Fachkräftemangel im Bau: Rottweiler Unternehmen fordert dringend Lösungen!
FDP-Politiker Daniel Karrais besuchte Rottweil, um Bauherausforderungen wie Fachkräftemangel und hohe Kosten zu diskutieren.

Fachkräftemangel im Bau: Rottweiler Unternehmen fordert dringend Lösungen!
Am 27. August 2025 besuchte Daniel Karrais, der FDP-Landtagsabgeordnete, das traditionsreiche Bauunternehmen Gebrüder Stumpp in Rottweil. Geschäftsführer Oliver Stumpp berichtete dort von den drängenden Herausforderungen in der Bauwirtschaft. Ein zentrales Problem ist der erhebliche Fachkräftemangel, der nicht nur die Rekrutierung qualifizierter Mitarbeiter, sondern auch die wirtschaftliche Stabilität der Branche gefährdet. Fehlende Sprachkenntnisse von Bewerbern stellen dabei ein besonderes Risiko dar, da sie Arbeitsabläufe und die Sicherheit auf Baustellen beeinträchtigen können. Laut der aktuellen Analyse von bauindustrie.de sehen 64 % der Bauunternehmen den Fachkräftemangel als eines der größten Risiken für die wirtschaftliche Entwicklung an.
Die Gebrüder Stumpp firmieren nicht nur als Arbeitgeber für 150 Mitarbeiter, sondern gestalten auch die Zukunft des Bauwesens: Zurzeit realisieren sie den Neubau des Landratsamts in Rottweil. Dabei ist es auffällig, dass sich die Auftragslage zunehmend von privaten Auftraggebern hin zur öffentlichen Hand verschoben hat. Das hat auch mit der gegenwärtigen wirtschaftlichen Lage zu tun, die dazu führt, dass Investitionen in Neubauten zurückgehen. Die hohen Baukosten tragen außerdem zur Stagnation des Wohnungsbaus bei.
Hohes Auftragsvolumen und steigender Kostendruck
Besondere Aufmerksamkeit erhält der Bau durch aktuelle Entwicklungen, wie die Bautrendstudie von bayika.de, die besagt, dass 75 % der befragten Hersteller den Fachkräftemangel als zentrale Herausforderung für 2025 und 2026 einordnen. Auch 45 % der Interviewten weisen auf die hohen Baukosten hin, die sich durch Materialpreiserhöhungen und externe Faktoren wie internationale Zollkonflikte weiter zuspitzen könnten.
Nach Angaben der Bauindustrie hat der Wohnungsengpass auch langfristige wirtschaftliche Folgen. 20 % der Branche erwarten, dass der Wohnungsmangel ein endemisches Problem bleibt. Darüber hinaus zeigen die Daten, dass 2025 ein Rückgang der Beschäftigtenzahl auf 910.000 im Bauhauptgewerbe prognostiziert wird. Diese Entwicklung könnte die bereits angespannten personellen Kapazitäten noch weiter belasten.
Politische Rahmenbedingungen im Fokus
Für Oliver Stumpp ist es unerlässlich, dass die politischen Rahmenbedingungen verbessert werden. Karrais unterstützt diese Forderung und betont die Notwendigkeit eines Bürokratieabbaus. Zugleich kritisieren viele Akteure der Branche die strengen Klimaschutzvorschriften, die nicht nur die heimische Wirtschaft belasten, sondern auch Verzögerungen und Mehrkosten mit sich bringen. Die aktuelle wirtschaftliche Situation zwingt letztlich viele Unternehmen, ihre Personalstrategien zu überdenken.
Dass die Suche nach neuen Auszubildenden verzweifelt läuft, zeigt der Umstand, dass trotz laufender Ausschreibungen kaum Bewerbungen auf Ausbildungsplätze eingehen. Insbesondere im Bereich Hoch- und Tiefbau brechen 40 % der Ausbildungsverträge vorzeitig ab. Das widerspricht dem langfristigen Bedarf an Fachkräften und der stabilen Entwicklung für die kommenden Jahre.
Die Zusammenarbeit zwischen Politik und Wirtschaft muss verstärkt werden, um ein gutes Geschäft für die Bauwirtschaft zu gewährleisten. Ansonsten könnte der Fachkräftemangel in den nächsten Jahren nicht nur zu einem Rückgang von Projekten, sondern auch zu einem ernsthaften wirtschaftlichen Rückschlag führen.