Tübingen: Nachwuchswissenschaftler gewinnen Attempto-Preise 2025!
Dr. Philipp Klocke und Dr. Peng Liu erhalten die Attempto-Preise 2025 in Tübingen für herausragende neurowissenschaftliche Forschung.

Tübingen: Nachwuchswissenschaftler gewinnen Attempto-Preise 2025!
Am 15. Oktober 2025 wurden die Attempto-Preise der Tübinger Attempto-Stiftung vergeben. Zwei herausragende Wissenschaftler:innen, Dr. Philipp Klocke und Dr. Peng Liu, wurden für ihre bemerkenswerten Beiträge zur Neurowissenschaft ausgezeichnet. Dr. Klocke erhielt den Preis für seine Forschung zu den Bewegungsblockaden bei Parkinsonpatienten, während Dr. Liu für ihre Studien zu Alterungsprozessen in der Großhirnrinde geehrt wurde. Die Preise sind mit jeweils 5.000 Euro dotiert und wurden im Rahmen der Mitgliederversammlung der Vereinigung der Freunde der Universität Tübingen überreicht, wie idw-online.de berichtet.
Dr. Klocke, der an der Klinik für Neurologie des Universitätsklinikums Tübingen und am Hertie-Institut für klinische Hirnforschung tätig ist, hat sich intensiv mit dem Phänomen des “Einfrierens” bei Parkinson beschäftigt. Diese kurzzeitigen Bewegungsblockaden treten häufig in fortgeschrittenen Krankheitsstadien auf und sind für viele Betroffene eine enorme Herausforderung. In seiner Studie zeigt Klocke, dass im Nucleus subthalamicus sowohl Aktivierungs- als auch Deaktivierungsstörungen vor und während des Einfrierens auftreten. Diese Erkenntnisse könnten einen entscheidenden Schritt in der Behandlung von Parkinson darstellen.
Forschung zu Parkinson und ihren Herausforderungen
Die Parkinson-Krankheit betrifft weltweit etwa 6 Millionen Menschen und ist die zweithäufigste Gehirnerkrankung nach Alzheimer, wie auf scisimple.com beschrieben wird. Zu den typischen Symptomen der Erkrankung gehören motorische Einschränkungen, die zunehmend die Lebensqualität der Betroffenen beeinträchtigen. Insbesondere der Verlust von Gehirnzellen in der Substantia nigra führt zu Bewegungsarmut und weiteren Komplikationen. Rund die Hälfte der Patienten entwickelt Unruhebewegungen, die oft mit Behandlungen in Zusammenhang stehen.
Aber auch im fortgeschrittenen Stadium zeigen Parkinson-Betroffene häufig Haltungs- und Gleichgewichtsstörungen, die ein erhöhtes Sturzrisiko mit sich bringen. Parkinson-Medikamente bieten oft nur geringe Verbesserungen, was die Forschung umso wichtiger macht. Psychiatrische Komplikationen wie dementielle Entwicklungen oder Halluzinationen können im Verlauf der Krankheit ebenfalls auftreten parkinsonstiftung.de.
Dr. Liu und ihre wegweisende Forschung
Dr. Peng Liu, die ebenfalls an dem Hertie-Institut für klinische Hirnforschung arbeitet, beschäftigt sich mit den Veränderungen in der Großhirnrinde, die mit der Verarbeitung von Berührungsreizen im Alter einhergehen. Ihre Studien haben gezeigt, dass mit zunehmendem Alter die Hirnrinde dünner wird, während speziell die vierte Schicht eine Zunahme an Myelin verzeichnet. Dabei untersucht sie auch individuelle Unterschiede, wie beispielsweise bei einer Person, die von Geburt an nur einen Arm hat. Solche Erkenntnisse könnten viel über die Funktionsweise des Gehirns in unterschiedlichen Lebensphasen aussagen.
Die Verschmelzung dieser beiden Forschungsgebiete – die Untersuchung der Hirnaktivität bei Parkinson sowie das Verständnis von Alterungsprozessen – könnte zu einem besseren Verständnis der komplexen Interaktionen innerhalb des Gehirns führen. Die Ergebnisse könnten nicht nur für die Forschung von Bedeutung sein, sondern auch zukunftweisende Ansätze in der klinischen Praxis bieten.
Mit diesen neuartigen Erkenntnissen sind sowohl Dr. Klocke als auch Dr. Liu auf einem vielversprechenden Weg. Die aufgezeigten Zusammenhänge zwischen Parkinson und Hirnaktivität könnten dazu beitragen, die Lebensqualität der Betroffenen deutlich zu verbessern und die Behandlungsmöglichkeiten zu optimieren. Die Wissenschaft hat ein gutes Händchen bei der Suche nach Antworten – und genau darauf kommt es an, wenn es um das Wohl der Menschen geht.