Universitätsklinika in BW: Narkosegase reduzieren, Klima schützen!
Baden-Württemberg fördert nachhaltige Universitätsmedizin durch Reduktion von Narkosegasen und innovative Anästhesieverfahren.

Universitätsklinika in BW: Narkosegase reduzieren, Klima schützen!
In der medizinischen Welt dreht sich derzeit vieles um das Thema Nachhaltigkeit. Besondere Verantwortung tragen die Universitätskliniken in Baden-Württemberg. Wie MWK Baden-Württemberg berichtet, nehmen diese Einrichtungen eine Vorreiterrolle bei der Umsetzung umweltfreundlicher Maßnahmen ein. Das Ziel? Die Reduktion des CO2-Ausstoßes und ein bewusster Umgang mit Gesundheit und Umwelt in der medizinischen Versorgung.
Eines der zentralen Anliegen dieser Kliniken besteht darin, den Ausstoß von Narkosegasen drastisch zu senken. Diese hochpotenten Treibhausgase machen einen nicht unerheblichen Teil der Emissionen im deutschen Gesundheitswesen aus. Obwohl das Gesundheitswesen lediglich rund 8% aller Treibhausgase in Deutschland verursacht, tragen Anästhesie und Intensivmedizin dazu bei, dass etwa die Hälfte dieser Emissionen aus Inhalationsanästhetika stammt. Dies verdeutlicht die Bedeutung, die Ärzteblatt dem Klimaschutz im Bereich der Anästhesie beimisst.
Innovationen und Strategien
Im Mai 2022 wurden die Universitätsklinika in der Region angehalten, Maßnahmen zur Reduktion des Narkosegasausstoßes zu identifizieren und umzusetzen. Ein Augenmerk liegt hierbei auf dem Einsatz von Sevofluran anstelle des früher verwendeten Desflurans. Diese Umstellung hat den Vorteil, dass Sevofluran einen 20-fach geringeren Treibhauseffekt hat. Lachgas, welches ebenfalls häufig zur Narkose eingesetzt wurde, wird lediglich in Einzelfällen in der Geburtshilfe verwendet. Die Medizin trägt somit aktiv dazu bei, den ökologischen Fußabdruck zu reduzieren.
Laut Bundesärztekammer besteht das ehrgeizige Ziel, dass das deutsche Gesundheitswesen bis 2030 klimaneutral werden soll. Die Entscheidungsträger werden dazu ermutigt, dieses Ziel motiviert und konsequent anzugehen. Dabei sind klimaschonende Alternativen wie Regionalanästhesie und total intravenöse Anästhesie (TIVA) im Gespräch und werden vermehrt genutzt.
Fazit und Ausblick
Die Anästhesiemedizin ist nur einer von vielen Bereichen im Gesundheitswesen, die unter dem Druck von Umweltverantwortung stehen. In Deutschland filtern Kliniken und Fachärzte ständig ihren CO2-Fußabdruck und entwickeln nachhaltige Handlungskonzepte. Die Effizienzsteigerung in der Lüftungstechnik von Operationssälen und der bewusste Verzicht auf schädliche Anästhetika sind Ansätze mit viel Potenzial. Durch die Reduzierung des Frischgasflusses und durch innovative OP-Technologien lassen sich die Ausstöße nicht nur minimieren, sondern sogar erheblich senken.
Die Zeit drängt, doch die Zeichen stehen auf Fortschritt. Ein gutes Händchen für die Zukunft ist gefragt, denn es gilt, die Gesundheit der Menschen ebenso wie die der Umwelt zu schützen. Die Meldung ist klar: Wenn es um Klimaschutz geht, müssen alle an einem Strang ziehen. Das betrifft sowohl Ärzte als auch Entscheidungsträger im Gesundheitswesen.