14 neue Fischwirte absolvieren Ausbildung: Jetzt geht's in die Praxis!

14 neue Fischwirte absolvieren Ausbildung: Jetzt geht's in die Praxis!
Die Fischerei hat in Deutschland und Europa nicht nur Tradition, sondern auch eine zentrale Rolle in der Ernährungswirtschaft. Dies bekamen kürzlich 14 Absolventen zu spüren, die ihre duale Ausbildung in „Aquakultur und Binnenfischerei“ erfolgreich abgeschlossen haben. Diese jungen Fischwirte aus Bayern, Baden-Württemberg, Österreich und der Schweiz erhielten Ende Juli am Institut für Fischerei der Landesanstalt für Landwirtschaft (LfL) in Starnberg ihre Zeugnisse und Urkunden. Unter den Absolventen befand sich auch der Jahrgangsbeste, Ludwig Grötsch, der für seine hervorragenden Leistungen mit einem Fachbuch und einer kunstvollen Glasskulptur in Form einer Forelle ausgezeichnet wurde. Dr. Helmut Wedekind, Leiter des LfL-Instituts für Fischerei, hob die Wichtigkeit des Berufs hervor, insbesondere in Zeiten des Klimawandels, die neue Herausforderungen mit sich bringen. Samerberger Nachrichten berichtet, dass die Ausbildung um eine Vielzahl von Themenbereichen und Pflichtlehrgängen ergänzt wurde, die den Absolventen das nötige Rüstzeug für ihre Berufslaufbahn mit auf den Weg gegeben haben.
Wie steht es um die Fischerei im Angesicht der Klimakrise? Die jüngsten Entwicklungen verdeutlichen, dass nicht nur neue Fischwirte anpacken müssen. Die Auswirkungen des Klimawandels auf die Fischerei und Aquakultur sind gravierend. Steigende Wassertemperaturen setzen den Fischbeständen zu und erschweren die Bedingungen für eine nachhaltige Fischerei. In vielen Regionen verschieben sich die Lebensräume der Arten nach Norden, was für die Stabilität der Bestände negative Effekte haben kann. Auch die Binnenfischerei steht durch sich verändernde Umweltbedingungen vor Herausforderungen – Wasserknappheit und hohe Temperaturen sind nur zwei der Probleme, mit denen die Betriebe zurechtkommen müssen. Laut einem Bericht der Aquaculture Europe sind die geopolitischen und wirtschaftlichen Folgen nicht zu unterschätzen, vor allem für Länder, die stark von Fischereiressourcen abhängen.
Die Herausforderungen für die Fischerei
Wie der Umweltbundesamt erklärt, spielt die Fischerei eine bedeutende Rolle in vielen Küstenregionen Deutschlands. Dabei deckt die Eigenproduktion der deutschen Fischerei etwa 11 % der Inlandsnachfrage, während Importe eine wichtige Rolle bei der Versorgung spielen. Besonders die Aquakultur hat sich als ertragsreichster Sektor in Bezug auf Produktionsmenge und Erlöse etabliert.
Doch die Branche sieht sich auch einer Reihe von Herausforderungen gegenüber. Strenge Naturschutzauflagen, ungünstige Bestandszustände und die Verlagerung von Fanggebieten durch den Brexit setzen den Unternehmen zu. Der Druck auf die Bestände nimmt durch den Klimawandel zu, und Betriebe müssen sich an die veränderten Rahmenbedingungen anpassen. Das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) hat daher Strategien entwickelt, um die kleinen Hochsee- und Küstenfischereien zu unterstützen und ihnen eine nachhaltige Zukunft zu sichern.
Angesichts dieser Herausforderungen ist es entscheidend, dass die neuen Fischwirte nicht nur ihr Handwerk verstehen, sondern auch die ökologische Verantwortung für die Zukunft unserer Gewässer und Fischbestände übernehmen. Einige der Absolventen planen, sich in den kommenden Jahren zum Fischwirtschaftsmeister fortzubilden und ihre Kenntnisse weiterzugeben. Es bleibt abzuwarten, wie sie diese essentielle Aufgabe in einer sich wandelnden Umwelt meistern werden.