Die geheimnisvolle Burg Werdenfels: Ein Blick in die Geschichte!
Entdecken Sie die Geschichte der Burg Werdenfels in Freising, ihre Bedeutung als Verwaltungszentrum und beliebtes Wanderziel.

Die geheimnisvolle Burg Werdenfels: Ein Blick in die Geschichte!
Die Ruinen der Burg Werdenfels, majestätisch etwa 80 Meter über dem Loisachtal thronend, sind nicht nur ein Relikt aus längst vergangener Zeit, sondern auch ein beliebtes Ziel für Wanderer in der Region Garmisch-Partenkirchen. Wie der Kreisheimatpfleger Peter Egner berichtet, wurde die Burg zwischen 1180 und 1230 unter Graf Berthold III. von Eschenlohe erbaut und diente bis 1632 als Verwaltungszentrum der Grafschaft Werdenfels. Diese Grafschaft erstreckte sich bis tief hinein nach Tirol und erfreute sich über die Jahrhunderte hinweg eines gewissen Wohlstands. Sie lieferte Holz, Marmor und Wild, die über die Isar und Lohach transportiert wurden. Merkur berichtet, dass die Burg jedoch von Anfang an einen eher repräsentativen Charakter hatte und nicht optimal gegen Angreifer und Belagerungen geschützt war.
Nach dem Verkauf an das Hochstift Freising im 13. Jahrhundert zählten Burghüter und Pfleger zu den Bewohnern der Burg, die hier für die Verwaltung und die Gerichtsbarkeit verantwortlich waren. Ein interessanter Punkt: Die Pfleger wohnten nicht immer direkt auf der Burg, sondern vertraten nur den Fürstbischof von Freising, der die Region verwaltete. Die Burg wurde zum Ort für Gerichtssitzungen, wo die Geschicke der Region entschieden wurden. Der Pflegersee, eine künstliche Anlage zur Wasserversorgung und Fischzucht, wies darauf hin, dass die Burg auch in wirtschaftlicher Hinsicht von Bedeutung war.
Vom Glanz zur Ruine
Die Blütezeit der Burg währte bis zu Beginn des 17. Jahrhunderts, als sie baufällig wurde und der Pflegsitz schließlich in ein neues Amtshaus verlegt wurde. Ab 1676 wurde die Burg als Steinbruch genutzt, was zu ihrem weiteren Verfall führte. Steine wurden recycelt und für den Bau von Kirchen und Brauhäusern in der Umgebung verwendet. Es ist erwähnenswert, dass die Bevölkerung in dieser Zeit Schwierigkeiten hatte, sich an die neuen Gegebenheiten zu gewöhnen, besonders nach der Eingliederung in das Königreich Bayern während der Säkularisation im frühen 19. Jahrhundert.
Privatbesitz erlangte die Burg im Jahr 1822, als der bayerische Geheimrat Ignaz von Rudhart sie erwarb. Zwischen 1905 und 1906 wurden Sicherungs- und Teilrestaurierungsmaßnahmen durchgeführt, gefolgt von weiteren Arbeiten in den späten 1980er Jahren. Die Ruine ist mittlerweile ein anerkannter Anziehungspunkt für Wanderer, die den einzigartigen Ausblick auf Garmisch-Partenkirchen und die beeindruckenden Wettersteiner Alpen genießen möchten. Die Wanderung zur Burg wird als mittelschwer eingeordnet und umfasst eine Strecke von zehn Kilometern, die etwa drei Stunden in Anspruch nimmt, wobei 240 Höhenmeter zu bewältigen sind.
Archäologische Funde
Die Überreste der Burg sind auch von archäologischem Interesse. Zahlreiche Funde weisen darauf hin, dass das Baumaterial, lokaler Kalkstein, aus dem sogenannten „Schlosswald“ abgebaut wurde. Bei archäologischen Untersuchungen im Jahr 1997 wurden auch Überreste von sechs runden Kalkbrennereien entdeckt. Aber nicht nur das, die Ruine selbst bietet Einblicke in die Baugeschichte des Mittelalters. Der Palas, die stärkere vermeintlich verteidigungsfähige Struktur der Burg, weist Wandstärken von durchschnittlich 90 Zentimetern auf und ist bemerkenswert besser erhalten als andere Teile.
Insgesamt zeigt die Geschichte der Burg Werdenfels, dass sie mehr als nur eine Ruine ist; sie ist ein Symbol für die vergangene Pracht der Region und ein beliebter Ort für Ausflüge. Für die, die nach einem lohnenden Ziel in der Natur suchen, ist die Wanderung zur Burg ein wahres Genussreise. Die gut ausgeschilderten Wege führen die Wanderer durch eine atemberaubende Landschaft, in der man die Geschichte und die Schönheit von Oberbayern hautnah erleben kann. Informationen zur Anreise sind ebenfalls gut zu finden, bis zum Bahnhof Farchant ist es mit dem Zug leicht erreichbar.