Denkmalschutz verloren: Oberammergauers Hof heimlich umgebaut!

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Der Kirchenbauer-Hof in Oberammergau verliert seinen Denkmalschutz nach illegalem Umbau. Ein Baustopp wurde aufgehoben.

Der Kirchenbauer-Hof in Oberammergau verliert seinen Denkmalschutz nach illegalem Umbau. Ein Baustopp wurde aufgehoben.
Der Kirchenbauer-Hof in Oberammergau verliert seinen Denkmalschutz nach illegalem Umbau. Ein Baustopp wurde aufgehoben.

Denkmalschutz verloren: Oberammergauers Hof heimlich umgebaut!

Ein historischer Bauernhof in Oberammergau hat jüngst seinen Denkmalschutz verloren, und das ist nicht ganz ohne Konsequenzen geblieben. Der „Kirchenbauer-Hof“, der aus dem 18. Jahrhundert stammt und an der Schnitzlergasse gelegen ist, wurde illegal umgebaut. Dabei blieben die zuständigen Behörden außen vor, wie Merkur berichtet.

Der Baustopp im Jahr 2021 wurde notwendig, nachdem bekannt wurde, dass baugenehmigungspflichtige Arbeiten ohne die erforderlichen Genehmigungen durchgeführt wurden. Im Anschluss überprüften Vertreter des Denkmalamts, der Gemeinde und des Landratsamts die Situation vor Ort. Die bilanzierte Tragödie: Durch die umfangreichen baulichen Veränderungen war die Denkmalschutzwürdigkeit des Hofes nicht mehr erkennbar, was die Giebelfassade mit ihren barockisierenden Malereien aus den 1930er Jahren ebenfalls ausschloss.

Umgang mit Verstößen

Normalerweise wartet bei derart gravierenden Verstößen gegen den Denkmalschutz eine harte Strafe. So drohen in Deutschland hohe Bußgelder für illegale Umbauten, die je nach Bundesland enorm variieren. In Bayern können bis zu 500.000 Euro fällig werden, wie Bussgeldkatalog erklärt. Doch in diesem speziellen Fall entschied das Landratsamt gegen ein Bußgeld, da sie es für nicht notwendig hielten, was für viele Experten wenig nachvollziehbar ist.

Wer sich fragt, wie es zu solch einem Umstand kommen kann, der findet in der Geschichte des „Uhrmacherhäusel“ in München einen passenden Kontext. Dort wurde ein historisches Fachwerkhaus in nur 20 Minuten ohne Genehmigung abgerissen – ein Verlust für die Münchner Stadtgeschichte, der nicht tatenlos hingenommen wurde. Strafen für derartige Verstöße können, je nach Bundesland, auch Rückbau oder Wiederaufbau anordnen und sind damit durchaus ernst zu nehmen, wie die Plattform zu Denkmalschutz erklärt.

Was kommt jetzt?

Für die Eigentümer des Kirchenbauer-Hofs gibt es momentan keine öffentliche Stellungnahme zu den Vorfällen. Fakt ist jedoch, dass der Baustopp aufgehoben wurde, nachdem der Schutzstatus des Gebäudes nicht mehr besteht. Die Situation verdeutlicht ein zentrales Problem im Umgang mit denkmalgeschützten Objekten: Der Schutz kulturhistorischer Werte erfordert oft einen langen Atem und ein gutes Händchen, um moderne Ansprüche und die Bewahrung der Geschichte in Einklang zu bringen.

In Zukunft sollten Grundstückseigentümer genauer darauf achten, welche gesetzlichen Bestimmungen für die Sanierung oder Umgestaltung ihrer Gebäude gelten. So kann man nicht nur teure Bußgelder vermeiden, sondern auch das kulturelle Erbe für zukünftige Generationen sichern. Denn wie es aussieht, da liegt wirklich was an, wenn man denkmalgeschützte Gebäude respektvoll behandeln möchte.