Festnahme eines Holocaust-Leugners: Antisemitismus in Starnberg enttarnt!
Am 7. Oktober 2025 wurde ein deutsch-kanadischer Staatsbürger wegen Holocaust-Leugnung in Neuburg-Schrobenhausen festgenommen. Ermittlungen laufen.

Festnahme eines Holocaust-Leugners: Antisemitismus in Starnberg enttarnt!
Am 7. Oktober 2025 wurde ein 70-jähriger deutsch-kanadischer Staatsangehöriger von der Generalstaatsanwaltschaft München und dem Polizeipräsidium Oberbayern Nord in Starnberg festgenommen. Der Mann steht im Verdacht, sich mehrfach der Volksverhetzung schuldig gemacht und verfassungswidrige Kennzeichen verwendet zu haben. Diese Festnahme erfolgte aufgrund eines Haftbefehls des Ermittlungsrichters des Amtsgerichts München, nachdem die Ermittlungen des Antisemitismus-Beauftragten der Bayerischen Justiz und der Kriminalpolizeiinspektion Aufschluss über die mutmaßlichen Taten ergaben, die von November 2022 bis August 2025 stattfanden.
Der Beschuldigte ist nicht unbekannt, denn er wurde bereits mehrfach wegen ähnlicher Delikte verurteilt. Er soll auf der Messaging-Plattform Telegram Videos veröffentlicht haben, in denen er gegen Juden hetzte und rechtsextreme Inhalte verbreitete. Unter anderem stellte er die Behauptung auf, dass die Gaskammern in Auschwitz nach dem Krieg nur als Kulissen errichtet wurden. Zu den weiteren Vorwürfen gehören falsche Behauptungen über den 11. September 2001, die ebenfalls antisemitische Untertöne tragen. Dies alles geschah in einem Klima, das durch die Zunahme von Desinformation und Hate Speech, insbesondere durch digitale Plattformen, geprägt ist.
Rechtlicher Hintergrund der Holocaust-Leugnung
In Deutschland ist die Leugnung des Holocausts nicht nur gesellschaftlich, sondern auch rechtlich tabuisiert. Einige grundlegende gesetzliche Bestimmungen wurden bereits in den 1960er Jahren eingeführt, um gegen die Leugnung nationalsozialistischer Verbrechen vorzugehen. Diese gesetzlichen Maßnahmen traten als Reaktion auf eine Welle von antisemitischen Vorfällen in der Gesellschaft auf. Bereits damals wurde deutlich, dass Volksverhetzung und die Leugnung der Verbrechen des Nationalsozialismus ernsthafte Bedrohungen darstellen.
Am 25. April 1985 beschloss der Deutsche Bundestag, dass die Holocaust-Leugnung als ein eigenes Delikt verfolgt wird. Dies war ein entscheidender Schritt, denn das Bundesverfassungsgericht stellte 2018 klar, dass die Leugnung des Holocausts nicht unter den Schutz der Meinungsfreiheit fällt. Der Bundestag verschärfte daraufhin den Paragrafen 130 StGB, um sicherzustellen, dass solche Straftaten automatisch von der Staatsanwaltschaft verfolgt werden. Die rechtlichen Rahmenbedingungen spiegeln die Dringlichkeit wider, mit der sich Deutschland gegen Antisemitismus und Hass äußern muss.[bpb] berichtet, dass die parlamentarische Debatte über diese Themen auch heute noch von großer Bedeutung ist.
Aktuelle Entwicklungen und gesellschaftliche Relevanz
Die jüngsten Vorfälle werfen ein Licht auf die nach wie vor bestehenden gesellschaftlichen Herausforderungen im Umgang mit Antisemitismus. Die Festnahme des 70-jährigen Mannes zeigt, dass die Verbreitung von rechtsradikalen und antisemitischen Inhalten gerade in digitalen Netzwerken zunimmt. Dies ist nicht nur ein deutsches Problem, sondern hat sich zu einem internationalen Phänomen entwickelt, das durch Netzwerke in verschiedenen Ländern geprägt ist.
In Anbetracht der zunehmenden Relevanz von digitalen Kommunikationskanälen und der Entstehung von Hassrede in diesen Räumen, hat die Politik reagiert. Im Juni 2020 wurde ein Gesetz gegen Rechtsextremismus und Hasskriminalität verabschiedet, das die Bedrohungen im Internet stärker ahndet. Die gesellschaftliche Diskussion um Antisemitismus und die Notwendigkeit einer Hilfe zur Bekämpfung von Desinformation ist aktueller denn je und steht auch im Fokus zukünftiger gesetzlicher Regelungen, wie die Koalitionspartner von Union und SPD planen, um manipulative Praktiken zu verbieten.
Zusammenfassend bleibt die Festnahme des mutmaßlichen Holocaust-Leugners ein wichtiger Schritt im Kampf gegen Antisemitismus und Volksverhetzung. Es zeigt sich, dass trotz der gesetzlichen Grundlagen und des gesellschaftlichen Engagements noch viel Arbeit vor uns liegt, um einen offenen Dialog über diese drängenden Probleme zu führen und den Betroffenen Stimme zu geben.