Bewegendes Theater: SAD-88 gedenkt der Brandopfer in Schwandorf

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Das OVIGO Theater erinnert in Schwandorf mit „SAD-88“ an den Brandanschlag von 1988. Weitere Aufführungen am 28. Dezember.

Das OVIGO Theater erinnert in Schwandorf mit „SAD-88“ an den Brandanschlag von 1988. Weitere Aufführungen am 28. Dezember.
Das OVIGO Theater erinnert in Schwandorf mit „SAD-88“ an den Brandanschlag von 1988. Weitere Aufführungen am 28. Dezember.

Bewegendes Theater: SAD-88 gedenkt der Brandopfer in Schwandorf

Ein bewegendes Theaterstück liegt über dem Metropol in Schwandorf, während die Zuschauer in die düstere Geschichte des rechtsradikalen Brandanschlags im Habermeierhaus von 1988 eintauchen. „SAD-88“, so der Titel, behandelt nicht nur die Tragödie, die vier Leben forderte, sondern erinnert auch an die schrecklichen Konsequenzen von Hass und Fremdenfeindlichkeit. Wie oberpfalzecho.de berichtet, fand das Stück am vergangenen Wochenende großen Anklang. Der Applaus nach einer Schweigeminute für die Opfer zeugt von der emotionalen Intensität, die die Aufführung ausstrahlt.

Bei der Uraufführung, die am 17. Dezember 2023, dem Jahrestag des Anschlags, stattfand, waren nicht nur die Betroffenen, sondern auch zahlreiche Prominente und Interessierte anwesend. Anwesend war unter anderem auch Leyla Kellecioglu, eine Hinterbliebene, die dem Theater für die gelungene Inszenierung dankte. Florian Wein, der Autor und Regisseur des Stücks, hebt die zentrale Bedeutung des Gedenkens hervor und zeigt, wie wichtig es ist, aus der Vergangenheit zu lernen.

Ein vielschichtiges Stück

„SAD-88“ ist mehr als nur ein theaterpädagogisches Projekt. Es ist eine multimediale Szenen-Collage, die sowohl die schrecklichen Ereignisse von 1988 als auch aktuelle gesellschaftliche Entwicklungen beleuchtet. Der Brandanschlag wurde von Josef S., einem stadtbekannten Neonazi, verübt, der aus Hass gegen Ausländer handelte. Die Hintergründe des Verbrechens, die grausamen Taten und ihre Nachwirkungen werden durch Stimmen von Zeitzeugen, Überlebenden und auch Politikern immersiv vermittelt.oberpfalz24.de ergänzt, dass die bisherigen Aufführungen in Schwandorf, Weiden und Regensburg immer ausverkauft waren und lange stehende Ovationen erhielten.

Die Protagonistin, Anna Maria Sturm, verkörpert ihre eigene Mutter Irene Maria Sturm, die sich zeitlebens für die Erinnerung an die Opfer einsetzte. Zusammen mit talentierten Schauspielern wie Daniel Adler und Lisamarie Berger bringt sie die schmerzlichen Erinnerungen auf die Bühne.

Weitere Aufführungen und Bedeutung des Gedenkens

Die nächsten Vorstellungen sind bereits für den 28. Dezember angesetzt, mit zwei Terminen um 17 und 20 Uhr. Restkarten zu einem Preis von 17,50 € sind noch verfügbar, ermäßigte Tickets kosten 12 €. Die neue Generation hat die Möglichkeit, sich mit dieser wichtigen Geschichte auseinanderzusetzen – in Zeiten, in denen das Thema Rechtsterrorismus leider immer noch hochaktuell ist.

Die Gesellschaft steht vor der Herausforderung, aus der Geschichte zu lernen. Wie die Bundeszentrale für politische Bildung herausstellt, ist es zwingend notwendig, die Entwicklung und die Taten des Rechtsterrorismus in Deutschland zu analysieren. Rechtsextreme Gewalt hat tiefgreifende Auswirkungen auf das Zusammenleben und lässt Grüppchen bilden, die sich gegen Andersdenkende richten. Einmal mehr wird klar, dass Gedenken und Übermittlung dieser Erzählungen überlebenswichtig sind, um solche Tragödien in der Zukunft zu verhindern.bpb.de liefert hierzu wertvolle Einblicke und Kontext.