Neuer Leiter der psychosozialen Notfallversorgung im Landkreis Schwandorf ausgezeichnet!

Der Landkreis Schwandorf stärkt die psychosoziale Notfallversorgung mit neuen Fachberatern für kompetente Hilfe in Krisensituationen.

Der Landkreis Schwandorf stärkt die psychosoziale Notfallversorgung mit neuen Fachberatern für kompetente Hilfe in Krisensituationen.
Der Landkreis Schwandorf stärkt die psychosoziale Notfallversorgung mit neuen Fachberatern für kompetente Hilfe in Krisensituationen.

Neuer Leiter der psychosozialen Notfallversorgung im Landkreis Schwandorf ausgezeichnet!

In einer feierlichen Übergabe hat Landrat Thomas Ebeling einem neuen Leiter und Fachberater der Psychosozialen Notfallversorgung (PSNV) im Landkreis Schwandorf die Urkunde überreicht. Markus Klein von der Johanniter Unfallhilfe hat sich an der staatlichen Feuerwehrschule in Geretsried fortgebildet und ist nun bereit, in Krisensituationen wertvolle Unterstützung zu leisten. Als Leiter der PSNV trägt er die Verantwortung für die Einsatzabschnitte und führt die unterstellten Kräfte zielgerichtet.

„Großschadensereignisse und Katastrophen bringen nicht nur physische, sondern auch erhebliche psychische Belastungen mit sich“, beschreibt Ebeling die Herausforderungen. Die Hauptaufgabe der PSNV liegt darin, diesen Belastungen entgegenzuwirken und eine schnelle, kompetente Hilfe zu gewährleisten. Hierzu wurde im März 2023 eine Arbeitsgemeinschaft zur PSNV ins Leben gerufen, die es ermöglichen soll, die Angebote und Bedürfnisse in der Region besser zu vernetzen. Torsten Färber von der Johanniter Unfallhilfe war ebenfalls anwesend und hob hervor, wie wichtig diese Weiterbildung für die gesamte Region ist.

Koordination und Vorbereitung sind entscheidend

Damit die PSNV in Krisensituationen reibungslos funktioniert, bedarf es auch an speziellen Strukturen und Abläufen. Ein Modul zur Schulung von Einsatzkräften behandelt unter anderem psychosoziales Krisenmanagement sowie interdisziplinäre Handlungsstrategien bei Großschadenslagen. Diese Weiterbildung trägt dazu bei, das nötige Wissen für eine effektive Unterstützung in Notfällen zu vermitteln, wie die Psychologen Akademie betont.

Besonders nach Ereignissen wie Bahnunglücken oder Naturkatastrophen ist eine fundierte Erstversorgung erforderlich, um psychische Notlagen der Betroffenen schnell und effektiv zu begegnen. Reguläre psychologische Praxen sind oft überfordert, daher kommen ehrenamtliche Einsatzkräfte aus Kriseninterventions- und Notfallseelsorgeteams zum Einsatz. Diese Teams können innerhalb von 30 bis 60 Minuten nach Alarmierung erste Hilfe leisten, wie Notfallpsychologie berichtet.

Ein starkes Netzwerk für die Zukunft

Die Verankerung der PSNV innerhalb des Katastrophenschutzes ist entscheidend. Die Einsatzkräfte arbeiten eng mit Rettungsdiensten und Polizei zusammen und ermöglichen so eine nahtlose Hilfeleistung. Anders als reguläre Einrichtungen, die oft lange Wartezeiten und feste Strukturen erfordern, agieren die Teams flexibel und schnell. „Es ist wichtig, dass wir die verschiedenen taktischen Einheiten, die in Krisensituationen gebraucht werden, bestens koordinieren“, erklärt Färber und ergänzt, dass auch die Unterstützung durch Kliniker eine zentrale Rolle spielt.

Der Fortschritt in der Ausbildung und Vernetzung der PSNV-Teams gibt Anlass zur Hoffnung, dass im Falle eines Großschadensereignisses alle Beteiligten bestens aufgestellt sind, um schnell und wirkungsvoll Hilfe zu leisten. Durch die Nutzung der „Guidelines on Mental Health and Psychosocial Support in Emergency Settings“ der UN wird zudem ein strukturiertes Versorgungsnetzwerk geschaffen, das die langfristige Betreuung traumatisierter Menschen im Auge behält. So kann bei künftigen Notfällen die Brückenfunktion der psychosozialen Akuthilfe entscheidend werden.