Kempten im Allgäu: Ist es wirklich die älteste Stadt Deutschlands?

Kempten im Allgäu: Ist es wirklich die älteste Stadt Deutschlands?
Die Diskussion um die älteste Stadt Deutschlands, Cambodunum, erfreut sich regem Interesse. Ein kürzlich abgehaltenes wissenschaftliches Kolloquium mit dem Titel „Bayerns Römerstädte“ in München hat den Fokus auf diese bedeutende römische Siedlung im Allgäu gelenkt. Wissenschaftler und Stadtarchäologen, darunter auch Maike Sieler, haben die bisherigen Forschungsergebnisse zusammengetragen und im Kulturausschuss präsentiert. Dabei wurde klar, dass Kempten eine zentrale Rolle in der Geschichte der Römerstädte in Bayern spielt.
Für das Jahr 2029 haben die Städte Augsburg, Kempten und Straubing eine große Landesausstellung unter dem Namen „Römerwelten“ geplant, die die Besucherscharen anlocken soll. Besondere Aufmerksamkeit bekommt der Ausstellungsteil für Kempten, der künftig unter dem Titel „Eine Stadt wie Rom“ firmieren wird. Damit wird nicht nur die historische Relevanz von Cambodunum hervorgehoben, sondern auch der Reiz einer der frühesten städtischen Siedlungen nördlich der Alpen, die sich stark an römischen Vorbildern orientiert hat.
Die Herausforderungen der archäologischen Funde
Trotz der eindrucksvollen Geschichte bringt die Untersuchung von Cambodunum Herausforderungen mit sich. Es fehlen entscheidende Inschriften, die den Status der Stadt als „colonia“ oder „municipium“ bestätigen könnten. Diese Dokumentationen sind essenziell, um die städtische Existenz von Cambodunum schlüssig nachvollziehen zu können. Archäologische Beweise wie die Moselbrücke aus 17 v. Chr. und militärische Strukturen sind zwar faszinierend, genügen jedoch nicht als alleiniges Argument zur Festigung des städtischen Charakters der Siedlung.
Ein weiteres spannendes Projekt ist die Präsentation der Insula 1, die ab 2029 in einem neu angelegten Schutz- und Ausstellungsbau zu sehen sein wird. Dieses Vorhaben soll dazu dienen, die Geschichte und das Erbe von Cambodunum für die kommenden Generationen zu bewahren und lebendig zu halten.
Veranstaltungen und Kontaktmöglichkeiten
Für Interessierte an der Geschichte der Römer in Bayern und speziell an Cambodunum gibt es zahlreiche Möglichkeiten, sich weiter zu informieren. Das Kulturmanagement der Stadt Kempten, unter der Leitung von Martin Fink M.A., steht für Anfragen zur Verfügung. Weitere Informationen finden sich auf der offiziellen Webseite der Stadt Kempten, die hier erreichbar ist.
Zudem können sich Besucher auf den sozialen Medien über die neuesten Entwicklungen rund um die kommende Ausstellung informieren: Instagram und Facebook bieten regelmäßige Updates.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass Cambodunum nicht nur ein faszinierendes Kapitel der römischen Geschichte in Deutschland erzählt, sondern auch ein Grund zur Vorfreude auf die bedeutende Landesausstellung 2029 ist. Ein Ereignis, das sicher viele Geschichtsinteressierte anziehen wird.
Für weitere Details zur Landesausstellung „Römerwelten“ können die Informationen auf apc-kempten.de eingesehen werden, wo zudem die Kontaktdaten des Kulturamts aufgeführt sind.