Neue EU-Regeln: Schützt der Digital Services Act unsere Kinder im Netz?
Neue EU-Regeln: Schützt der Digital Services Act unsere Kinder im Netz?
Bremerhaven, Deutschland - In einer Zeit, in der digitale Medien immer präsenter werden, stellt sich die Frage: Wie sicher sind unsere Kinder im Internet? Die EU-Kommission hat am 6. Juli 2025 neue Leitlinien zum Schutz von Minderjährigen auf Online-Plattformen vorgestellt. Diese sollen mehr Sicherheit im Netz bieten, stoßen jedoch auf scharfe Kritik. Die Verbraucherzentrale Bundesverband (vzbv) hält die vorgeschlagenen Maßnahmen für unzureichend und fordert weitreichendere Schritte. Laut stadt-bremerhaven.de müssen die Rahmenbedingungen für die Nutzung solcher Plattformen grundlegend geändert werden.
Ein zentrales Problem ist die Altersverifikation, die als Hauptschutzmaßnahme kritisiert wird. Diese wird als leicht umgehbar angesehen und wirft zudem Datenschutzfragen auf. Es wird gefordert, dass alle Nutzerkonten standardmäßig auf „privat“ eingestellt werden, um die Privatsphäre der Minderjährigen zu schützen. Zeitschriften wie TikTok und Instagram, als sehr große Online-Plattformen (VLOPS), geraten hierbei besonders ins Visier der EU-Regulierungen, die ab Mitte Februar 2024 greifen werden. Doch wie viel Einfluss haben die neuen Vorschriften wirklich?
Die Kernpunkte der EU-Leitlinien
Die neue Gesetzgebung muss dafür sorgen, dass Minderjährige besser vor Risiken wie Cybergrooming, Abhängigkeitserkrankungen und verstörenden Inhalten geschützt werden. Artikel 28 des Digital Services Act (DSA) geht dabei auf die Notwendigkeit ein, dass Anbieter von Online-Plattformen Maßnahmen ergreifen, um die Sicherheit und den Schutz der Nutzer, insbesondere der Minderjährigen, zu gewährleisten. Anbieter dürfen keine Werbung schalten, die auf Profiling basiert, solange sie wissen, dass der Nutzer minderjährig ist, was die Bewertung der Praktiken der Plattformen erheblich beeinflussen könnte. Diese Details werden in den neuen Leitlinien nochmals hervorgehoben, jedoch bleibt unklar, wie stark sie den kommerziellen Interessen der Plattformbetreiber gegenüberstehen werden. Mehr dazu finden Sie bei gesetz-digitale-dienste.de.
Die Rolle der Behörden
In Deutschland wird die Bundeszentrale für Kinder- und Jugendmedienschutz (BzKJ) als zentrale Stelle fungieren, um die neuen Anforderungen zu überwachen. Sebastian Gutknecht, der Direktor der BzKJ, betont, wie wichtig es ist, einen sicheren Rahmen für Kinder und Jugendliche im Netz zu schaffen. Hierzu zählt auch, dass die BzKJ bereits über Erfahrungen in der Überprüfung von strukturellen Vorsorgemaßnahmen verfügt und daher gut auf die neuen Herausforderungen vorbereitet ist. Diese Aspekte sind wichtig, um das Aufwachsen der jungen Generation mit Medien im digitalen Raum zu fördern. Dies wird in den bisherigen Meldungen der BzKJ unterstrichen, die sich für einen fundierten Medienumgang einsetzt, wie auf bzkj.de nachzulesen ist.
Die neuen Regeln erscheinen somit als ein Schritt in die richtige Richtung, doch ob sie tatsächlich einen durchgreifenden Unterschied im Schutz von Minderjährigen online bewirken können, bleibt abzuwarten. Es liegt nun an den Anbietern von Online-Plattformen, diesen Anforderungen gerecht zu werden und die Sicherheit im Internet für die jüngeren Nutzer zu gewährleisten. Die kommenden Monate werden zeigen, ob die neuen Leitlinien die notwendigen Veränderungen mit sich bringen. Für den Schutz der kommenden Generation muss unbedingt mehr geschehen.
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Ort | Bremerhaven, Deutschland |
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