Hessen schlägt zurück: 12 Verdächtige wegen Hass im Netz im Visier!

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Hessen geht gegen Hass im Netz vor: Razzien und Ermittlungen gegen 12 Verdächtige aus Limburg-Weilburg und Umgebung.

Hessen geht gegen Hass im Netz vor: Razzien und Ermittlungen gegen 12 Verdächtige aus Limburg-Weilburg und Umgebung.
Hessen geht gegen Hass im Netz vor: Razzien und Ermittlungen gegen 12 Verdächtige aus Limburg-Weilburg und Umgebung.

Hessen schlägt zurück: 12 Verdächtige wegen Hass im Netz im Visier!

In einer geballten Aktion wurde am 25. Juni 2025 bundesweit gegen Hasspostings im Internet vorgegangen. Hessen beteiligte sich an diesem mittlerweile 12. Aktionstag, bei dem Polizei und Justiz zahlreiche Wohnungen durchsuchten und mehrere Verdächtige vernahmen. Die Ermittlungen richten sich gegen strafbare Inhalte wie Volksverhetzung, Beleidigung und Aufrufe zu Straftaten. Ziel ist es, der Hetze im Netz entschieden entgegenzutreten und solchen Verhaltensweisen nicht tatenlos zuzusehen. Laut nh24.de wurden über 180 Maßnahmen in allen 16 Bundesländern koordiniert durch das Bundeskriminalamt (BKA) umgesetzt.

In Hessen richteten sich die Maßnahmen gegen insgesamt zwölf Personen, darunter eine Frau und elf Männer im Alter von 28 bis 73 Jahren. Die Verdächtigen stammen aus verschiedenen Städten wie Frankfurt, Gießen, Marburg und Wiesbaden sowie mehreren Landkreisen. Ein besonders alarmierender Vorwurf besteht darin, dass in einer Facebook-Gruppe zur Ermordung von Menschen aufgerufen wurde. In einem anderen Fall wurde unter einem YouTube-Video die Tötung befürwortet, was die Dringlichkeit und Schwere der Situation verdeutlicht.

Bundesweite Durchsuchungen und Verhaftungen

Insgesamt wurden 65 Durchsuchungsbeschlüsse in mehr als 140 Ermittlungsverfahren vollstreckt. Die Aktion, koordiniert vom BKA, wird als bedeutsam angesehen, da zwei Drittel der erfassten Hasspostings dem rechten Spektrum zugeordnet werden. Die häufigsten Straftaten sind Volksverhetzung, Verwendung von Kennzeichen verfassungswidriger Organisationen und Beleidigungen gegen Politiker. Innenminister Herbert Reul (CDU) aus Nordrhein-Westfalen betonte die Notwendigkeit, mehr Haltung im Umgang mit Hass im Internet zu zeigen. Im vergangenen Jahr wurden 10.732 Hasspostings erfasst, was einen Anstieg um 34 Prozent im Vergleich zu 2021 darstellt. Dies geht auf eine Verbesserung der Aufdeckung durch die Meldestelle für strafbare Inhalte im Internet zurück, wie tagesspiegel.de berichtet.

Die zunehmende Häufung von Hass im Netz ist besorgniserregend. Eine Studie des Kompetenznetzwerks gegen Hass im Netz zeigt, dass 49% der Deutschen online beleidigt wurden. Zudem erleben 25% körperliche Gewalt und 13% sexualisierte Gewalt. Besonders betroffen sind Menschen mit Migrationshintergrund, junge Frauen und LGBTQ+-Personen. Diese erschreckenden Zahlen verdeutlichen, dass Hass im Netz nicht nur ein virtuelles Problem darstellt, sondern auch reale Konsequenzen hat. Über 80% der Befragten sind sich einig, dass solche Angriffe die Vielfalt im Internet gefährden und die Gewalt im Alltag erhöhen. Die Studie weist darauf hin, dass 89% der Befragten der Meinung sind, dass Hass im Netz in den letzten Jahren zugenommen hat, wie das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend meldet.

Um dem entgegenzuwirken, stellt das Kompetenznetzwerk Beratungsangebote für Betroffene und Unterstützung gegen Cyberkriminalität bereit. Die Meldestelle „HessenGegenHetze“ hat seit 2020 über 91.000 Meldungen registriert, was zeigt, dass viele Bürger:innen bereit sind, sich gegen Hass zu wehren. Die Maßnahmen und Aktionen sind Teil eines umfassenden Programms zur Bekämpfung von Hass im Internet, das die grundlegenden Werte unserer Demokratie bewahren soll. Die Entwicklung der neuen Meldemöglichkeiten hat zumindest dazu beigetragen, dass das Problem sichtbar gemacht wird und nicht mehr im Verborgenen bleibt.