Jugendliche kämpfen am Schloßplatz: Polizei ermittelt nach Vorfall

Jugendliche kämpfen am Schloßplatz: Polizei ermittelt nach Vorfall
Am Nachmittag des 11. Juli 2025 kam es am Schloßplatz in Köln zu einer körperlichen Auseinandersetzung zwischen mehreren Jugendlichen im Alter von 14 bis 16 Jahren. Dabei flogen nicht nur die Fäuste, sondern auch Tritte, während umstehende Passanten das Geschehen mit ihren Handys festhielten. Die Situation eskalierte dermaßen, dass einige Personen eingriffen, um die Streithähne zu trennen. Dennoch konnten sich die jungen Beteiligten bei Eintreffen der Polizei schnell in verschiedene Richtungen davonstehlen. Einige von ihnen wurden jedoch später im Rahmen einer Fahndung aufgespürt. Die Polizei hat nun Ermittlungen wegen wechselseitiger Körperverletzung eingeleitet. Ein 14-jähriges Mädchen musste wegen einer leichten Gesichtsverletzung behandelt werden, konnte allerdings nach der Versorgung direkt entlassen werden, wie Celler Presse berichtet.
Die Vorkommnisse am Schloßplatz sind nicht nur ein Einzelfall. Auch in anderen Städten häufen sich Berichte über Jugendgewalt. In München etwa kam es kürzlich zu einer Schlägerei im Personentunnel des Pasinger Bahnhofs. Dort gerieten zwei 15-Jährige in einen Streit mit einem 21-Jährigen, was schließlich zu einer aggressiven Auseinandersetzung führte. Die Bahnmitarbeiter waren schnell zur Stelle und informierten die Bundespolizei. Letztendlich wurden die beiden Jugendlichen festgenommen; während der 21-Jährige über Kopfschmerzen klagte, benötigte er keine medizinische Behandlung. Dies ist nur einer von mehreren Vorfällen, die die Polizei beschäftigen. Ein weiterer Vorfall ereignete sich am Rotkreuzplatz in Neuhausen, wo bis zu sieben Jugendliche an einer Schlägerei beteiligt waren, unter ihnen drei, die Verletzungen aufwiesen und Schmerzen hatten, berichtet Süddeutsche Zeitung.
Problematische Entwicklungen
Die Berichte über Gewalt unter Jugendlichen reißen nicht ab und passen zu einer besorgniserregenden Entwicklung in Deutschland: Die Fälle von Jugendkriminalität steigen rasant an. 2024 wurden über 13.800 Fälle von Jugendgewalt registriert, das ist mehr als doppelt so viel wie im Jahr 2016 und nahezu auf dem Höchststand seit 2011. Insbesondere psychische Belastungen durch Corona-Maßnahmen und Risikofaktoren bei jungen Schutzsuchenden wurden als mögliche Gründe für diesen Anstieg identifiziert. Aufmerksame Beobachter, darunter das Bundeskriminalamt, sind sich einig, dass der Großteil der jungen Tatverdächtigen männlich ist. Die Gründe dafür sind vielfältig und reichen von hormonellen Umständen hin zu anerzogenen Verhaltensweisen, wie aus den Daten von Statista hervorgeht. Die Diskussion über die Wirksamkeit von härteren Sanktionen und deren abschreckende Wirkung hat zugenommen. Es wird auch gefordert, die Prävention stärker in den Fokus zu rücken.
In einer Zeit, in der Gewalt unter Jugendlichen verstärkt öffentlich diskutiert wird, stellt sich die Frage, wie Eltern, Schulen und die Gesellschaft als Ganzes auf diese Problematik reagieren können. An einem Schloßplatz in Köln und anderswo ist der Handlungsbedarf ersichtlich. Der Dialog muss gefördert und stärkere Unterstützungsangebote für junge Menschen geschaffen werden.