Das Geheimnis der Mehler Zeitkapsel: 1966 enthüllt in Hildesheim!

Das Geheimnis der Mehler Zeitkapsel: 1966 enthüllt in Hildesheim!
Heute ist ein spannender Tag für die Gemeinde in Mehle: Die Kupferne Dokumentenkapsel des Mehler Kirchturms wurde erfolgreich geöffnet. Dirk Zeyher, ein erfahrener Restaurator aus Hildesheim, hat sich der Herausforderung gestellt, die Kapsel zu öffnen, obwohl festsitzender Rost dies zunächst hinauszögerte. Unter den Augen von Pastorin Debora Becker und weiteren Gästen konnte Zeyher schließlich die Kapsel aufmachen, die einige historische Schätze aus dem Jahr 1966 enthielt. Darunter befand sich ein Schwarz-Weiß-Foto des ursprünglichen Kirchturms sowie eine detaillierte Beschreibung der damals durchgeführten Reparaturarbeiten. Zudem fand sich ein Zeitungsartikel vom 25. August 1966, in dem unter anderem über die Kosten der Neueindeckung des Kirchturms berichtet wurde, die damals etwa 16.400 Mark betrugen. Hildesheimer Presse informiert, dass in dem Artikel auch ein Diebstahl von Radkappen in Elze erwähnt wurde und Pläne für ein Justizzentrum in Hildesheim skizziert wurden.
Die Spuren der Zeit haben jedoch auch ihre Schattenseiten, und die Sanierung des Kirchturms steht gerade unter besonderem Druck. Das Gebäude ist seit dem Sommer nicht mehr betretbar, nachdem ein Architekturbüro festgestellt hat, dass die Sicherheit nicht gewährleistet ist. Restaurierungsarbeiten sind bereits in vollem Gange, unterstützt vom LutherLAB, das die Arbeiten bis Ende des Jahres abschließen möchte. Ein Steinmetz entfernt mit einem Hubsteiger schadhafte Steine, während Spezialfirmen beschädigte Fenster dichten und Taubenkot professionell entsorgen. Die Evangelische Kirche als Eigentümer hat dafür gesorgt, dass das Projekt denkmalschutzgerecht ausgeführt wird. LutherLAB berichtet, dass die Finanzierung jedoch eine Herausforderung darstellt: Neben Zuschüssen vom Landschaftsverband Westfalen-Lippe und der NRW-Stiftung, die insgesamt 25.000 Euro zur Verfügung stellen, bleibt eine Finanzierungslücke von etwa 3.700 Euro, die vom LutherLAB selbst gedeckt werden muss. Der Verein ruft daher zur Unterstützung durch Spenden auf.
Die Zukunft im Blick
Mit Blick auf die zukünftige Kapsel, die nach den Dachsanierungen angelegt werden soll, sind bereits interessante Ideen entstanden. Diese sollen aktuelle Fotos, eine fortgeschriebene Kirchenchronik, eine Tageszeitung sowie Euromünzen beinhalten. Pastorin Becker hebt hervor, dass es in der Zukunft möglicherweise kein Bargeld mehr geben wird, was einen spannenden Aspekt für die kommende Generation darstellen könnte. Hildesheimer Presse spricht in diesem Zusammenhang von der Wichtigkeit, dass die Gemeinde in Mehle diese Geschichte weiterlebt und bewahrt.
Kirchenfinanzierung im Fokus
Die finanziellen Herausforderungen, die dieses Projekt mit sich bringt, spiegeln die generellen Schwierigkeiten wider, mit denen viele Kirchen in Deutschland konfrontiert sind. Laut einem Artikel der bpb benötigen Kirchen Geld für grundlegende Aktivitäten, darunter auch Wartung und Instandhaltung der Gebäude. Die Kirchenfinanzen sind darauf ausgelegt, den Auftrag der Kirche zu erfüllen, wobei die wichtigste Einnahmequelle im Kirchensteueraufkommen liegt. Doch der Rückgang der Mitgliederzahlen könnte die Zukunft der finanziellen Unterstützung in Frage stellen. Zudem sind auch die zukünftigen finanziellen Verpflichtungen, insbesondere die Versorgung von Pfarrern und Kirchenbeamten, hoch.
Mit all diesen Aspekten ist klar, dass die Gemeinde in Mehle vor einer spannenden Zeit steht, nicht nur in Bezug auf die Restaurierung des Kirchturms, sondern auch in der Art und Weise, wie sie ihre Geschichte bewahrt und finanziell aufgestellt ist. Geplant ist ein Fest zur Wiedereröffnung der einstigen Kirche, um den Veranstaltungs- und Kursbetrieb wiederzubeleben, was weiteren Raum für Engagement und Initiativen bieten soll.