Zugausfälle im Norden: Metronom unter Druck – Wer trägt die Schuld?

Transparenz: Redaktionell erstellt und geprüft.
Veröffentlicht am
Impressum · Kontakt · Redaktionskodex

Aktuelle Zugausfälle im Dreieck Hamburg-Hannover-Bremen: Technische Probleme bei Alstom und Auswirkungen auf Metronom-Fahrten.

Aktuelle Zugausfälle im Dreieck Hamburg-Hannover-Bremen: Technische Probleme bei Alstom und Auswirkungen auf Metronom-Fahrten.
Aktuelle Zugausfälle im Dreieck Hamburg-Hannover-Bremen: Technische Probleme bei Alstom und Auswirkungen auf Metronom-Fahrten.

Zugausfälle im Norden: Metronom unter Druck – Wer trägt die Schuld?

Die Situation bei Metronom sorgt gerade für viel Gesprächsstoff und reichlich Verwirrung unter den Fahrgästen. In der letzten Woche mussten Reisende auf zahlreichen Strecken im Dreieck Hamburg-Hannover-Bremen auf ihren Zug verzichten. Insgesamt wurden 178 Fahrten weniger als geplant durchgeführt, was nicht nur bei den Pendlern für Unmut sorgte, sondern auch die Fragen aufwarf: Wer trägt die Verantwortung für diese Ausfälle?

Wie az-online berichtet, wurden nur fünf der 178 Zugausfälle von Metronom selbst verursacht. Die Hauptursache liegt jedoch bei Alstom, dem Verantwortlichen für die Wartung der Metronom-Züge. Technische Probleme, Materialmängel und lange Wartezeiten stellen die Zuverlässigkeit des Unternehmens auf die Probe.

Technische Pannen und Vertragsneuvergabe

Besonders ein Software-Update im Januar hat die Lokomotiven der Baureihe 147 aus der Bahn geworfen und für zusätzliche technische Schwierigkeiten gesorgt. Alstom hat bestätigt, dass die Probleme mit den langen Beschaffungszeiten und Softwarefehlern weitestgehend behoben wurden, jedoch gibt es bei zwei Zugverbänden weiterhin technische Unregelmäßigkeiten, die noch unter die Lupe genommen werden müssen.

Im Rahmen der umfassenden Verkehrsvergabe wird Metronom in Zukunft weiterhin die Strecken zwischen Hannover-Lüneburg-Hamburg und Bremen bedienen. Der Verkehrsvertrag, der festlegt, welche Leistungen erbracht werden müssen, ist für die kommenden Jahre von Bedeutung. Im Dezember 2023 bat Metronom die Landesnahverkehrsgesellschaft (LNVG) um eine Auflösung des Vertrags, damit neue Bedingungen verhandelt werden können. Hintergrund hierfür sind die hohen Kosten für Energie und Personal, die das Unternehmen stark belasten.

Bedenken und Erwartungen der Fahrgäste

Fahrgäste haben derweil Bedenken hinsichtlich der Zuverlässigkeit von Metronom geäußert. Malte Diehl vom Fahrgastverband Pro Bahn brachte es auf den Punkt: “Der RB31 zwischen Hamburg und Winsen war im letzten Jahr einer der unpünktlichsten Züge in Niedersachsen.” Neben den unpünktlichen Verbindungen waren Reisende auch genervt von defekten Toiletten und schmutzigen Zügen.

Doch es gibt Hoffnung auf Besserung. Bereits 2026 möchte Metronom einige Strecken im Norden wieder in Betrieb nehmen, natürlich nur unter bestimmten Bedingungen. Es wird erwartet, dass der Betreiber DB Regio den Zuschlag für die Südstrecke von Uelzen über Hannover bis Göttingen erhält, während Metronom auf dem Nord-Los noch bis 2033 wirken darf.

Das Hansenetz wird demnächst unter mehreren Betreibern aufgeteilt, wobei die LNVG am 14. Juli bekannt geben wird, wer den Zuschlag erhält. Stefan Kindermann vom Fahrgastbeirat Landkreis Harburg äußerte die Hoffnung, dass insbesondere in der Kommunikation und der Sauberkeit der Züge Verbesserungen erzielt werden können. Die kommenden Monate könnten entscheidend dafür sein, wie sich die Situation im Nahverkehr entwickeln wird.

Der Schienenverkehr hat nicht nur in Niedersachsen, sondern auch bundesweit mit Herausforderungen zu kämpfen. Die Verkehrsstatistiken zeigen auf, dass sowohl der Nahverkehr als auch der Güterverkehr in verschiedenen Bereichen von der Infrastruktur bis zu den Unfällen unter Druck stehen. Es bleibt abzuwarten, wie sich Metronom und Alstom in dieser komplexen Lage behaupten werden und ob die Kunden am Ende wieder auf die Bahn setzen können.

Insgesamt zeigt sich, dass im Nahverkehr viel im Argen liegt, was sowohl die Betreiber als auch die Fahrgäste beschäftigt. Die Hoffnung auf eine verbesserte Qualität und Zuverlässigkeit bleibt bestehen, doch bis dahin wird es für viele Reisende ein schwieriges Stück Weges bleiben.


NDR | Statistik Niedersachsen