Mann verjagt Rotmilan – hohe Strafe für Umweltschutz-Verstoß!
Ein Vorfall in Coesfeld: Ein Mann stört Rotmilane, um Bau von Windkraftanlagen zu verhindern. Bußgeld verhängt.

Mann verjagt Rotmilan – hohe Strafe für Umweltschutz-Verstoß!
In den letzten Tagen sorgt ein Vorfall im Kreis Coesfeld für Aufregung, der nicht nur Naturschützer auf den Plan ruft, sondern auch die Debatte um die Windkraft belebt. Ein Mann wurde beobachtet, wie er mit einem Stock auf Bäume eindrosch, um ein nistendes Rotmilan-Pärchen zu vertreiben. Sein Ziel? Die geplanten Windkraftanlagen im Gebiet sollten endlich wie geplant gebaut werden. Doch die Sache hat einen Haken: Rotmilane gelten als schützenswert, und ihre Nester könnten den Bau der Windräder erheblich erschweren. Daher erließ die Behörde einen Bußgeldbescheid in Höhe von 2500 Euro. Doch der Beschuldigte legte Einspruch ein, und das Amtsgericht Münster entschied, dass er die Strafe in vollem Umfang zahlen muss, inklusive zusätzlicher Verwaltungskosten. WDR berichtet, dass …
Was steckt hinter dem Streit um den Rotmilan? Dieser Greifvogel hat sich in Deutschland weit verbreitet, wobei etwa 60 Prozent der weltweiten Bestände hier leben. Nicht zuletzt ist der Rotmilan bekannt dafür, ein großer Verhinderer von Windkraftprojekten zu sein. In Watterdingen im Landkreis Konstanz hat ein Rotmilan sogar das Nest eines Mäusebussards übernommen – eine ungewöhnliche Umplatzierung, die zeigt, wie kräftezehrend die Konkurrenz unter den Vögeln sein kann. Jörg Dürr-Pucher, Projektentwickler der Solarcomplex AG, plant den Bau von drei Windrädern in der Nähe eines Horstes; dennoch könnte die Art zu einem Problem werden, da sie als „kollisionsgefährdete Brutvogelart“ laut neuem Bundesnaturschutzgesetz gilt. Süddeutsche.de erklärt, dass …
Windkraft und Naturschutz im Widerstreit
Die Situation verdeutlicht das Dilemma, in dem sich Naturschutz und der Drang nach erneuerbaren Energien befinden: Die Bundesregierung hat sich zum Ziel gesetzt, bis 2030 80 Prozent des Stromverbrauchs aus erneuerbaren Energien zu decken. Im ersten Quartal 2023 bewegten sich die erneuerbaren Energien bereits auf 47 Prozent des Gesamtstrombedarfs. Doch Naturschützer und Windkraftgegner nutzen die geltenden Gesetze, um den Bau von Windkraftanlagen zu verzögern oder zu stoppen. Besonders das neue Bundesnaturschutzgesetz, das erst am 29. Juli in Kraft trat, soll den Erhalt der Population gefährdeter Vogelarten fördern und gleichzeitig Unternehmen dazu bringen, das Tötungsrisiko zu minimieren.
Die Kritik an diesem Gesetz kommt vor allem von Naturschutzverbänden, die auf mögliche Unvereinbarkeit mit EU-Recht hinweisen. In einem Beispiel musste im Landkreis Reutlingen acht Jahre gewartet werden, bis fünf Windräder genehmigt wurden. Ein weiteres Problem sind die Abstandsregeln, die vorschreiben, dass im Umkreis von 500 Metern um ein Rotmilan-Nest keine Windkraftanlagen platziert werden dürfen. Diese Vorgaben machen es für Ingenieure wie Dürr-Pucher nicht gerade einfach, ihre Projekte voranzubringen. Der Plan, den Genehmigungsantrag für den Windpark noch in diesem Jahr einzureichen, steht also unter keinem guten Stern.
Zusammengefasst lässt sich sagen, dass der Rotmilan mehr als nur ein Vogel ist – er steht symbolisch für den immerwährenden Konflikt zwischen Natur- und Klimaschutz. In Zukunft wird es darauf ankommen, wie wir als Gesellschaft mit diesen Herausforderungen umgehen. Es bleibt zu hoffen, dass sowohl der Schutz dieser bemerkenswerten Vogelart als auch der Ausbau von Windkraftanlagen Hand in Hand gehen können.