Schwarze Schlangen alarmieren NRW: Harmlos oder gefährlich?

In Essen und NRW wurden vermehrt schwarze Ringelnattern gesichtet. Experten erklären die Zunahme durch Klimawandel. Tipps zur Begegnung.

In Essen und NRW wurden vermehrt schwarze Ringelnattern gesichtet. Experten erklären die Zunahme durch Klimawandel. Tipps zur Begegnung.
In Essen und NRW wurden vermehrt schwarze Ringelnattern gesichtet. Experten erklären die Zunahme durch Klimawandel. Tipps zur Begegnung.

Schwarze Schlangen alarmieren NRW: Harmlos oder gefährlich?

In Nordrhein-Westfalen hat sich in letzter Zeit ein ungewöhnliches Phänomen ereignet: Zahlreiche Bürger berichten von Sichtungen schwarzer Schlangen in ihren Gärten, Kellern oder beim Spaziergang auf Feld- und Waldwegen. Rund 50 Tierschutz-Notrufe erreichten die Wildnisschule Ruhrgebiet, wie Merkur mitteilt. Doch keine Sorge, das sind keine gefährlichen Exoten wie die gefürchtete Schwarze Mamba, die viele in diesen Tieren vermuten. Vielmehr handelt es sich um die heimische Ringelnatter, die durch eine genetische Mutation ganz in Schwarz auftritt.

Diese Mutation, auch bekannt als Melanismus, führt zur Überproduktion von dunklen Farbstoffen, was die Schlangen komplett schwarz erscheinen lässt. „Wir haben es hier mit harmlosen Ringelnattern zu tun, die in der Regel den Kontakt zu Menschen meiden“, erklärt Martin Maschka von der Wildnisschule, wie auch Kölner Stadt-Anzeiger berichtet. Die Ringelnattern sind nicht giftig und können bis zu zwei Meter lang werden.

Lebensraum und Fortpflanzung

Die Ringelnatter ist in Deutschland weit verbreitet und zieht vor allem vegetationsreiche Uferzonen, Feuchtwiesen und Moore vor. In ihrem natürlichen Lebensraum legen Weibchen bis zu 50 Eier, aus denen im Spätsommer die kleinen Schlangen schlüpfen. Besonders auffällig sind die zwei gelben, halbmondförmigen Flecken hinter dem Kopf, die bei melanistischen Exemplaren fehlen. Die dunkle Färbung könnte jedoch, laut Experten, auch als Anpassung an die steigenden Temperaturen durch den Klimawandel interpretiert werden, da wärmeres und feuchteres Wetter ideale Bedingungen für die Tiere schafft.

Wie die Tierschutzverein Ahlen erklärt, gehört die Ringelnatter zu den sieben Schlangenarten, die in Deutschland vorkommen. Diese Arten umfassen unter anderem die Äskulapnatter und die Kreuzotter, die alle unter besonderen Schutz stehen. Hauptfaktoren für ihre Gefährdung sind Lebensraumverlust durch menschliche Aktivitäten und Gewässerverschmutzung.

Umgang bei Sichtungen

Bei Sichtungen von Ringelnattern ist Besonnenheit gefragt: Der NABU empfiehlt, ruhig zu bleiben, einen Abstand von ein bis zwei Metern zu halten und das Tier nicht zu bedrängen. Gewalt gegen die Schlangen kann schwerwiegende rechtliche Konsequenzen nach sich ziehen, mit Bußgeldern von bis zu 50.000 Euro, wie auch die Wildnisschule Ruhrgebiet eindringlich betont. Und das ist auch gut so, denn diese Tiere sind ein wichtiger Teil unseres heimischen Ökosystems.

Fazit: Die schwarz gefärbten Ringelnattern sind nicht nur harmlose Mitbewohner, sondern auch faszinierende Geschöpfe, die unser Naturerbe bereichern. Bei Sichtungen sind Besonnenheit und ein respektvoller Umgang angesagt, um dieses gefährdete Reptil zu schützen. Bei Fragen oder zur Meldung von Sichtungen empfiehlt sich der Kontakt zur Wildnisschule Ruhrgebiet unter der Telefonnummer 01577 2949225.