Bad Laasphe wechselt zur Aufforstung: Fichten ade, Eichen willkommen!

Der Artikel beleuchtet die Aufforstungsmaßnahmen in Bad Laasphe, die Herausforderungen durch Trockenheit und Schädlinge sowie Entwicklungen zur Förderung vielfältiger Baumarten im Siegen-Wittgenstein.

Der Artikel beleuchtet die Aufforstungsmaßnahmen in Bad Laasphe, die Herausforderungen durch Trockenheit und Schädlinge sowie Entwicklungen zur Förderung vielfältiger Baumarten im Siegen-Wittgenstein.
Der Artikel beleuchtet die Aufforstungsmaßnahmen in Bad Laasphe, die Herausforderungen durch Trockenheit und Schädlinge sowie Entwicklungen zur Förderung vielfältiger Baumarten im Siegen-Wittgenstein.

Bad Laasphe wechselt zur Aufforstung: Fichten ade, Eichen willkommen!

Die Wälder in Nordrhein-Westfalen stehen vor ernsthaften Herausforderungen, vor allem in Bad Laasphe. Philip Dahme von Wald und Holz NRW beschreibt die besorgniserregenden Auswirkungen der Trockenheit auf die Fichtenbestände und die Bedrohung durch den gefürchteten Borkenkäfer. Dieser Schädling hat bereits erheblichen Schaden angerichtet und dabei viele Fichten geschädigt. Ein scharfer Blick des Regionalforstamtes Siegen-Wittgenstein zeigt auf, dass zahlreiche Waldflächen als zerstört markiert sind, weil Kalamitäten den Baumbestand stark angegriffen haben. „Wir müssen die vitalen Bestände identifizieren und gegebenenfalls auf die Fichte verzichten“, so Dahme.

Zusätzlich zur Fichte kämpfen auch heimische Eichenarten mit den hohen Temperaturen und angrenzenden Schädlingen. Der Eichenprachtkäfer, der mit seinem schimmernden grünen Panzer und den zwei weißen Flecken auf den Flügeln ein echter Hingucker ist, stellt eine ernsthafte Bedrohung für die Eichenwälder dar. Die Eier des Käfers werden zwischen Mai und August in Rinden abgelegt. Die Junglarven bohren sich durch die Borke und richten dadurch erheblichen Schaden im Kambium an, was den Nährstofftransport und die Vitalität der Bäume empfindlich stört. Geschwächte Bäume sind besonders anfällig für diesen Schädling, was die Situation zusätzlich verschärft, wie rp-online.de berichtet.

Aufforstungsbemühungen in Bad Laasphe

Um diesen Herausforderungen entgegenzuwirken, sind die Aufforstungsmaßnahmen in Bad Laasphe auf hohem Tempo unterwegs. Niels Roßkothen, der neue Revierförster, erklärt, dass zukünftig verstärkt Baumarten wie Buche, Eiche und Hainbuche angepflanzt werden sollen. Diese sollen die zuvor durch Fichten erschöpften Flächen wieder aufforsten. Auf derzeit rund 60% der betroffenen Flächen mit schätzungsweise 100.000 Pflanzen hat bereits eine Wiederbewaldung stattgefunden, während sich 100 Hektar noch im Wiederbewaldungsprozess befinden. Hierfür werden insbesondere Flächen mit bereits vorhandener Verjüngung priorisiert.

Der aktuelle Wandel im Wald ist auch durch die Betrachtung der wirtschaftlichen Aspekte geprägt. Wie wald-und-holz.nrw.de in ihren Studien zeigt, geht es nicht mehr nur um den Nadelanteil, der vor den Kalamitäten bei 80% lag. Eine nachhaltige Waldbewirtschaftung fördert eine Vielzahl an Baumarten auf einer Fläche, um einen gesunden Dauerwald zu schaffen. Künftig wachsen auf den Kalamitätsflächen verstärkt Roteiche, Birke, Pappel und Ahorn – und auch Nadelbaumarten wie Kiefer und Lärche finden sich hier.

Der Weg nach vorn

Die Landesforstverwaltung berücksichtigt bei der Waldbewirtschaftung zahlreiche Faktoren wie Lage, Klima und Bodenbeschaffenheit. Es ist ein klarer Plan in Sicht: Weg vom einseitigen Nadelwald hin zu einem diversifizierten und klimafitte Wald. Das Ziel ist es, mit substantiellen Aufforstungsmaßnahmen die drastisch geschädigten Flächen wiederzubeleben und die Wälder so für zukünftige Generationen zu sichern. Der Fokus auf Baumarten, die auch unter den aktuellen Klimabedingungen gedeihen können, ist eines der wesentlichen Elemente dieser Strategie.

Die Herausforderungen sind groß, doch mit einem guten Händchen für Aufforstung, Vielfalt und Nachhaltigkeit könnte bald wieder ein lebendiger Wald in Bad Laasphe erblühen.