EZB bleibt untätig – Frankreichs Schuldenkrise sorgt für Ängste!
Die EZB belässt Leitzinsen stabil, während Frankreichs Schuldenkrise wächst. Bietet Einblicke in die wirtschaftlichen Folgen.

EZB bleibt untätig – Frankreichs Schuldenkrise sorgt für Ängste!
Am 11. September 2025 hat die Europäische Zentralbank (EZB) die Leitzinsen im Euroraum unverändert gelassen. Der Einlagenzins bleibt damit bei 2,0 Prozent. EZB-Präsidentin Christine Lagarde führt diese Entscheidung auf das „außergewöhnlich unsichere Umfeld“ im Zollstreit mit den USA zurück. Wie bereits im Juli 2023 hielt die EZB die Zinsen auch heute still, was viele Ökonomen der Meinung stehen lässt, dass bis Jahresende keine Anpassung mehr zu erwarten ist.
Während die EZB in abwartender Haltung verharrt, zeigt sich die Wirtschaft im Euroraum trotz höherer Zölle von Seiten der USA stabil. Die Inflation konnte mit einer Teuerungsrate von 2,1 Prozent im August im Griff behalten werden. Gleichzeitig ist jedoch die Sorge um die wirtschaftliche Lage in Frankreich gewachsen.
Frankreichs Regierungskrise und Schuldenproblem
Frankreich steht vor ernsthaften Herausforderungen. Aktuell gibt es eine Regierungskrise, die Besorgnis über die hohe Staatsverschuldung des Landes auslöst. Laut dem Bericht von Tagesschau ist die Schuldenquote mit 116 Prozent des Bruttoinlandprodukts (BIP) die dritthöchste in der Eurozone, nur hinter Griechenland und Italien. Das Haushaltsdefizit liegt bei über 5 Prozent, was deutlich über dem erlaubten Maximalwert von 3 Prozent liegt. Diese Entwicklungen könnten Frankreich ins Zentrum einer neuen Eurokrise treiben und damit auch eine Kettenreaktion in der gesamten Eurozone auslösen.
Besonders alarmierend ist der Anstieg der Risikoaufschläge für französische Staatsanleihen. Aktuell verlangen Investoren etwa 3,5 Prozent für zehnjährige Anleihen und mehr als 4 Prozent für 30-jährige Anleihen. Das lässt die Kreditaufnahme für Frankreich immer teurer werden. Ratingagenturen haben bereits damit begonnen, die Bonität des Landes zu senken, was weitere Investoren lähmt.
EZB unter Druck
Christine Lagarde hat in diesem Zusammenhang ihre Besorgnis über die Lage in Frankreich und der Eurozone geäußert. Der EZB-Rat zeigt sich zwar gelassen, doch intern wachsen die Spannungen. Laut NZZ steht die EZB unter Druck, insbesondere durch die ansteigenden Schulden, die Europa in eine neue Schuldenkrise treiben könnten. Lagarde betont jedoch, dass die Eurozone insgesamt robuster sei als während der Griechenland-Krise.
Das „Transmission Protection Instrument“ (TPI), das eigens zur Unterstützung hochverschuldeter Staaten geschaffen wurde, könnte möglicherweise bald ins Spiel kommen, um gezielt auf die französische Situation zu reagieren. Dennoch behält der EZB-Rat eine abwartende Haltung und sieht derzeit keinen Bedarf für ein Eingreifen des Internationalen Währungsfonds (IWF).
Die aktuellen Entwicklungen in Frankreich sind nicht nur für das Land selbst besorgniserregend, sondern werfen auch Schatten auf die Stabilität der gesamten Europäischen Union. Auch Deutschland könnte im Zuge einer kritischen Lage betroffen sein, da es ebenfalls mit einer steigenden Verschuldung konfrontiert ist. Finanzminister Lars Klingbeil sieht höhere Steuern als einzige Lösung, was die politischen Spannungen weiter anheizt.
In der kommenden Zeit wird sich zeigen, wie sich die Situation entwickeln wird und ob die EZB gezwungen sein wird, aktiv zu werden. Die Märkte sind gespannt auf die nächsten Schritte der EZB und die Antworten auf die Herausforderungen, die Frankreich und die Eurozone derzeit prägen.