Von der Ukraine ins Notquartier: Das Schicksal der Familie Atamanchuk

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Im Kreis Warendorf leben ukrainische Flüchtlinge in Telgte, während der Wohnungsmarkt angespannt bleibt. Unterstützung und Unterbringung sind entscheidend.

Im Kreis Warendorf leben ukrainische Flüchtlinge in Telgte, während der Wohnungsmarkt angespannt bleibt. Unterstützung und Unterbringung sind entscheidend.
Im Kreis Warendorf leben ukrainische Flüchtlinge in Telgte, während der Wohnungsmarkt angespannt bleibt. Unterstützung und Unterbringung sind entscheidend.

Von der Ukraine ins Notquartier: Das Schicksal der Familie Atamanchuk

Die Schicksale geflüchteter Familien in Telgte

Oftmals bringt das Schicksal unvorhergesehene Wendungen mit sich. So erging es auch der ukrainischen Familie Atamanchuk, die im Juni 2022 in Telgte ankam. Neun Monate lebte die Familie in einer Zweifachhalle am Schulzentrum – einem Ort, der für viele das letzte Auffangbecken in Krisenzeiten ist. Die Familie, bestehend aus Mutter Irina, ihrem Lebensgefährten Ataalrahman Tlish sowie den beiden Söhnen Denys und Maxim, fand hier für eine lange Zeit neuen Halt in einer ungewissen Lage. Diese Halle wurde mehr als nur ein Wohnsitz; sie wurde zum Lebensmittelpunkt der Familie, die die Strapazen des Krieges hinter sich lassen wollte und nach einem Neuanfang strebte.

Die Situation in der Region zeigt, wie wichtig die Unterstützung für Kriegsflüchtlinge geworden ist. In Telgte wurden seit Beginn des Krieges rund 700 ukrainische Geflüchtete aufgenommen, davon 31 in städtischen und privaten Unterkünften, wie telgte.de berichtet. Auf der Suche nach geeigneten Unterbringungsmöglichkeiten wird die neue Zweifach-Sporthalle am Schulzentrum in Telgte in Anlauf genommen. Hier wird ganze Arbeit geleistet, um die Sporthalle zu einem sicheren Raum für Flüchtlinge umzubauen. Die Hallenfläche ist bereits mit Holzplatten ausgelegt und bietet Platz für Familien sowie Einzelpersonen.

Herausforderungen im Wohnungsmarkt

Trotz des Engagements der Stadt bleibt die Lage angespannt. Der Wohnungsmarkt in Telgte ist stark belastet. Fachbereichsleiter Thomas Riddermann hebt hervor, dass dringend private Angebote zur Unterbringung benötigt werden, um die geflüchteten Menschen zu unterstützen. Eine Umfrage für private Haushalte ist dabei ein wichtiges Instrument. Anwohner können damit ihre Unterstützung signalisieren und zeigen, dass sie ein gutes Händchen haben, wenn es darum geht, Menschen in Not zu helfen. Zudem sind Online-Formulare für Wohnungsangebote auf den Homepages der Stadt Telgte und des Kreises Warendorf verfügbar. Gerade unter diesen Umständen ist es entscheidend, dass die Stadt eine koordinierte Hilfe bietet.

Für Kinder aus der Ukraine wird die schulische Situation zunehmend herausfordernd. Die Schulpflicht ist zwar noch ungeklärt, jedoch können geflüchtete Kinder freiwillig an Schulen teilnehmen. Währenddessen sind die Kindertagesstätten bereits stark ausgelastet, und die Klärung der Betreuung ist noch in der Luft. Hier gibt es Handlungsbedarf, der unbedingt schnell angegangen werden muss, gerade im Hinblick auf die psychischen Belastungen, die viele der geflüchteten Familien mit sich bringen.

Soziale Verantwortung und Unterstützung

Zusätzlich besteht ein Risiko für geflüchtete Personen, wenn sie in privaten Haushalten aufgenommen werden. In solchen Fällen ist es wichtig, dass die geleisteten Tätigkeiten, wie etwa haushaltsnahe Aufgaben, angemessen entlohnt werden, um Ausbeutung zu vermeiden. Ein Überblick über die Hinweise, ab wann Tätigkeiten als Beschäftigungsverhältnis gelten, wird in einem umfassenden Dokument auf germany4ukraine.de bereitgestellt. Die rechtlichen Rahmenbedingungen sind entscheidend dafür, dass Flüchtlinge nicht in eine Ausbeutungssituation geraten. Emotionale Unterstützung ist ebenfalls ein zentraler Aspekt – lokale Initiativen und Beratungsstellen stehen bereit, um den Betroffenen zu helfen.

Diese Angebote sind in jedem Fall wertvoll, nicht nur für die geflüchteten Menschen selbst, sondern auch für die Gemeinschaft in Telgte. In einem so von menschlichem Leid geprägten Kontext können wir alle einen kleinen Beitrag leisten, um ein wenig Hoffnung und Perspektive zu bieten.