Jugend fordert mehr Licht: Bad Segeberg kämpft gegen Dunkelheit!

Bad Segeberg: Jugendliche fordern bessere Beleuchtung für sichere Straßen. Konflikt zwischen Sicherheit und Fledermausschutz im Fokus.

Bad Segeberg: Jugendliche fordern bessere Beleuchtung für sichere Straßen. Konflikt zwischen Sicherheit und Fledermausschutz im Fokus.
Bad Segeberg: Jugendliche fordern bessere Beleuchtung für sichere Straßen. Konflikt zwischen Sicherheit und Fledermausschutz im Fokus.

Jugend fordert mehr Licht: Bad Segeberg kämpft gegen Dunkelheit!

In Bad Segeberg brodelt es gewaltig. Ein Konflikt zwischen den Bedürfnissen der Kinder und Jugendlichen und dem Schutz der heimischen Fledermäuse sorgt für Aufregung in der Stadt. Der Kinder- und Jugendbeirat hat jetzt die Initiative ergriffen und fordert konkrete Maßnahmen zur Verbesserung der Sicherheit. Wie ln-online.de berichtet, äußern Jugendgruppen ein „vehementes Unsicherheitsgefühl“ in der Dämmerung, besonders in Straßen wie dem Nelkenweg, Am Apfelgarten und der Lübecker Straße, um nur einige zu nennen.

Die Beleuchtung in Neubaugebieten und vielen anderen Straßen lasse deutlich zu wünschen übrig. Auch der Seminarweg wurde als problematisch beschrieben. Die Jugendlichen fordern, dass die Stadt die dunklen Ecken prüft und Lösungen findet. Erstaunlicherweise scheint der Stadtrat hinter diesem Anliegen zu stehen. So wurden in den letzten Ausschüssen einstimmige Empfehlungen abgegeben, um die Situation zu klären und zu verbessern.

Der Zwiespalt zwischen Sicherheit und Naturschutz

Am 22. Juli wird die Stadtvertretung über die Vorschläge entscheiden. Der Bauausschuss-Vorsitzende Wolfgang Tödt sieht darüber hinaus die Notwendigkeit, auch andere Straßen, die als „Angsträume“ für die Bevölkerung gelten, in die Prüfung einzubeziehen. Für Bürgermeister Toni Köppen ist das Thema besonders sensibel, da viele der genannten Bereiche eine Relevanz für den Schutz von Fledermäusen haben – und das hat seine Gründe.

Fledermäuse sind seit rund 50 Millionen Jahren Teil unserer Natur, inklusive über 1.400 Arten weltweit, von denen 25 hierzulande vorkommen. Diese nachtaktiven Tiere haben kaum natürliche Feinde, müssen jedoch gegen die negativen Auswirkungen der intensiven Landwirtschaft und den Verlust ihres Lebensraumes kämpfen. Ihre Quartiere werden durch Bauarbeiten und Umwelteinflüsse zerstört. Diese Problematik hat auch zur Gefährdung der Fledermäuse beigetragen, wie nabu.de detailliert erläutert.

Nachhaltige Lösungen in Sicht

Um sowohl der Sicherheit der Bevölkerung als auch dem Schutz der schützenswerten Tierarten gerecht zu werden, plant die Stadt Bad Segeberg innovative Beleuchtungskonzepte. Bürgermeister Köppen denkt hierbei an eine Umstellung auf LEDs und das Einführen von „intelligenten“ Laternen, die sich bei Bewegung aktivieren und nur kurzzeitig leuchten. Das könnte sowohl den Sicherheitsbedürfnissen der Anwohner als auch den Erfordernissen des Naturschutzes Rechnung tragen.

In der hiesigen Stadtverwaltung wird bereits intensiv an diesen Lösungen gearbeitet, die möglicherweise auch Vorurteile gegenüber Fledermäusen abbauen könnten. Denn oft tragen diese Vorurteile zur Gefährdung bei. Ein Gleichgewicht zwischen menschlichen Bedürfnissen und ökologischen Erfordernissen zu finden, wird in den kommenden Wochen eine der größten Herausforderungen für Bad Segeberg sein. Wir bleiben gespannt, wie sich die Situation entwickeln wird.