Arztüberfall in Bornhöved: Zwei Männer verurteilt – Albträume bleiben!

Bornhöved, Deutschland - In einem erschütternden Vorfall in Bornhöved, der sich am 22. Dezember 2023 ereignete, wurde der Arzt Erik Schlotterbeck in seiner Praxis überfallen. Zwei Tage vor Weihnachten hatte Schlotterbeck eine Weihnachtsfeier für sein Team organisiert, als die beiden Angeklagten, Martin S. und Fabian U., in die Praxis kamen. Nach anfänglichem Smalltalk forderte der etwa zwei Meter große S. plötzlich Geld für ein Taxi, während der schläfrig wirkende U. Schlotterbeck ohne Vorwarnung ins Gesicht schlug.
In der Folge versuchte der Arzt zu fliehen und rief um Hilfe. Ein Nachbar, der zur Hilfe eilte, wurde ebenfalls von U. verletzt. Die Polizei stellte bei den Angeklagten Alkoholwerte von über zwei Promille fest, was erhebliche rechtliche Konsequenzen nach sich zog. Auch Schlotterbeck leidet seit dem Vorfall, der ihn stark traumatisierte, unter Albträumen und körperlichen Beschwerden. Dies verdeutlicht die Kluft zwischen dem Spaß einer Feier und den Risiken, die aus Alkoholmissbrauch resultieren können.
Gerichtsurteil und Verantwortung der Täter
Im Prozess, der in Bad Segeberg stattfand, entschuldigten sich die Angeklagten, schilderten den Vorfall jedoch in abgeschwächter Form. Beide haben eine Vorgeschichte mit Straftaten, insbesondere U., der wegen Diebstahl und Körperverletzung bekannt ist. S. wurde bereits wegen eines Angriffs auf einen Bundespolizisten verurteilt, während U. noch vor Gericht steht. Richter Kleimann verhängte eine Freiheitsstrafe von sechs Monaten für S. und sieben Monaten für U., wobei beide Strafen zur Bewährung ausgesetzt wurden. Außerdem sind die Angeklagten verpflichtet, jeweils 600 Euro an die Opferhilfe zu zahlen.
Die rechtlichen Grundlagen für diese Verurteilungen können unter dem § 223 StGB eingeordnet werden, der körperliche Misshandlung und Gesundheitsschädigung behandelt. Körperverletzung ist gegeben, wenn jemand eine andere Person übel und unangemessen behandelt, was in diesem Fall durch den Übergriff von U. klar erfüllt war. Der Bundesgerichtshof hat in einem Urteil festgestellt, dass auch ein Rauschzustand, hervorgerufen durch das heimliche Zuführen von Alkohol, als Gesundheitsschädigung gelten kann, wenn er zu ernsthaften Beeinträchtigungen führt, wie anwalt.de berichtet.
Alkoholkonsum in Deutschland
Der Vorfall wirft auch ein Licht auf den Alkoholkonsum in Deutschland, der im europäischen Vergleich hoch ist. Die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) hat sich intensiv mit der Alkoholprävention beschäftigt. Besonders gefährdet sind junge Menschen zwischen 12 und 25 Jahren, wie vergangene Studien zeigen. Eine Kampagne der BZgA, die drei bundesweite Präventionsstrategien umfasst, zielt darauf ab, die Gesundheitskompetenz in dieser Altersgruppe zu erhöhen und verantwortungsvolles Verhalten zu fördern. Diese Kampagnen sind entscheidend, um auf die Probleme des Alkoholkonsums hinzuweisen und langfristige Verhaltensänderungen zu bewirken.
In einer zeitgemäßen Gesellschaft, in der Spaß und Feierlichkeiten oft Hand in Hand mit Alkohol gehen, sind solche Vorfälle wie der Überfall in Bornhöved eine alarmierende Erinnerung an die potenziellen Gefahren des übermäßigen Konsums. Die Kombination von Verhaltens- und Verhältnisprävention ist in diesem Kontext besonders wirkungsvoll, um Menschen, insbesondere Jugendliche, vor den Gefahren von Alkohol zu schützen, wie pmc.ncbi.nlm.nih.gov betont.
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Ort | Bornhöved, Deutschland |
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