Saharastaub über Griechenland: Gesundheitswarnung und Flugchaos!

Kreta, Griechenland - Stürmische Südwinde transportieren derzeit massive Staubwolken aus der Sahara nach Griechenland, wo insbesondere die Ferieninseln Kreta und Rhodos betroffen sind. Aufgrund der heftigen Windböen, die Stärke zwölf erreichen, mussten zahlreiche Flüge umgeleitet oder fielen aus. Die Feinstaubwerte auf Kreta lagen am Freitag bei alarmierenden 250 Mikrogramm pro Kubikmeter Luft, wie die Universität Athen berichtete. In Athen stiegen die Temperaturen zur Mittagszeit auf bis zu 26 Grad, was die Sicht zusätzlich einschränkte.
Ärzte warnen besonders Menschen mit Atemwegserkrankungen davor, sich lange im Freien aufzuhalten oder körperliche Anstrengungen zu unternehmen. Denn schon bei einer Feinstaubkonzentration von 50 Mikrogramm pro Kubikmeter können gesundheitliche Beschwerden auftreten. Laut Prognose des Wetteramts sollen am Wochenende leichtere Westwinde aufkommen, die den Feinstaub allmählich auflösen könnten.
Gesundheitliche Risiken
Die gesundheitlichen Auswirkungen des Saharastaubs sind nicht zu unterschätzen. In den Krankenhäusern von Athen und Kreta ist ein Anstieg von Patienten mit Atembeschwerden zu verzeichnen, die Symptome wie Kurzatmigkeit, Husten und Brustschmerzen aufweisen. Laut dem griechischen Pneumologen-Verband kann Wüstenstaub mit Bakterien, Pilzen und Pollen belastet sein, was die Risiken für die Gesundheit erhöht. Personen mit Atemwegserkrankungen oder Allergien wird geraten, Sonnenbrillen und Atemmasken zu tragen, um sich vor den schädlichen Effekten zu schützen.
Der Deutsche Wetterdienst (DWD) und das Umweltbundesamt bestätigen die negativen Auswirkungen auf die Gesundheit. Besonders die Region Attika ist häufig von Saharastaub betroffen, insbesondere im Frühjahr und Herbst, wenn warmer Luftstrom aus der Sahara auf kältere Luft aus dem Norden trifft. Der Staub kann sogar bis nach Deutschland getragen werden und dort ähnliche Effekte zeigen.
Ursachen und Eigenschaften des Saharastaubs
Die Staubwolken aus der Sahara bestehen überwiegend aus Mineralien wie Quarz und Eisen sowie Spuren anderer Metalle, Bakterien und Pilzen. Dieses Naturphänomen entsteht, wenn Sand aufgewirbelt wird und über mehrere Kilometer hoch in die Atmosphäre gelangt. Der Staub wird dann durch Luftströme bis nach Mitteleuropa transportiert. Schätzungen zufolge gelangt jährlich eine Milliarde Tonnen Saharastaub in die Atmosphäre, wobei besonders im Frühjahr zwischen fünf und fünfzehn Ereignisse auftreten können.
Für die meisten Menschen stellt Saharastaub in geringen Konzentrationen kein Gesundheitsrisiko dar. Allerdings kann er bei empfindlichen Personen Entzündungsreaktionen hervorrufen. Asthmatiker und Allergiker sollten daher vorsichtig sein und sich in geschlossenen Räumen aufhalten. In Athen klagten viele Menschen zudem über trockene und juckende Augen und ein Kratzen im Hals, was die Belastung durch den Staub weiter verdeutlicht.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Auswirkungen des Saharastaubs nicht nur lokal, sondern auch in Bezug auf das Klima von Bedeutung sind. Er beeinflusst die Atmosphäre, fördert die Wolkenbildung und kann die Sonneneinstrahlung beeinflussen, während die vollständigen Auswirkungen auf das Klima derzeit noch nicht ausreichend erforscht sind. Experten betonen, dass die mineralischen Bestandteile des Saharastaubs auch als natürlicher Dünger wirken können, insbesondere für Plankton und Regenwälder.
Weitere Informationen zu diesem Wetterphänomen finden Sie auf Tagesspiegel, Frankfurter Rundschau und Deutschlandfunk.
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Ort | Kreta, Griechenland |
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