Schulsozialarbeit in Grenzach-Wyhlen: Steigende Herausforderungen!

Schulsozialarbeit in Grenzach-Wyhlen: Steigende Herausforderungen!

Grenzach-Wyhlen, Deutschland - Ein Blick auf die Schulsozialarbeit in Grenzach-Wyhlen zeigt, dass hier gerade einiges in Bewegung ist. Die Lörracher Kaltenbach-Stiftung hat im Auftrag der Gemeinde die Verantwortung für die Schulsozialarbeit übernommen. Aktuell arbeiten vier Schulsozialarbeiter auf 3,1 Stellen, doch es gibt Bedenken, ob dieser Personalschlüssel auf lange Sicht ausreicht. Immerhin müssen diese Experten auf die gesamtgesellschaftlichen Entwicklungen reagieren und deren Folgen abfedern, was mitunter eine große Herausforderung darstellt, wie schwarzwaelder-bote.de berichtet.

In den kommenden Schuljahren wird die Situation zudem durch die steigenden Schülerzahlen kompliziert. Das Schulzentrum, das mit 1.032 Schülern und 100 Lehrern im laufenden Jahr eine erhebliche Zunahme im Vergleich zu 870 Schülern und 80 Lehrern im Jahr 2017 verzeichnet, sieht sich in diesem Kontext wachsenden Herausforderungen gegenüber. Die jährliche Steigerung um durchschnittlich 20 Schüler bedeutet auch einen erhöhten Bedarf an Sozialarbeit und -begleitung. Zudem haben viele Familien Ansprüche auf diverse Hilfen wie Übersetzungen oder Therapien, die ebenfalls zu berücksichtigen sind.

Wachsende Sorgen um den Schulabsentismus

Ein besonders besorgniserregendes Phänomen ist der zunehmende Schulabsentismus, der unter anderem seit den Corona-Jahren erheblich angestiegen ist. Es zeigt sich, dass bereits 20% der jungen Menschen ein geringes schulisches Wohlbefinden angeben, so das Deutsche Schulbarometer 2024. Das hat auch zur Folge, dass die Quote der Schüler, die ohne mindestens einen ersten Schulabschluss die Schule verlassen, ansteigt – von 5,7% im Jahr 2013 auf 6,9% im Jahr 2022.

Dies hat massive Auswirkungen auf die späteren beruflichen Perspektiven der Jugendlichen. Eine Online-Fachtagung zur Thematik stellte mehrere Handlungsansätze aus der Jugend- und Schulsozialarbeit vor. Dabei wurden präventive Ansätze und individuelle Begleitung thematisiert. Der Austausch zwischen Fachkräften soll dazu beitragen, effektive Lösungen zu finden, um diesem besorgniserregenden Trend entgegenzuwirken.

Wechselspiel zwischen Unterstützung und Überfürsorge

Ein weiterer Punkt, der zur Diskussion steht, ist die Balance zwischen notwendiger Unterstützung durch die Eltern und der Gefahr einer Überfürsorge, die einige Experten kritisch sehen. So wird bemängelt, dass viele Eltern versuchen, ihre Kinder stets zu begleiten, ihnen dabei jedoch gleichzeitig unkontrolliert Smartphones in die Hände geben. Das führt zu Defiziten, die letztendlich wiederum die Schulsozialarbeiter auffangen müssen.

Der Gemeinderat in Grenzach-Wyhlen sieht sich einig, dass die 3,1 Vollzeitstellen in der Schulsozialarbeit nicht reduziert werden dürfen. Bürgermeister Tobias Benz hat zudem die unzureichende Finanzierung durch das Land kritisiert, da aktuell nur etwa ein Fünftel der Kosten von dort getragen wird. Es ist klar, dass die Unterstützung nicht nur in der Verantwortung der Kommunen liegen kann, sondern als gesamtgesellschaftliche Aufgabe betrachtet werden sollte.

Insgesamt zeigt sich, dass die Thematik Schulsozialarbeit und die damit verbundenen Herausforderungen mehr denn je auf der politischen Agenda stehen sollten. Wie wichtig es ist, eine angemessene soziale Unterstützung für die Kinder in der Schule sicherzustellen, ist unbestritten. Die Entwicklungen der letzten Jahre fordern ein Umdenken und neue Strategien, um sowohl den Bedürfnissen der Schüler als auch den Anforderungen der Gesellschaft gerecht zu werden.

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OrtGrenzach-Wyhlen, Deutschland
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