Stromschlag am Bahnhof: Zwei Arbeiter schwer verletzt!

Am 22.05.2025 erlitten zwei Arbeiter in Böbingen einen schweren Stromschlag am Bahnhof. Der Vorfall führte zu erheblichen Zugverspätungen.
Am 22.05.2025 erlitten zwei Arbeiter in Böbingen einen schweren Stromschlag am Bahnhof. Der Vorfall führte zu erheblichen Zugverspätungen. (Symbolbild/NAG)

Böbingen an der Rems, Deutschland - In Böbingen an der Rems, einem Ort im Ostalbkreis, kam es heute zu einem schweren Unfall, bei dem zwei Arbeiter durch eine Oberleitung der Bahn einen Stromschlag erlitten. Der Vorfall geschah, als die Arbeiter mit Stangen im Gleisbereich unterwegs waren und unachtsam in die Nähe der Oberleitung gelangten. Infolge des Spannungsüberschlags mussten die beiden Verletzten mit einem Hubschrauber sowie einem Krankenwagen ins Krankenhaus transportiert werden. Die Bahnstrecke zwischen Stuttgart und Aalen war aufgrund des Unfalls für über eine Stunde gesperrt, was zu mehreren Verspätungen und einem kompletten Ausfall der Zugverbindungen führte. Auffällig ist, dass die beiden Männer nicht im Auftrag der Deutschen Bahn tätig waren, was die Situation besonders tragisch macht und das Risiko unterstreicht, das bei unachtsamem Verhalten im Bahnbereich besteht. (ZVW)

Die Gefahren von Bahnstrom, der eine Hochspannung von 15.000 Volt erzeugt, sind besonders groß. Zum Vergleich: Diese Spannung ist das 65-fache derjenigen einer normalen Haushaltssteckdose. Schon in einem Abstand von 1,5 Metern kann der Strom überspringen und zu tödlichen Verletzungen führen. Trotz dieser Warnungen ereignen sich häufig Unfälle, insbesondere bei Personen, die auf Waggons oder Strommasten klettern. Dies betrifft vor allem Kinder, Jugendliche und Erwachsene, die aus Leichtsinn oder für spektakuläre Selfies riskante Aktionen durchführen. Die Deutsche Bahn und die Bundespolizei rufen eindringlich dazu auf, solche gefährlichen Verhaltensweisen zu vermeiden (Deutsche Bahn, Bundespolizei).

Präventionsmaßnahmen und Aufklärung

Um das Bewusstsein für die Gefahren im Bahnbereich zu schärfen, haben die Deutsche Bahn und die Bundespolizei verschiedene Präventionskampagnen ins Leben gerufen. Eine der prominenten Kampagnen lautet „Wir wollen, dass du sicher ankommst“, und thematisiert die Risiken des Bahnstroms. Ein Beispiel zeigt Jugendliche, die nachts auf einem Güterbahnhof Parcours spielen, woraufhin eine Person zu nah an die Oberleitung gerät und in Gefahr gerät. Des Weiteren wird in den Kampagnen auf das Fliegenlassen von Drachen oder Drohnen in der Nähe von Gleisen hingewiesen, was ebenfalls zu gefährlichen Stromübertragungen führen kann.

Ein besonders eindringliches Zeugnis liefert die junge Frau Vanessa, die einen Stromüberschlag überlebte, nachdem sie auf einen Güterwaggon geklettert war. Ihre Geschichte wird in einem Präventionsfilm gezeigt, in dem auch ihre Familienangehörigen sowie ein behandelnder Arzt zu Wort kommen. Vanessa nutzt ihre Erfahrung, um andere vor den Gefahren im Bahnbereich zu warnen. Die Bundespolizei hat ein umfassendes Medienpaket entwickelt, das Filme, Poster, Faltblätter und Unterrichtsmaterialien zur Verfügung stellt, um Schulen und Jugendorganisationen zu unterstützen und die Aufklärung zu fördern (Bundespolizei).

Die Zusammenarbeit zwischen Behörden und Bildungseinrichtungen spielt eine wichtige Rolle, um die Sicherheit an Bahnanlagen zu erhöhen. Ziel ist es, möglichst viele Menschen, insbesondere Kinder und Jugendliche, für die Gefahren zu sensibilisieren und somit zukünftig tragische Unfälle wie den heutigen in Böbingen zu verhindern.

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Ort Böbingen an der Rems, Deutschland
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