Denkmalgeschützte Doppelscheune in Tübingen: Vom Landhaus zum Wohntraum!
Denkmalgeschützte Doppelscheune in Tübingen: Vom Landhaus zum Wohntraum!
Tübingen-Derendingen, Deutschland - Die Doppelscheune in Tübingen-Derendingen hat einen bemerkenswerten Wandel hinter sich. Das im Jahr 1806 errichtete denkmalgeschützte Gebäude, das bis vor kurzem ein landwirtschaftliches Relikt war, wurde mit viel Liebe zum Detail in ein modernes Mehrfamilienhaus umgebaut. Laut Detail.de hat das Projekt, das unter der Regie des Architekturbüros KO/OK umgesetzt wurde, insgesamt vier Wohnungen hervorgebracht, die geschickt den Charakter des historischen Bauwerks bewahren.
Eine der größten Herausforderungen war die Erhaltung der ursprünglichen Gebäudestruktur, die durch einen umfassenden Sanierungsprozess unterfangen und neu gegründet werden musste. „Wichtige Belange wie Brandschutz und Bautechnik“ mussten in Einklang mit den denkmalschutzrechtlichen Vorgaben gebracht werden, berichtet die ko-ok.cc. Dabei blieb die Gebäudehülle weitestgehend unberührt, was den besonderen Charme der Doppelscheune ausmacht. Die großen Fensterfronten an den ehemaligen Scheunentoren sind nun hinter naturbelassenen Holzlamellen verborgen, wodurch die Wohnungen nicht nur geschützt, sondern auch stilvoll in die Umgebung integriert wurden.
Ein nachhaltiger Ansatz
Der Umnutzungsprozess zeigt, wie Denkmalpflege mit einem modernen, nachhaltigen Lebensstil verknüpft werden kann. Ziel ist es, möglichst viele Materialien wiederzuverwenden und die Sanierung behutsam zu gestalten. So wurden Hölzer aus einer ehemaligen Wagnerei und andere lokale Materialien verwendet, um die authentische Atmosphäre der Doppelscheune zu bewahren. Lehmsteine finden sich nur dort, wo sie unbedingt nötig sind, und die Außenseite des Gebäudes wurde mit Hanf-Kalkputz versehen – die Innenwände hingegen profitieren von Kalk-Dämmputz, der für ein angenehmes Raumklima sorgt, was unter den Aspekten der Nachhaltigkeit von großer Bedeutung ist, wie die Deutsche Stiftung Denkmalschutz betont.
Das Projekt gilt als „Effizienzhaus Denkmal“, was bedeutet, dass hohe Technisierung vermieden wurde. Materialien wie Lehm, Holz und Kalk fördern nicht nur die Energieeffizienz, sondern zeigen auch, dass Denkmalpflege und ökologische Verantwortung Hand in Hand gehen können. Dies ist besonders wichtig, da in der öffentlichen Diskussion der Denkmalschutz oft als Hindernis für Fortschritt betrachtet wird, wie die Deutsche Stiftung Denkmalschutz erklärt. Hier wird deutlich, dass der Erhalt von Kulturerbe auch eine Form von gelebter Nachhaltigkeit darstellt.
Ein lebendiger Ort
Besondere Akzente wurden auch bei der Innenraumgestaltung gesetzt. Überhohe Aufenthaltsbereiche und hölzerne Emporen verleihen den Wohnungen ein Gefühl von Weite und Licht. Die ehemaligen Tennen sind nun zweigeschossig angelegt, was den Charakter des ursprünglichen Gebäudes bewahrt. Durch ökologische Bauweisen und einen ausgeklügelten Planungsprozess wird der historische Charme dieses Gebäudes in Einklang mit modernen Lebensbedürfnissen gebracht. Zugänge zu den Wohnungen erfolgen über die ehemaligen Stalltüren, wodurch ein harmonischer Übergang von alt zu neu geschaffen wird.
Abschließend macht dieses Projekt deutlich: Die Verbindung von Tradition und modernem Wohnkomfort ist nicht nur möglich, sondern auch notwendig, um die kulturellen Wurzeln der Region zu bewahren und zugleich einen Beitrag zu einer nachhaltigeren Zukunft zu leisten. Die Doppelscheune in Tübingen-Derendingen ist ein eindrucksvolles Beispiel dafür, wie durch kluge Planung und Respekt vor der Geschichte ein lebendiger Ort für die nächsten Generationen geschaffen werden kann.
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Ort | Tübingen-Derendingen, Deutschland |
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