Skandal am Bodensee: Amcor vergiftet die Gewässer mit krebserregendem Schaum!

Umweltskandal: Amcor vergiftete den Bodensee mit krebserregendem Löschschaum. Ermittlungen laufen, Konsequenzen folgen.
Umweltskandal: Amcor vergiftete den Bodensee mit krebserregendem Löschschaum. Ermittlungen laufen, Konsequenzen folgen. (Symbolbild/NAG)

Goldach, Schweiz - In einem schwerwiegenden Umweltskandal hat die Verpackungsfirma Amcor Flexibles Rorschach zwischen 2020 und 2021 den Bodensee mit giftigem Löschschaum kontaminiert. Laut Berichten von Schwäbische und weiteren Quellen kam es insgesamt zu zwei Chemieunfällen, bei denen 910 Kilogramm Löschschaum, stark belastet mit der krebserregenden Chemikalie Perfluoroktansulfonsäure (PFOS), in das Gewässer gelangten. Diese toxischen Substanzen sind in der EU seit 2006 und in der Schweiz seit 2011 verboten und gelten als „Ewigkeitschemikalien“, die sich in der Umwelt und der Nahrungskette anreichern.

Der erste Vorfall ereignete sich Ende Dezember 2020, als durch einen defekten Schieber der Meteorleitung 850 Kilogramm Löschschaum in die Goldach und weiter in den Bodensee gelangten. Zwei Wochen später folgte ein zweiter Vorfall, bei dem weitere 60 Kilogramm freigesetzt wurden. Die Behörden erfuhren erst durch einen Fischereiaufseher von den Vorfällen, nachdem dieser bei einem Abflussrohr auf den Schaum gestoßen war. Überraschenderweise blieben Informationen über die Zwischenfälle von Seiten des Unternehmens zunächst aus.

Zögerliches Handeln und Versäumnisse

Die Untersuchungen förderten zutage, dass die Verantwortlichen von Amcor für die unkontrollierte Freisetzung der Chemikalien haftbar gemacht werden sollten. Interne E-Mails zeigten, dass das Unternehmen bereits 2019 auf die Notwendigkeit hingewiesen hatte, den gefährlichen Löschschaum auszutauschen, dies jedoch hinauszögerte. Nach den Unfällen wurde Amcor zu einer Geldstrafe von 5000 CHF und einer weiteren Zahlung von 28.260 CHF wegen Verstößen gegen das Gewässerschutzgesetz verurteilt.

Die Staatsanwaltschaft des Kantons St. Gallen hat Ermittlungen gegen Amcor eingeleitet, die jedoch als zu mild empfundene Strafe wurde von Umweltaktivisten stark kritisiert. Experten fordern zudem eine eingehende Untersuchung der langfristigen Folgen für die Umwelt und die Trinkwasserversorgung des Bodensees, der als einer der größten Trinkwasserspeicher Europas gilt.

Aktuelle Entwicklungen und Maßnahmen

Im Jahr 2023 wurden schwerwiegende PFOS-Konzentrationen in Wildfischen im Kanton St. Gallen festgestellt. Etwa ein Fünftel der gefangenen Fische wies belastende Konzentrationen auf, während vier von neun Hechtproben aus dem Bodensee die zulässigen Höchstwerte überschritten. Laut Sarah Camenisch vom Bundesamt für Lebensmittelsicherheit und Veterinärwesen (BLV) werden bei der Festlegung dieser Grenzwerte sowohl gesundheitliche als auch wirtschaftliche Überlegungen einbezogen.

Um zukünftige Chemieunfälle zu verhindern, plant die St.Galler Regierung 13 Maßnahmen, darunter strengere Kontrollen und höhere Strafen für Umweltsünder. Amcor hat indessen angekündigt, über 3 Millionen Franken in Sicherheitsmaßnahmen zu investieren, um Wiederholungen solcher Vorfälle auszuschließen. Trotz dieser Schritte bleibt die Besorgnis über die Rückstände in der Umwelt und die gesundheitlichen Risiken in der Bevölkerung bestehen. Experten unterstreichen die Notwendigkeit eines umfassenden Ansatzes zur Bekämpfung solcher Umweltrisiken.

Die schockierenden Ereignisse rund um die Chemieunfälle bei Amcor unterstreichen die Wichtigkeit eines verantwortungsvollen Umganges mit gefährlichen Chemikalien und den Schutz von Trinkwasserressourcen. Watson informierte über die nachfolgenden Ermittlungen und die Herausforderungen, die die Verantwortlichen bei der Aufklärung und Verhinderung solcher Vorfälle zu bewältigen haben. Nau fügte hinzu, dass die Chemikalien aus dem Löschschaum bereits in umweltschädlichen Bereichen entdeckt wurden, und hebt die Dringlichkeit der Maßnahmenergreifung hervor.

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Ort Goldach, Schweiz
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