Papst Franziskus: Letzte Ruhe in der Basilika Santa Maria Maggiore!

Santa Maria Maggiore, Rom, Italien - Papst Franziskus hat entschieden, dass er nicht im Petersdom, sondern in der Basilika Santa Maria Maggiore beigesetzt werden möchte. Diese Entscheidung sorgte für Überraschung, da traditionell Päpste in der gewaltigen Peterskirche ihre letzte Ruhestätte finden. Santa Maria Maggiore, eine der bedeutendsten Marienkirchen Roms, liegt in der Nähe des Hauptbahnhofs und bietet bereits die Gräber von sechs Päpsten. Die letzte Beisetzung in dieser Basilika fand 1669 mit Papst Clemens IX. statt, wie remszeitung.de berichtet.

Franziskus, der die Basilika regelmäßig besucht, insbesondere vor Reisen, hat im Dezember 2023 bekannt gegeben, dass er dort beigesetzt werden möchte. Dies sei ein Versprechen an die Jungfrau Maria gewesen und alles sei bereits vorbereitet. Die Ikone Salus Populi Romani spielt eine zentrale Rolle in Franziskus‘ Leben; er ehrte sie unter anderem während der Corona-Pandemie und hat der Ikone eine Goldene Rose gewidmet.

Neue Bestattungsordnung für Päpste

Mit seiner Entscheidung, in Santa Maria Maggiore bestattet zu werden, führte Franziskus zugleich eine neue Begräbnisordnung ein. Im April 2024 genehmigte er die „Ordo Exsequiarum Romani Pontificis“, welche die traditionellen pompösen Beerdigungen der Päpste in Rom vereinfachen soll. Diese Änderungen betonen, dass die Beerdigung eines Papstes die eines „Hirten und Jüngers Christi“ ist. Der Leichnam wird künftig in einen einfachen Holzsarg und einen Zinksarg gelegt, anstatt die üblichen prunkvollen Särge zu verwenden, was als Teil seines Wunsches nach bescheideneren Trauerzeremonien angesehen wird. Diese Änderungen umfassen, dass der Leichnam nicht mehr in den Apostolischen Palast überführt und auch nicht auf einem Katafalk im Petersdom ausgestellt wird, wie yahoo.de berichtet.

Das begrenzte Pomp bei seiner Beisetzung mit einem Holzsarg, der die Aufstellung eines päpstlichen Bischofsstabs nicht mehr vorsieht, steht im Einklang mit Franziskus‘ Wunsch, die Liturgie und die Zeremonien zu vereinfachen. Diese Änderungen sind nicht nur auf seine persönliche Vorliebe begründet, sondern auch auf eine spirituelle und praktische Überlegung. In Santa Maria Maggiore werden Besucher aus aller Welt, darunter Staatsgäste, Pilger und Schaulustige, erwartet.

Historischer Kontext der Papstbeisetzungen

Die Bestattungsorte der Päpste sind oft durch persönliche Vorlieben und Ordensspiritualität geprägt. Historisch gesehen finden sich Gräber der Päpste nicht nur im Petersdom, sondern auch in anderen Kirchen Roms. Beispielsweise wurde Hadrian III. der erste Papst, der nicht in Rom beigesetzt wurde. Bereits in den ersten zwei Jahrhunderten fanden viele Bischöfe ihre letzte Ruhestätte in verschiedenen römischen Kirchen, während die erste Peterskirche über dem angenommenen Grab des heiligen Petrus erbaut wurde. Einige Päpste wurden anfangs im Petersdom bestattet, bevor ihre Gräber in andere Kirchen verlegt wurden, wie etwa die Gräber von Pius IX. und Leo XIII., wie katholisch.de erklärt.

Franziskus‘ Beisetzungswunsch mag auch in seiner Zugehörigkeit zum Jesuitenorden verwurzelt sein, da die Stätte historische Verbindungen zu wichtigen Momenten in der Jesuiten-Historie aufweist. Mit der Entscheidung, in Santa Maria Maggiore beigesetzt zu werden, setzt er nicht nur einen persönlichen Wunsch um, sondern auch einen Akzent auf die Umgestaltung päpstlicher Traditionen im 21. Jahrhundert.

Details
Vorfall Sonstiges
Ort Santa Maria Maggiore, Rom, Italien
Quellen