Papst Leo XIV. begeistert 250.000 Gläubige bei spektakulärer Amtseinführung

Petersplatz, Vatikanstadt, Italien - Am vergangenen Samstag fand auf dem Petersplatz in Rom die Amtseinführung von Papst Leo XIV. statt. Vor rund 250.000 Gläubigen und Besuchern, darunter der deutsche Bundeskanzler Friedrich Merz und seine Frau, wurde der neue Papst feierlich willkommen geheißen. Diese historische Veranstaltung fiel genau zehn Tage nach seiner Wahl in der Sixtinischen Kapelle. Leo XIV. stellte in seiner Ansprache seine Bescheidenheit in den Vordergrund und sah sich als Diener des Glaubens und der Freude der Gläubigen.
In seiner Predigt zur Amtseinführung wies Leo XIV. darauf hin, dass der Nachfolger von Petrus seine Herde weiden müsse, ohne dabei als einsamer Anführer zu agieren. Sein Ziel ist es, das Haus Gottes in geschwisterlicher Gemeinschaft aufzubauen. Während seiner Zeit als Missionar und Bischof in Peru hat er 20 Jahre lang Erfahrung in der pastoralen Arbeit gesammelt und besitzt auch die Staatsbürgerschaft Perus.
Soziale Gerechtigkeit und Herausforderungen
Der neue Papst möchte das Erbe des christlichen Glaubens bewahren und gleichzeitig auf die aktuellen Herausforderungen eingehen. Leo XIV. kritisierte die anhaltenden sozialen Ungerechtigkeiten sowie ein Wirtschaftsmodell, das die Ressourcen der Erde übermäßig ausbeutet. In diesem Kontext betonte er die Bedeutung der Liebe Christi und forderte, dass die Kirche nicht durch Zwang oder Machtmittel vereinnahmt werden sollte.
Der neue Pontifex hat sich als Vermittler zwischen Reformern und Traditionalisten positioniert. In sozialen Angelegenheiten wird er voraussichtlich der Linie von Papst Franziskus folgen. Allerdings wird bei dogmatischen Fragen wie Homosexuellen-Ehen und Abtreibung keine große Erneuerung erwartet. Ein zentraler Punkt seiner Lehren wird die Familie als Grundlage friedlicher Zivilgesellschaften sein, wobei er die Verbindung zwischen Mann und Frau in den Fokus rückt.
Ein Erbe mit Herausforderungen
Die Amtseinführung endete mit dem päpstlichen Segen, begleitet von Jubelrufen der Menge. Leo XIV. erhielt dabei die Insignien seines Amtes, einschließlich des Fischerrings und des Palliums. Das Erbe von Papst Franziskus, der als „Papst der Überraschungen“ bekannt war, könnte in verschiedenen Bereichen bestehen bleiben. Franziskus hatte durch zahlreiche Maßnahmen, wie die Einberufung von Synoden und die Kurienreform, bedeutende Veränderungen angestoßen.
Jörg Ernesti, Professor für Mittlere und Neue Kirchengeschichte, erklärt, dass die zentrale Anliegen von Franziskus, wie der Zugang von Frauen zu Führungspositionen und der kirchliche Einsatz für Umwelt und Klima, auch das Pontifikat von Leo XIV. herausfordern werden. Trotz dieser Herausforderungen sieht Ernesti die katholische Kirche nicht als gespalten, sondern als kulturell divers.
Es bleibt abzuwarten, wie Leo XIV. die von seinem Vorgänger initiierten Themen und Herausforderungen annehmen wird. Die anstehende Aufgabe, die Kirche zu einen und auf soziale Probleme zu reagieren, wird seine Amtszeit entscheidend prägen.
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Ort | Petersplatz, Vatikanstadt, Italien |
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