Forscher schlagen Alarm: Maul- und Klauenseuche droht in Hönow!

Hönow, Deutschland - Die Forschung zur Maul- und Klauenseuche (MKS) hat einen bedeutenden Fortschritt gemacht: Wissenschaftler konnten den spezifischen Virustyp bestimmen, der kürzlich in einer Wasserbüffel-Herde in Hönow, Märkisch-Oderland, ausgebrochen ist. Der Erreger gehört dem Serotyp O an, wie das Friedrich-Loeffler-Institut (FLI) bestätigte. Diese Entdeckung könnte entscheidend für die Bekämpfung der Seuche sein, die bereits dazu führte, dass alle 14 Tiere der betroffenen Herde als infiziert gelten und drei Wasserbüffel verendeten.
Die genaue Herkunft des Virus bleibt jedoch unklar. Forscher haben festgestellt, dass verwandte Viren auch im Nahen Osten und in Asien vorkommen. Das FLI betont, dass die Herkunft und der Übertragungsweg in den Tierbestand weiterhin unbekannt sind. Dennoch gibt es Hoffnung: Ein passender Impfstoff kann binnen weniger Tage hergestellt werden. Dies ist besonders wichtig, da Impfstoffe gegen den Serotyp O bereits in der MKS-Antigenbank Deutschland vorhanden sind.
Maßnahmen zur Eindämmung
Nachdem der Ausbruch am Freitag bekannt wurde, sind sofortige Maßnahmen eingeleitet worden. Der betroffene Landwirt, der einen Biobetrieb führt und keine Futtermittel von außen bezogen hat, musste alle Wasserbüffel töten. Von den ursprünglichen 14 Tieren waren bereits drei verendet und die restlichen elf wurden aufgrund typischer Symptome ebenfalls getötet. Um die Ausbreitung des Virus zu verfolgen, werden alle Klauentiere in einem Umkreis von einem Kilometer umsorgt.
Zusätzlich wurden Schutz- und Überwachungszonen eingerichtet, die sich über mehrere Gemeinden erstrecken. Eine etwa drei Kilometer große Schutzkreis sowie eine zehn Kilometer große Überwachungszone wurden um Hönow errichtet. Diese Maßnahmen betreffen auch angrenzende Bereiche wie den Landkreis Barnim und die Stadt Berlin. In einer der Zonen werden Warnschilder aufgestellt, um die Tierhalter zu informieren.
Impfstrategien und Herausforderungen
Impfstoffe könnten laut FLI schnell produziert werden, wobei die Einsatzbereitschaft von der tatsächlichen Ausbreitung des Virus abhängt. Der genaue Anpassungsgrad des Impfstoffs auf den Serotyp ist ebenfalls entscheidend, da die MKS-Viren in sieben Serotypen untergliedert sind und unterschiedliche Untertypen besitzen. Eine Notimpfung ist in bestimmten Fällen auch in der EU erlaubt, jedoch ist die generelle MKS-Impfung seit 1991 in Deutschland aufgrund der erfolgreichen Tilgung heimischer Stämme nicht mehr durchgeführt worden.
Die MKS ist eine hochinfektiöse Viruserkrankung, die bei Klauentieren wie Rindern, Schafen, Ziegen und Schweinen auftritt und auch Zoo- sowie Wildtiere befallen kann. Ihre Übertragung erfolgt durch direkten Kontakt zwischen Tieren, über kontaminierte Materialien oder sogar durch die Luft über große Distanz. Angesichts dieser Risiken appelliert die Kreisverwaltung an alle Tierhalter, sich täglich über aktuelle Entwicklungen zu informieren.
Die Maßnahmen zur Eindämmung des Virus und die Möglichkeit einer Impfung bieten ein Lichtblick in der Bekämpfung dieser Krankheit, die für die Tierbestände in der Region eine erhebliche Bedrohung darstellt. Um jedoch die effektive Umsetzung zu gewährleisten, bleibt eine umfassende Untersuchung der betroffenen Umgebung unerlässlich.
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Ort | Hönow, Deutschland |
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