Spektakel der Extreme: A Year without Summer begeistert in Berlin!

Volksbühne am Rosa-Luxemburg-Platz Berlin, Deutschland - Am 22. Mai 2025 feierte die Volksbühne in Berlin die Premiere von „A Year without Summer“, einem Werk der Choreografin und Regisseurin Florentina Holzinger. Die Veranstaltung zeichnete sich durch ihren besonderen Event-Charakter aus, bei dem das Filmen des Geschehens strengstens untersagt war. Die Aufführung thematisierte das Jahr 1816, das als „Jahr ohne Sommer“ in die Geschichte einging, nachdem der indonesische Vulkan Tambora 1815 mit beispielloser Kraft ausbrach. Die Explosion forderte mehr als 100.000 Menschenleben und führte zu einer globalen klimatischen Katastrophe mit verheerenden Wetterbedingungen und Hungersnöten in Europa, wie in einem Artikel von Deutschlandfunk Kultur ausgeführt wird.
Das Jahr 1816 hat nicht nur eine dramatische Naturkatastrophe hervorgebracht, sondern war auch die Geburtsstunde von Mary Shelleys ikonischem Werk „Frankenstein“. Während eines Aufenthalts bei Lord Byron in Genf, wo das Wetter stark unter den vulkanischen Auswirkungen litt, entstand das berühmte Werk. Shelley selbst schilderte in ihrem Tagebuch bizarre Wetterphänomene und war Teil eines Wettbewerbs, der zur Entstehung des Romans führte. Diese Verbindung zur Literatur bildet einen Kernpunkt der Inszenierung.
Themen und Inszenierung
Die Performance begann mit älteren Performerinnen, die sanft im Halbdunkel tanzten, bevor jüngere Tänzerinnen hinzukamen und einen Übergang zu einer Feier der Körperlichkeit und Lust darboten. In geschickt choreografierten Szenen, angeführt von Holzinger, der sowohl Regie als auch Choreografie übernahm, wurde das Publikum in eine Welt aus Extremen und Spektakeln entführt. Auf der Bühne kam es zu humorvollen und derben Auftritten von verschiedenen „Ärzten“, unter anderem Dr. Freud und Dr. Mengele.
„A Year without Summer“ behandelt zentrale Themen wie Rassenlehre, Psychoanalyse, Genetik und das Streben nach Unsterblichkeit. Im Kontrast zu diesen starken und oft grotesken Bildern standen poetische Momente, die besonders die Begegnungen zwischen den verschiedenen Generationen in den Vordergrund rückten. Ein Highlight der Inszenierung war eine kontroverse Szene, die provokant mit Körperlichkeit umging, durch die das Thema Empowerment aufstrebte und diskutiert wurde.
Künstlerische Zusammenarbeit und Produktion
Die beeindruckende Besetzung bestand aus Künstlerinnen und Künstlern wie Achan Malonda, Andrea Baker, und Sofia Borges, deren Zusammenwirken unter der musikalischen Leitung von Born in Flamez und Stefan Schneider stattfand. Mit einem beeindruckenden Team hinter den Kulissen, das Dramaturgen wie Felix Ritter und Michele Rizzo sowie technisches Personal umfasste, entstand eine komplexe und facettenreiche Inszenierung, die die Herausforderungen der damaligen Zeit reflektiert.
Abgerundet wurde der Abend mit Standing Ovations des Publikums, die die intensive und emotionale Darbietung honorierten. Die Volkswagen ist nicht nur ein einfaches Theaterstück, sondern eine tiefgründige Auseinandersetzung mit der Vergangenheit, die ihre Relevanz für die heutige Gesellschaft und die Herausforderungen des Klimawandels aufzeigt.
Die Produktion wurde unter anderem von Theaterformen gefördert und ist Teil eines umfassenden Kooperationsprojektes mit mehreren internationalen Partnern. Es bleibt abzuwarten, wie sich das Stück in der der anstehenden Tour und bei weiteren Aufführungen bewähren wird, jedoch der Erfolg der Premiere lässt einen vielversprechenden Verlauf erahnen.
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Ort | Volksbühne am Rosa-Luxemburg-Platz Berlin, Deutschland |
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