Großbritannien verbietet Einweg-E-Zigaretten: Was das für Jugendliche bedeutet!

Vereinigtes Königreich - Im Vereinigten Königreich wird die Nutzung von Einweg-E-Zigaretten zunehmend zu einem Sorgenkind, vor allem, weil immer mehr Jugendliche diese Produkte konsumieren. Laut lvz.de haben besonders aromatisierte Geräte eine hohe Anziehungskraft auf die junge Generation. Ab dem 1. Juni 2024 wird ein landesweites Verbot für den Vertrieb solcher E-Zigaretten in Kraft treten, das für alle Verkaufsstellen, einschließlich Onlineshops, gelten wird.
Rund 8,2 Millionen Einweg-Vapes werden jede Woche in Großbritannien entsorgt, was erschreckende 13 Stück pro Sekunde bedeutet. Viele dieser Geräte landen nicht nur im Müll, sondern auch in der Umwelt, auf Gehwegen und in Parkanlagen. Die Entsorgung stellt nicht nur ein Umweltproblem dar, da die Geräte Lithiumbatterien, Schwermetalle und Kunststoffe enthalten, die schwer zu recyceln sind, sondern gefährdet auch die Biodiversität.
Jugendschutzmaßnahmen und Marktüberwachung
Der Jugendschutz ist ein entscheidendes Thema im Zusammenhang mit dem Konsum von E-Zigaretten. In Deutschland zeigt eine Drogenaffinitätsstudie aus dem Jahr 2023, dass 6,7 % der 12- bis 17-Jährigen Einweg-E-Zigaretten nutzen. Dies wird durch verschiedenste Marketingstrategien verstärkt, die gezielt auf Jugendliche abzielen. Ein Branchenverband hat festgestellt, dass in 75 % der getesteten Shisha-Shops unerlaubte E-Zigaretten verkauft wurden, während Kioske und Spätis eine Quote von 20 % aufwiesen. Laut tagesschau.de sind solche Vergehen ein Zeichen für ein Vollzugsdefizit bei den Behörden, die sich um den Schutz junger Menschen kümmern sollten.
In Deutschland ist der Verkauf von E-Zigaretten an unter 18-Jährige seit April 2016 verboten, was jedoch offenbar nicht ausreichend durchgesetzt wird. Die Weltgesundheitsorganisation kritisiert, dass die Industrie durch ihre Marketingstrategien Kinder anspreche und süchtig mache. Der Bundesbeauftragte für Drogenpolitik, Burkhard Blienert, fordert zudem ein Verbot von Einweg-E-Zigaretten.
Rechtliche Rahmenbedingungen und weitere Maßnahmen
Das Jugendschutzgesetz schreibt vor, dass der Verkauf, die Abgabe und der Konsum von E-Zigaretten an Kinder und Jugendliche unter 18 Jahren verboten sind. Zudem wird der Vertrieb von Tabakwaren an Minderjährige streng reguliert.
In Großbritannien werden Strafen für den Verkauf an Minderjährige mit 200 Pfund (ca. 235 Euro) geahndet, während in Nordirland die Strafen bis zu 5000 Pfund (ca. 5900 Euro) oder zwei Jahre Haft betragen können. Es bestehen jedoch Vorbereitungen für weitere rechtliche Maßnahmen, wie die „Tobacco and Vapes Bill“, die den Verkauf von Tabakprodukten an alle Personen, die nach dem 1. Januar 2009 geboren wurden, dauerhaft untersagen könnte.
Der Gesetzentwurf, der parteiübergreifende Unterstützung erhält, könnte am 1. Januar 2027 in Kraft treten. Es sind jedoch auch kritische Stimmen zu hören, die diese Verbote infrage stellen. Insgesamt zeigt sich, dass der Kampf gegen die Nikotinabhängigkeit von Jugendlichen und die Regulierung der E-Zigaretten-Industrie eine komplexe Herausforderung darstellt, die sowohl rechtliche als auch gesellschaftliche Dimensionen umfasst.
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Ort | Vereinigtes Königreich |
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