Meloni in Washington: Ein Pakt gegen den Zollkrieg mit Trump!

Washington, USA - Italiens Ministerpräsidentin Giorgia Meloni hat heute einen bedeutenden Besuch beim US-Präsidenten Donald Trump absolviert, bei dem sie eine Einigung im Zollstreit erreichte. Dieses Treffen fand zu einem entscheidenden Zeitpunkt statt, da Trump der EU mit einem Handelskrieg droht und Meloni in ihrer Rolle als Mittlerin zwischen den USA und Europa agiert. Mit diesem Besuch wurde sie zur vierten Staats- oder Regierungschefin der EU, die während Trumps zweiter Amtszeit das Weiße Haus zu besuchen durfte. Meloni setzte dabei auf Verhandlungen und vermied harte Gegenzölle, im Gegensatz zu anderen EU-Führern, welche in der Vergangenheit stärker auf Konfrontation setzten. Melonis Ansatz könnte als Versuch gewertet werden, eine Eskalation der Spannungen zwischen den USA und Europa zu vermeiden, da Trump einige seiner drohenden Maßnahmen ausgesetzt hat, was den Ton zwischen den Partnern erfreulicherweise milderte.

Die Gespräche zwischen Meloni und Trump umfassen Themen wie Wirtschaft, Industrie und Verteidigung. Dabei wird es auch um die Erhöhung der Verteidigungsausgaben gehen, was der amerikanischen Industrie zugutekommen könnte. Diese Position steht jedoch möglicherweise im Widerspruch zu den bestehenden EU-Verteidigungsplänen, die auf den Schutz der europäischen Verteidigungsindustrie abzielen. Bei ihrem Besuch betonte Meloni außerdem die bilateralen Beziehungen sowie die wirtschaftlichen Verbindungen zwischen Italien und den USA, welche als Italiens größter Nicht-EU-Handelsmarkt angesehen werden.

EU-Politik und Melonis Rolle

Giorgia Meloni wird als Nationalistin beschrieben und hat sich als enge Vertraute von Trump etabliert. Ihr Besuch könnte Italiens Rolle in Europa stärken, insbesondere in Bezug auf die Migrationspolitik. Die EU steht vor der Herausforderung, sich von einer deutsch-französischen Achse zu einem polyzentrischen Ansatz zu entwickeln, in dem Polen ebenfalls eine zentrale Rolle spielt. In diesem Zusammenhang wird Meloni von Experten als Schlüsselakteurin gesehen, die die EU-Mitgliedstaaten anregen könnte, sich stärker um die Beziehungen zu den USA zu bemühen.

Dennoch existiert in Italien eine Spaltung in der Unterstützung für die Ukraine. Meloni ist die einzige rechtspopulistische Politikerin in Europa, die das Land unterstützt, während ihre Regierungspartei „Lega“ und die oppositionelle „Fünf-Sterne-Bewegung“ militärische Unterstützung ablehnen. Außerdem zeigt auch die „Demokratische Partei“ (PD) Skepsis gegenüber der EU-Verteidigungspolitik. Bei ihrem Treffen mit Trump wies Meloni dessen abwertende Bemerkungen über den ukrainischen Präsidenten Selenskyj zurück und stellte klar, dass sie nicht die alleinige Stimme Europas sein möchte.

Gesellschaftliche Herausforderungen und internationale Beziehungen

Ein weiterer Kontext des Treffens sind die massiven Kürzungen, die die US-Regierung im Außenministerium plant. Berichten zufolge könnten nahezu alle Finanzierungen für NATO und UNO gestrichen werden, was auch humanitäre Hilfen und Bildungsprogramme betrifft. Diese Entwicklungen schüren Befürchtungen in Europa, da unklar bleibt, ob Außenminister Marco Rubio diesen Vorstoß unterstützen wird.

In Deutschland kündigt die Friedensbewegung Ostermärsche an, um gegen die Aufrüstungspläne der Regierung zu protestieren. Hierbei werden Friedensinitiativen für die Ukraine und den Nahen Osten sowie ein Ende der Stationierung von US-Waffen gefordert. Diese innerdeutschen Spannungen stehen im Kontrast zur Stabilität, die Meloni im internationalen Rahmen anstrebt.

Während sich die politische Landschaft in Europa wandelt, zeigt der Besuch von Meloni in Washington, dass Italien eine relevante Rolle in der zukünftigen EU-Politik einnimmt. Ob ihre diplomatischen Anstrengungen langfristig Früchte tragen werden, bleibt abzuwarten. Der Erfolg von Melonis Verhandlungen könnte entscheidend sein, um eine Eskalation der Handelskonflikte zu vermeiden und die Beziehung zwischen Europa und den USA zu festigen.

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Ort Washington, USA
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