USA und Iran: Spannende Atomgespräche im Oman – Kommt der Durchbruch?

USA und Iran setzen Atomverhandlungen am 23. Mai 2025 im Oman fort, während Bedenken über Nuklearwaffen bleiben.
USA und Iran setzen Atomverhandlungen am 23. Mai 2025 im Oman fort, während Bedenken über Nuklearwaffen bleiben. (Symbolbild/NAG)

Rom, Italien - Die Verhandlungen zwischen den USA und dem Iran über das iranische Atomprogramm gehen am 23. Mai 2025 in die fünfte Runde. Dieses Mal finden die Gespräche in Rom statt, nachdem die ersten vier Runden unter Vermittlung des Oman, einschließlich drei Runden in Maskat und einer in Rom, stattfanden. Diese erneuten Gespräche sind das Resultat von politischen Spannungen, die nach dem einseitigen Rückzug der USA aus dem Wiener Atomabkommen im Jahr 2018 unter Präsident Donald Trump entstanden sind. Seit diesem Zeitpunkt wird befürchtet, dass der Iran an Fähigkeiten für Nuklearwaffen arbeitet, was zu großen internationaler Besorgnis führt.

Wie tagesschau.de berichtet, laufen die Verhandlungen zwar indirekt, dennoch betonen US-Unterhändler wie Steve Witkoff die Wichtigkeit, dass die Anreicherung von Uran nicht über ein Prozent zulässig sei. Gleichzeitig bestritt der Iran, Atomwaffen bauen zu wollen, wobei viele westliche Staaten solche Behauptungen als nicht glaubwürdig ansehen. Der Rahmen dieser Gespräche ist besonders sensibel, da das iranische Atomprogramm zwischen zivilen Anwendungen und militärischen Ambitionen schwankt.

Kernprobleme der Verhandlungen

Das Zentrum des Konflikts liegt in der Tatsache, dass Iran aktuell Uran mit bis zu 60 Prozent anreichert, was de facto nahezu waffenfähiges Material bedeutet. Der Iran hat jüngst seine Uranproduktion signifikant ausgeweitet, was von der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEA) mit Sorge betrachtet wird. Iranische Offizielle fordern das Recht auf Atomwaffen zur militärischen Abschreckung, während die westlichen Staaten vehement gegen eine solche Option argumentieren.

In den Gesprächen hat Iran die Aufhebung aller Sanktionen als unverhandelbare Bedingung angemeldet. Abbas Araghtschi, der iranische Außenminister, kritisierte die Forderungen des US-Sondergesandten Witkoff als irrational. Der Iran fordert zudem eine Überführung der Anreicherung in ein regionales Konsortium zur besseren Kontrolle.

Politische Kontexte und Erwartungen

Die politischen Spannungen sind auch vor dem Hintergrund einer sich verschlechternden wirtschaftlichen Situation im Iran zu sehen. Während der Rial in den letzten Wochen stark an Wert verloren hat, stieg nach Ankündigung der Gespräche die Währung um rund fünf Prozent. Insbesondere der oberste religiöse Führer Ali Khamenei hat geringe Erwartungen an die Verhandlungen geäußert und sieht keine Resultate. In diesem Zusammenhang warnt US-Nationaler Sicherheitsberater Mike Waltz vor der Notwendigkeit einer „kompletten Demontage“ des iranischen Atomprogramms, was vom Iran entschieden zurückgewiesen wird.

Die Lage bleibt äußerst angespannt, da Trump mit schwerwiegenden Konsequenzen im Falle eines Misserfolgs der Verhandlungen gedroht hat. Iran betrachtet amerikanische Stützpunkte in der Region als mögliche militärische Ziele. Während sich das Wiener Abkommen formal bis Oktober 2025 erstreckt, befürchten Experten, dass ohne Fortschritte in den Verhandlungen eine Eskalation der Spannungen unmittelbar bevorstehen könnte.

Inmitten dieser Gegebenheiten bleiben die kommenden Verhandlungstermine von Bedeutung. Sowohl Iran als auch die USA stehen hier vor einem Dilemma: Der Iran muss einen Ausweg aus der finanziellen und politischen Defensive finden, während die USA ihre eigenen Sicherheitsinteressen wahren wollen. Das Ergebnis der laufenden Verhandlungen könnte weitreichende Konsequenzen nicht nur für die Beziehungen zwischen den beiden Nationen haben, sondern auch für die geopolitische Stabilität der gesamten Region.

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Ort Rom, Italien
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