Kreistag Stade: Erster Schritt gegen Partnerschaftsgewalt am 23. Juni!

Kreistag Stade: Erster Schritt gegen Partnerschaftsgewalt am 23. Juni!
Am Montag, den 23. Juni, tagt der Kreistag des Landkreises Stade um 9 Uhr im Kreishaus. Diese Sitzung wird nicht nur für die Einwohner im großen Sitzungssaal geöffnet, sondern auch per Livestream übertragen, sodass Interessierte von zuhause aus mitverfolgen können. Dabei stehen wichtige Themen auf der Agenda, die sowohl regionale als auch gesellschaftliche Bedeutung haben. Darunter die Einrichtung einer Täterberatungsstelle für Partnerschaftsgewalt, ein Thema, das aktuell breiten Raum in den Medien einnimmt.Landkreis Stade berichtet über die verschiedenen Tagesordnungspunkte, die nicht nur die Beratungsstelle, sondern auch Einrichtungen wie ein Integrationszentrum und Projekte zur Förderung des Radverkehrs umfassen.
Der Antrag zur Schaffung einer Beratungsstelle für Täter häuslicher Gewalt wurde kürzlich vom Kreistag im Landkreis Rotenburg diskutiert und zeigt die Dringlichkeit, mit der dieses Thema angegangen werden muss. Michaela Holsten, die Initiatorin des Antrags und Vorsitzende der Frauen-Union im Landkreis, betont, dass jede vierte Frau in ihrem Leben Gewalt durch einen Partner erfährt. Der Fokus dieser Beratungsstelle liegt darauf, wiederholte Gewalttaten in Partnerschaften zu vermindern und den Tätern die Möglichkeit zu geben, Verantwortung für ihr Handeln zu übernehmen. Kreiszeitung schildert die Forderung nach einer besseren Integration dieser Beratungsangebote in bestehende Strukturen.
Gesellschaftliche Relevanz
Das Thema häusliche Gewalt ist in Deutschland weit verbreitet und betrifft viele Frauen, wie die Daten belegen. So waren im Jahr 2023 rund 181.000 der etwa 256.000 Opfer häuslicher Gewalt weiblich. Die Dunkelziffer ist jedoch hoch, da viele Betroffene aus Scham oder Angst keine Anzeige erstatten. Eine Täterberatungsstelle könnte dazu beitragen, die Gewaltspirale zu durchbrechen und ein besseres Bewusstsein für die Folgen von Partnerschaftsgewalt zu schaffen.Statista zeigt auf, dass Gewalt gegen Frauen oft im familiären Kontext geschieht und Täter häufig aus einem persönlichen Umfeld stammen.
In vielen Fällen werden Männer ebenfalls zu Opfern häuslicher Gewalt, was oft nicht ausreichend anerkannt wird. Rund 40% der Opfer sind männlich, jedoch bleibt die Diskussion um ihre Anliegen häufig im Schatten der Problematik weiblicher Opfer. Die Vorurteile und Stigmatisierung, die damit verbunden sind, erfordern einen anderen Ansatz in der Prävention und Aufklärung.Die Notwendigkeit, Hilfsangebote auszubauen und besser bekannt zu machen, wird immer drängender.
Ein gemeinsamer Ansatz aller Beteiligten—von der Polizei, die im Einsatz mit Informationsmaterial der Beratungsstelle unterstützt, bis zu bestehenden Frauenhäusern, die Schutz und Hilfe bieten—ist entscheidend. Die Sitzung des Kreistags am 23. Juni könnte somit den ersten Schritt in eine umfassendere Strategie gegen häusliche Gewalt in der Region darstellen und ein Zeichen für alle Betroffenen sein, dass ihre Themen und Nöte ernst genommen werden.