Revolutionäre Behandlung: Bluthochdruck bei Dialysepatienten senken!

Erlangen, Deutschland - Am 17. Mai 2025, anlässlich des Welthypertonietages, rückt die Medizinische Klinik 4 des Uniklinikums Erlangen den Bluthochdruck in den Fokus. Insbesondere Dialysepatienten, von denen etwa 90.000 Menschen in Deutschland betroffen sind, stehen im Mittelpunkt dieser Initiative. Die Klinik informierte darüber, dass die renale Denervation (RDN) eine vielversprechende Methode zur Senkung des Blutdrucks und damit des kardiovaskulären Risikos dieser Patientengruppe darstellen könnte. Erste Anwendungen der RDN bei Dialysepatienten wurden bereits durchgeführt, und es werden weiterhin Teilnehmer für eine Folgestudie gesucht, um die Möglichkeiten dieser Therapie weiter zu erforschen.

Bluthochdruck und Diabetes zählen zu den häufigsten Ursachen, die eine Dialysepflichtigkeit zur Folge haben. Durch die Anwendung von RDN beabsichtigt man, nicht nur den Blutdruck zu regulieren, sondern auch die Anzahl der notwendigen blutdrucksenkenden Medikamente zu reduzieren. Eine Pilotstudie aus dem Jahr 2019 ergab vielversprechende Ergebnisse: Durchschnittlich konnte der systolische Blutdruck um 20 mmHg und der diastolische um 15 mmHg gesenkt werden.

Erfahrungen von Betroffenen und Studie

Tatevik G., eine 22-jährige Dialysepatientin, berichtet von erheblichen Schwierigkeiten mit Blutdruckspitzen, trotz eines medikamentösen Behandlungsversuchs. Nach einer RDN, die sie im Dezember 2024 durchlaufen hat, konnte ihr Blutdruck um 10 bis 20 mmHg gesenkt werden. Normalerweise liegt ein gesunder Blutdruck bei etwa 120/80 mmHg; ab Werten von 140/90 mmHg ist eine Behandlung erforderlich.

Lebensstiländerungen sind fundamental, um den Blutdruck effektiv zu senken. Häufig reicht dies jedoch nicht aus, und RDN wird als Option für Patienten erwogen, bei denen konventionelle Behandlungsmethoden nicht den gewünschten Erfolg bringen. Der Eingriff selbst erfolgt über einen Katheter, der durch die Oberschenkelarterie zu den Nierenarterien eingeführt wird, um überaktive Nerven zu veröden.

Technik und Sicherheit der Renalen Denervation

Renale Denervation ist ein modernes Verfahren zur Behandlung von Bluthochdruck. Die Technik hat sich seit den 1950er Jahren, als die ursprüngliche Methode noch operative Eingriffe mit gravierenden Nebenwirkungen beinhaltete, erheblich weiterentwickelt. Seit 2010 wird eine minimal-invasive kathetergestützte Methode angewendet, die als sicher gilt und vergleichbar ist mit einer Herzkatheteruntersuchung.

Der Eingriff selbst dauert 40 bis 60 Minuten und kann unter örtlicher Betäubung durchgeführt werden. Während des Verfahrens ist der Patient wach. Der Krankenhausaufenthalt beschränkt sich in der Regel auf einen Tag, gefolgt von Nachuntersuchungen alle drei bis sechs Monate, um den Behandlungserfolg zu überwachen. Über 75% der Patienten zeigen positive Ergebnisse hinsichtlich der Blutdrucksenkung, und die langfristigen Nachbeobachtungen belegen die Wirksamkeit der Therapie über einen Zeitraum von mindestens 36 Monaten.

Um eine renale Denervation in Betracht zu ziehen, müssen Patienten therapieresistenten Bluthochdruck haben, der trotz der Einnahme von mindestens drei blutdrucksenkenden Medikamenten und Lebensstiländerungen anhaltend hoch bleibt. Die Nierenfunktion muss dabei ebenfalls in einem ausreichenden Zustand sein, um den Eingriff durchzuführen.

Das Uniklinikum Erlangen ist seit 2022 als Zentrum für renale Denervation zertifiziert und arbeitet gemeinsam mit anderen spezialisierten Einrichtungen an der Verbesserung der Behandlungsmöglichkeiten. Derartige spezialisierte Zentren stellen sicher, dass die Voraussetzungen für die Behandlung erfüllt sind und fördern die Entwicklung effektiver Therapien.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die renale Denervation ein bedeutender Fortschritt in der Behandlung von Bluthochdruck bei Dialysepatienten darstellt. Diese Methode könnte nicht nur den Blutdruck senken, sondern auch die Lebensqualität der betroffenen Menschen erheblich verbessern.

Für weitere Informationen über die Renale Denervation, die mit ihrer positiven Wirkung auf den Blutdruck und den Gesundheitszustand der Patienten aufwarten kann, verweisen wir auf die detaillierten Berichte von FAU, UKS und NDR.

Details
Vorfall Gesundheitskrise
Ursache Bluthochdruck, Diabetes
Ort Erlangen, Deutschland
Quellen