Hirntote Schwangere in Georgia: Abtreibungsrecht zwingt Klinik zu Mammutentscheidung

Im US-Bundesstaat Georgia wird eine hirntote Schwangere wegen strenger Abtreibungsgesetze künstlich am Leben gehalten.
Im US-Bundesstaat Georgia wird eine hirntote Schwangere wegen strenger Abtreibungsgesetze künstlich am Leben gehalten. (Symbolbild/NAG)

Georgia, USA - In Georgia wird die schwangere Adriana Smith seit drei Monaten künstlich beatmet, nachdem sie für hirntot erklärt wurde. Dies geschieht im Kontext eines strengen Abtreibungsrechts, das im Bundesstaat gilt. Laut der Familie der 30-jährigen Frau, die sich in der neunten Schwangerschaftswoche befand, als sie ins Krankenhaus ging, möchte die Klinik nicht gegen das Herzschlag-Gesetz des Bundesstaates verstoßen. Dieses Gesetz, das seit dem Jahr 2022 in Kraft ist, verbietet Abtreibungen nach der sechsten Schwangerschaftswoche. Ein Vorgehen, das im Falle von Smith nicht nur medizinische, sondern auch ethische Fragen aufwirft.

Adriana Smith wurde ursprünglich mit starken Kopfschmerzen ins Krankenhaus eingeliefert und erhielt zunächst nur ein Rezept für Medikamente. Am nächsten Tag wurde sie aufgrund von Blutgerinnseln im Gehirn erneut ins Krankenhaus eingeliefert, wo die Ärzte sie schließlich für hirntot erklärten. Die Tatsache, dass der Körper von Smith künstlich am Leben gehalten wird, hat die Diskussion über das Abtreibungsrecht in den USA neu entfacht. Professorin Katie Watson von der Northwestern University argumentiert, dass das Gesetz in Georgien in diesem speziellen Fall nicht anwendbar sei, da es nicht untersage, einer hirntoten Person das Beatmungsgerät abzunehmen, auch wenn sie schwanger ist.

Politische und gesellschaftliche Reaktionen

Die Entscheidung, Adriana Smith am Leben zu erhalten, wurde von der Klinik getroffen und nicht von ihrer Familie, was die Empörung bei Abtreibungsbefürwortern und Politikerinnen der Demokraten weiter verstärkt hat. Diese äußern sich bestürzt über die Umstände, unter denen Smiths Zustand aufrechterhalten wird. Der Krankenhauskonzern Emory Healthcare hat bislang keine Stellungnahme zu dem Fall abgegeben, was zusätzliche Fragen aufwirft.

Das Abtreibungsrecht in Georgia wurde nach der Aufhebung des landesweiten Rechts auf Abtreibung durch den Obersten Gerichtshof der USA im Jahr 2022 strenger gefasst. Diese Tatsache hat dazu geführt, dass die Verantwortung für das Abtreibungsrecht nun bei den einzelnen Bundesstaaten liegt. Die Situation von Adriana Smith verdeutlicht, wie sich die Gesetzgebung auf mehr als nur medizinische Entscheidungen auswirkt.

Die Diskussion um das Abtreibungsrecht und die damit verbundenen ethischen und rechtlichen Fragen wird auch in der breiteren Gesellschaft weiterhin intensiv geführt. In der Praxis zeigt sich, wie Gesetzesänderungen unmittelbare Auswirkungen auf das Leben von Menschen haben können, was in diesem Fall exemplarisch wird.

Für weitere Details zu diesem Fall und dessen rechtlichen Implikationen können die Berichte bei Tagesspiegel, Spiegel und Krone nachgelesen werden.

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Ort Georgia, USA
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