Vortrag im Rathaus: Religion und Staat im 21. Jahrhundert entdecken!

Greifswald, Deutschland - Am 12. Mai 2025 wird im Bürgerschaftssaal des Greifswalder Rathauses ein weiterer Vortrag der Vorlesungsreihe „Universität im Rathaus“ stattfinden. PD Dr. Felix John von der Theologischen Fakultät der Universität Greifswald referiert zu dem aktuellen Thema „Staat und Religion im 21. Jahrhundert“. Der Eintritt zu dieser Veranstaltung ist frei, was ein breites Publikum ansprechen soll. Die Vortragsreihe wird in Zusammenarbeit zwischen der Stadt Greifswald und der Universität Greifswald organisiert, um einen dialogischen Raum zu schaffen.
Im Rahmen dieser Vorlesungsreihe wird auch das innovative Forschungsprojekt „Corpus Judaeo-Hellenisticum Novi Testamenti digital“ vorgestellt. Dieses Projekt geht auf eine Idee zurück, die bereits seit 2024 unter der Nutzung von Digital Humanities umgesetzt wird. Ziel des Unterfangens ist es, die Texte des frühen Judentums und der frühen Christusgläubigen zugänglich zu machen und wissenschaftlich abzubilden. uni-greifswald.de berichtet, dass dieses Vorhaben nicht nur die Relationen zwischen den Religionen beleuchtet, sondern auch das kulturelle Erbe der jüdisch-christlichen Tradition sichert.
Das Corpus Judaeo-Hellenisticum
Das Corpus Judaeo-Hellenisticum (CJH) umfasst eine Vielzahl literarischer, nichtliterarischer und materieller Zeugnisse des frühen Judentums, datierend zwischen etwa 300 v. Chr. und 200 n. Chr. Die Erfassung und digitale Dokumentation dieser Quellen sind entscheidend für die Auswertung und Interpretation des Neuen Testaments. Dies wird saw-leipzig.de zufolge beabsichtigt und trägt auch zur Förderung des interreligiösen Dialogs und des Verständnisses des Judentums als Wurzel der christlichen Kultur bei.
Eine digitale, mehrsprachige Forschungsplattform wird entwickelt, die sowohl Forschenden als auch interessierten Laien zugänglich sein soll. Diese Plattform soll es ermöglichen, die gesammelten Daten einfach zu nutzen und für zukünftige Forschungsarbeiten Schnittstellen zu bieten. Neben der digitalen Ausarbeitung ist eine Kommentarreihe in Buchform geplant, um weiterführende Erklärungen und Interpretationen bereitzustellen.
Die Rolle der Bibliotheken in der digitalen Transformation
In diesem Kontext gewinnt auch die Rolle der Bibliotheken an Bedeutung. Sie fungieren als Gedächtnisinstitutionen und Labore der Forschung, die den Zugang zu historischem und aktuellem Wissen gewährleisten. pubpub.org hebt hervor, dass die digitale Transformation die Funktionen der Bibliotheken im Forschungsprozess verändert. Die Institutionalisierung der Digital Humanities eröffnet diesen Einrichtungen neue Möglichkeiten zur Mitgestaltung und Partizipation an der digitalen Forschungslandschaft.
Digital Humanities sind in der letzten Dekade ein zentraler Bestandteil der Geisteswissenschaften geworden. Die digitale Aufbereitung von Beständen und das Erstellen digitaler Objekte sind grundlegend für den modernen Forschungsprozess. In einer Welt, in der die Grenzen zwischen Forschung und Infrastruktur zunehmend verschwimmen, spielen Bibliotheken eine wesentliche Rolle als Nachhaltigkeitspartner und Forschungspartner.
Zusammengefasst zeigt das Projekt „Corpus Judaeo-Hellenisticum Novi Testamenti digital“ exemplarisch, wie durch die Kombination von Digital Humanities und interdisziplinärer Zusammenarbeit wertvolle kulturelle und historische Zusammenhänge erschlossen werden können. Die Veranstaltung am 12. Mai verspricht, einen wichtigen Beitrag zu diesen Diskursen zu leisten und auf die Relevanz der Themen in unserer heutigen Gesellschaft hinzuweisen.
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Ort | Greifswald, Deutschland |
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