Waschbären und Marder: Schneider rettet Häuser vor großen Schäden!

Waschbären und Marder schädigen Häuser in Schaumburg. Jäger Leonhard Schneider bietet Lösungen und Beratung an.
Waschbären und Marder schädigen Häuser in Schaumburg. Jäger Leonhard Schneider bietet Lösungen und Beratung an. (Symbolbild/NAG)

Schaumburg, Deutschland - Waschbären und Steinmarder stellen in Deutschland zunehmend ein großes Problem für Hauseigentümer dar. Diese Tiere richten nicht nur erhebliche Schäden an Gebäuden an, darunter kaputte Dacheindeckungen und zerstörte Dämmungen, sondern können auch gefährliche Krankheiten durch ihre Ausscheidungen auf Menschen übertragen. Im Landkreis Schaumburg hat Leonhard Schneider, ein 23-jähriger Fallensteller aus Ahnsen, sich auf die Bekämpfung dieser Wildtiere spezialisiert. Seit seiner Selbstständigkeit im Jahr 2024 bietet sein Unternehmen, „Fang- und Jagd-Service“, umfassende Dienstleistungen an, darunter Beratung zu Wildtierproblemen, präventive Maßnahmen sowie das Fangen der Tiere.

Im Jahr 2022 hat Schneider bereits rund 135 Waschbären gefangen, hauptsächlich in Schaumburg, aber auch in Wunstorf und Hessisch Oldendorf. Er verwendet spezielle Lebendfallen, die mit modernen Meldesystemen ausgestattet sind, um die Tiere schonend zu fangen. Die gefangenen Waschbären und Steinmarder werden anschließend fachgerecht getötet, da die gesetzliche Regelung eine Aussetzung in die Freiheit verbietet. Schneider betont, dass er Respekt vor den Tieren hat, sieht jedoch die Notwendigkeit, sowohl die Gebäude zu schützen als auch die Überpopulation der Waschbären einzudämmen.

Gesundheitliche Risiken durch Parasiten

Die Situation wird durch die Tatsache kompliziert, dass die Ausscheidungen der Waschbären Eier des Waschbärspulwurms enthalten können. Dieser Parasit ist für Menschen gefährlich und kann zu schweren gesundheitlichen Schäden führen. Studien zeigen, dass die untersuchten Waschbären in Deutschland 22 unterschiedliche Parasiten aufweisen, wobei der Waschbärspulwurm die häufigste Art ist. Auch Marderhunde, eine weitere invasive Spezies, zeigen ähnliche gesundheitliche Risiken. Bei den 95 aus verschiedenen Bundesländern untersuchten Marderhunden wurden 18 verschiedene Parasiten gefunden, die teilweise ebenfalls für den Menschen gefährlich sind, darunter der Fuchsbandwurm und der Lungenhaarwurm.

Die Gefahren, die von diesen Tieren und ihren Parasiten ausgehen, machen deutlich, warum es wichtig ist, die Wildtierpopulation zu kontrollieren. Schneider schützt sich bei der Arbeit vor Infektionen durch Zoonosen mithilfe von Schutzhandschuhen, Einmalschutzanzügen und Atemschutzmasken.

Mythen und Realität der Jagd

Trotz der gesundheitlichen Risiken und Schäden an Immobilien gibt es in der Gesellschaft unterschiedliche Meinungen zur Jagd und zum Fallenstellen. Schneider hat Verständnis für die positive Wahrnehmung von Waschbären, erkennt jedoch die finanziellen Schäden, die sie für Hauseigentümer verursachen können. In vielen Regionen Deutschlands wird daher ein ausgewogenes Wildtiermanagement gefordert, um sowohl die Gesundheit der Menschen als auch den Schutz von Gebäuden und Infrastruktur zu gewährleisten.

Schneider und andere Fachleute stehen vor der Herausforderung, die Balance zwischen Natur- und Tierschutz sowie menschlichen Interessen zu finden. Die Debatte über invasive Arten und deren Folgen für das Ökosystem und die menschliche Gesundheit bleibt damit hochaktuell.

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Ort Schaumburg, Deutschland
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