Skandal um Roberts-Smith: Gericht bestätigt Kriegsverbrechen-Vorwürfe!

Darwan, Afghanistan - Der ehemalige Elitesoldat und Träger des Victoria-Kreuzes, Ben Roberts-Smith, hat am Freitag, den 16. Mai 2025, seine Berufung gegen ein Verleumdungsurteil verloren. Drei Bundesrichter in Sydney bestätigten das Urteil aus dem Jahr 2023, wonach Medienberichte über seine mutmaßlichen Kriegsverbrechen in Afghanistan größtenteils wahr sind. Roberts-Smith, der als Symbol für Mut und Patriotismus in Australien galt, wurde in einem Zivilprozess zur Verantwortung gezogen, der als historisch gilt, da er der erste in Australien war, der Vorwürfe über Kriegsverbrechen durch eigene Streitkräfte behandelte.
Im Jahr 2018 hatte Roberts-Smith mehrere Zeitungen des Medienkonzerns Nine verklagt, unter anderem den „Sydney Morning Herald“ und „The Age“, nachdem Journalisten berichteten, dass er unbewaffnete afghanische Zivilisten getötet und an brutalen Ritualen teilgenommen haben soll. Der Zivilprozess, der über 110 Verhandlungstage dauerte und mehr als 25 Millionen australische Dollar kostete, endete 2023 mit dem Urteil, das die Berichterstattung der Medien als „im Wesentlichen korrekt“ beurteilte. Richter Anthony Besanko kam zu dem Schluss, dass Roberts-Smith mit „überwiegender Wahrscheinlichkeit“ Kriegsverbrechen begangen hat, darunter die Tötung von unbewaffneten Zivilisten.
Wichtige Vorwürfe und mögliche Konsequenzen
Besonders schwerwiegende Vorwürfe drehen sich um die Tötung eines gefesselten Mannes im afghanischen Dorf Darwan im September 2012, bei dem Roberts-Smith diesen über eine Klippe getreten und seine Untergebenen angewiesen haben soll, ihn zu erschießen. Eine weitere Anschuldigung betrifft die Tötung eines Mannes mit einer Beinprothese im April 2009. Die Berufungsverhandlung fand im Februar 2024 statt und dauerte zehn Tage, wobei Roberts-Smith die Möglichkeit hat, den High Court, Australiens höchstes Gericht, anzurufen.
Das Urteil könnte auch strafrechtliche Verfolgungen durch die australische Bundespolizei und das Office of the Special Investigator nach sich ziehen. Nick McKenzie, ein Journalist, bezeichnete das Urteil als „eindeutigen Sieg“ und forderte die australischen Behörden auf, Roberts-Smith strafrechtlich zu verfolgen. Diese Causa ist Teil einer breiteren Aufarbeitung des australischen Militäreinsatzes in Afghanistan, zu dem ein offizieller Bericht aus dem Jahr 2020 ergab, dass australische Elitesoldaten zwischen 2005 und 2016 vermutlich 39 Zivilisten und Gefangene getötet haben.
Kontext der militärischen Geschichte Australiens
Die aktuelle Berichterstattung im Fall Roberts-Smith veranschaulicht die langfristigen Auswirkungen des militärischen Engagements Australiens. Historisch gesehen trat Australien am 3. September 1939 in den Zweiten Weltkrieg ein, indem es Deutschland den Krieg erklärte. Bis Kriegsende 1945 dienten fast eine Million Australier in den Streitkräften, was zu etwa 27.000 Toten und 23.400 Verwundeten führte. Während des Krieges engagierten sich die Australian Army und die Royal Australian Air Force (RAAF) in einer Vielzahl von Konflikten gegen deutsche, italienische und japanische Truppen.
Der Zweite Weltkrieg führte zu großen Veränderungen in der australischen Gesellschaft und Politik, einschließlich einer beschleunigten Industrialisierung und einer umfassenden Mobilisierung der Industrie und der Zivilbevölkerung. Diese historischen Verbindungen zur militärischen Geschichte sind relevant, da die Causa Roberts-Smith auch Teil einer breiteren Diskussion über die Verantwortlichkeit und Ethik im Militärdienst ist.
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Ort | Darwan, Afghanistan |
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