Störche in Schwierigkeiten: Nest auf Schornstein entfernt!

Hauptstraße 13, 73499 Röhlingen, Deutschland - Ein Storchenpaar hat auf dem Schornstein eines Wohnhauses in der Hauptstraße 13 in Röhlingen ein Nest mit vier Eiern gebaut. Dieses Nest stellte jedoch eine beachtliche Gefahr dar, da es den Rauchabzug der Ölheizung blockierte und somit potenziell zu einer Verpuffung im Gebäude führen konnte. Um diese Situation zu entschärfen, wurde die Feuerwehr Ellwangen um 10 Uhr am Vormittag gerufen.
Gemeinsam mit einem NABU-Storchbetreuer konnte die Feuerwehr das Nest erfolgreich entfernen. Die vier Eier wurden vorsichtig entnommen, während die Elterntiere das Geschehen nervös beobachteten. Der gesamte Einsatz war eng abgestimmt mit dem Landratsamt, dem Regierungspräsidium Stuttgart, dem NABU sowie der Eigentümerin des Hauses, um sicherzustellen, dass alle naturschutzrechtlichen Belange und Vorgaben beachtet wurden. Anschließend wurden die Eier an die Wilhelma Stuttgart übergeben, wo sie ausgebrütet werden sollen. Das Röhlinger Storchenpaar hat in diesem Jahr jedoch keine Chance auf eine zweite Brut, da Weißstörche nur einmal pro Jahr brüten können.
Präventive Maßnahmen und öffentlicher Zuspruch
Um zukünftige Nistversuche von Störchen am Schornstein zu verhindern, wurde eine Kaminhaube montiert. Zahlreiche Schaulustige verfolgten das Geschehen in Röhlingen, was ein Zeichen des öffentlichen Interesses an den Störchen und den Herausforderungen zeigt, die sie durch die menschliche Infrastruktur erleben. Die Problematik, die Störche bei der Nistplatzwahl haben, ist nicht neu und wird zunehmend diskutiert.
Störche stehen in Deutschland vor verschiedenen Herausforderungen, die sie oft zum Sorgenkind der Natur machen. Der Artenschutz hat jedoch positive Entwicklungen gezeigt, wie die Bestandsentwicklung belegt. Früher waren Weißstörche in Deutschland nahezu ausgestorben; der Tiefpunkt lag 1984 bei nur 3.403 Horstpaaren. Dank intensiver Schutzmaßnahmen in den letzten Jahrzehnten, wie Zuchtprogrammen und Auswilderungen, erlebte der Bestand eine Erholung. So meldete der NABU im Jahr 2024 rekordverdächtige 13.266 Brutpaare in Deutschland.
Einblicke in die Storchenforschung
Das Beringen von Störchen gehört zum Aufgabenspektrum der Storchenbetreuer*innen und erfolgt idealerweise im Alter von vier bis sechs Wochen. Bei der Beringung werden auch Federn entnommen, um das Geschlecht durch DNA-Analyse zu bestimmen. Störche haben keine sichtbaren geschlechtsspezifischen Merkmale, was die Identifikation herausfordernd macht. Um Langzeituntersuchungen zu ermöglichen, werden einige Jungstörche mit Sendern ausgestattet. Diese ermöglichen es, die Routen der Störche zu verfolgen, wobei die Sender nur etwa 40 Gramm wiegen und zunehmend weniger sichtbar sind.
Im Kontext dieser Bemühungen ist die tragische Geschichte des ersten besenderten Schwarztorches, Steffo, der tot aufgefunden wurde, zu erwähnen. Dennoch bleibt die positive Entwicklung des Bestands ein erfreuliches Ergebnis der gemeinsamen Anstrengungen für den Erhalt der Art.
Die Entnahme der Eier und die darauffolgenden Schutzmaßnahmen in Röhlingen stehen exemplarisch für die komplexe Beziehung zwischen Mensch und Natur und zeigen, wie essenziell eine Zusammenarbeit zwischen Naturschutzorganisationen und der Öffentlichkeit ist.
Schwäbische Post berichtet von diesem Vorfall, während National Geographic einen umfassenden Blick auf die Herausforderungen der Störche in Deutschland bietet.
Details | |
---|---|
Ort | Hauptstraße 13, 73499 Röhlingen, Deutschland |
Quellen |