Polizei klärt Radfahrer auf: Aktionstag zur Fahrradstraße in Sulingen!

Sulingen, Deutschland - Am 24. April 2025 findet in Sulingen ein Aktionstag der Polizei statt, der von 10 bis 18 Uhr auf dem Neuen Markt an der Langen Straße stattfindet. Ziel dieser Veranstaltung ist es, Radfahrer und Senioren über die seit November 2020 bestehende Fahrradstraße aufzuklären. Frank Hennig, der Leiter des Einsatz- und Streifendienstes, betont die Wichtigkeit, Radfahrer über ihre Rechte zu informieren. Auf der Fahrradstraße hat der Fahrradverkehr Vorrang, was bedeutet, dass Autofahrer den Radfahrern Vorrang gewähren müssen.

Ein zentraler Punkt der Aufklärung ist die häufige Unsicherheit von Radfahrern, die oft auf Gehwege ausweichen, was nicht zulässig ist. Neben allgemeinen Informationen wird auch ein besonderes Augenmerk auf Pedelecs gelegt. Diese Fahrräder, die bis zu 25 km/h Tretunterstützung bieten, sind im deutschen Straßenverkehr weit verbreitet und aufgrund ihrer höheren Geschwindigkeiten sowie längeren Bremswege potenziell gefährlicher. Ein Informationsstand der Polizei wird auf dem Neuen Markt sorgen für für eine zentrale Anlaufstelle.

Fahrradverkehr und Pedelecs

In Deutschland erfreuen sich Pedelecs wachsender Beliebtheit. Diese bieten elektrische Tretunterstützung bis 25 km/h und sind rechtlich Fahrrädern gleichgestellt. Neuere Modelle, die als S-Pedelecs kategorisiert werden, unterstützen sogar bis zu 45 km/h und gelten als Kleinkrafträder. Für S-Pedelec-Fahrer gibt es strenge Vorschriften: Mindestalter von 15 Jahren, Helmtragepflicht und eine Fahrerlaubnis der Klasse AM sind erforderlich. Interessanterweise haben S-Pedelecs in bestimmten Bundesländern, wie Baden-Württemberg und Nordrhein-Westfalen, Zugang zu Radverkehrsanlagen erhalten, was in Zukunft möglicherweise zu einer Zunahme des S-Pedelec-Verkehrs führen könnte, jedoch auch potenziell zu mehr Konflikten im Verkehr. Die Unfallstatistik aus dem Jahr 2022 zeigt, dass 310 S-Pedelec-Fahrer in Unfälle verwickelt waren – im Vergleich zu 24.004 Pedelec-Nutzern und 82.453 Fahrradfahrern.

Die Deutsche Verkehrswacht empfiehlt, S-Pedelecs als Kraftfahrzeuge zu klassifizieren und ein spezifisches Zusatzzeichen für deren Nutzung zu schaffen. Ein besonderes Augenmerk sollte auf die sichere Nutzung der Radinfrastruktur gelegt werden, um das Unfallgeschehen zu evaluieren und die subjektive Sicherheit der Nutzer zu erhöhen.

Die Meinung der Bevölkerung

Der „Fahrrad-Monitor 2023“, eine Studie des SINUS-Instituts im Auftrag des Bundesministeriums für Digitales und Verkehr, zeigt, dass 46 Prozent der Deutschen in Zukunft häufiger mit dem Fahrrad oder Pedelec fahren möchten. Ein Viertel der Befragten plant, innerhalb des nächsten Jahres ein neues Fahrrad oder Pedelec zu kaufen. Von diesen sind 48 Prozent speziell an Pedelecs interessiert und bereit, durchschnittlich 1.424 Euro auszugeben. Die regelmäßige Nutzung von Fahrrädern bleibt stabil bei 39 Prozent, wobei die Sicherheitswahrnehmung deutlich verbessert werden kann: 94 Prozent der Befragten fühlen sich auf vom Autoverkehr getrennten Radwegen sicher.

Auf der anderen Seite äußern viele Radfahrer Unbehagen, insbesondere wegen rücksichtslosen Verhaltens von Autofahrenden und dem steigenden Verkehrsaufkommen. 83 Prozent bewerten Fahrradstraßen positiv, was zeigt, dass diese Infrastruktur durchaus geschätzt wird. Die Kombination von Fahrradnutzung und öffentlichen Verkehrsmitteln wird als wichtig erachtet, wobei die Möglichkeiten zur Mitnahme von Fahrrädern im Nah- und Regionalverkehr als entscheidend für die Verbesserung der Mobilität gesehen werden.

Mit der bevorstehenden Aufklärungsaktion am 24. April will die Polizei in Sulingen ein Zeichen setzen, um die Sicherheit im Radverkehr zu erhöhen und das Bewusstsein für die bestehenden Rechte und Pflichten aller Verkehrsteilnehmer zu schärfen, insbesondere in Anbetracht der zunehmenden Bedeutung von Pedelecs im Straßenverkehr.

Für weitere Informationen zu den Themen Pedelecs und Fahrradverkehr besuchen Sie die Berichte auf Kreiszeitung, DVR und BMDV.

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Ort Sulingen, Deutschland
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