Rotwildmanagement im Schwarzwald: Experten im Dialog für die Zukunft!

Expertengespräch in Baiersbronn: Jagd, Forst und Wissenschaft diskutieren nachhaltiges Rotwildmanagement in Baden-Württemberg.

Expertengespräch in Baiersbronn: Jagd, Forst und Wissenschaft diskutieren nachhaltiges Rotwildmanagement in Baden-Württemberg.
Expertengespräch in Baiersbronn: Jagd, Forst und Wissenschaft diskutieren nachhaltiges Rotwildmanagement in Baden-Württemberg.

Rotwildmanagement im Schwarzwald: Experten im Dialog für die Zukunft!

In Baiersbronn war kürzlich ein Expertengespräch zum Rotwildmanagement in Baden-Württemberg angesagt. Eingeladen von Landtagsabgeordnetem Reinhold Pix (Grüne), versammelten sich rund 25 Teilnehmer aus den Bereichen Jagd, Forst, Wissenschaft und Politik, um ein ökologisch sinnvolles und konfliktfreies Konzept für die Rotwildbewirtschaftung zu entwickeln. Hochrangige Vertreter der Forstlichen Versuchs- und Forschungsanstalt (FVA), des Ministeriums für Ernährung, ländlichen Raum und Verbraucherschutz (MLR), Waldbesitzenden und des Landesjagdverbands waren ebenfalls anwesend.

Max Kröschel von der FVA gab spannende Einblicke in die Ergebnisse der Rotwildkonzeption Nordschwarzwald sowie der landesweiten Rotwildstudie. Dabei wurde besonders die Notwendigkeit betont, den genetischen Austausch der Rotwildvorkommen in Baden-Württemberg zu fördern und deren Vernetzung zu verbessern. Der MLR-Vertreter Jörg Ziegler stellte die frisch gegründete Arbeitsgruppe (AG) Rotwild vor, die sich mit diesen Themen intensiv befassen wird.

Herausforderungen und Lösungen

Ein großes Thema war die Herausforderung durch Wildschäden, den Klimawandel sowie den Freizeitdruck, die Marius Rebstock, Forstbereichsleiter in Baiersbronn, ausführlich beleuchtete. Die Waldbesitzer forderten eine finanziell nachhaltige Bewirtschaftung. Hierbei stellte René Greiner, Geschäftsführer des Landesjagdverbands, die Bedeutung eines besseren Biotopverbunds und einer detaillierten Betrachtung der Rotwildverbreitungsgebiete heraus.

Die Diskussionsrunden drehten sich auch um lokale Managementmaßnahmen und verbindliche Ziele. Vorschläge, um die Situation zu verbessern, wurden vielfältig gemacht: von einem verstärkten Ziehenlassen männlicher Hirsche bis hin zur Förderung von Hegegemeinschaften und einer Intensivierung der Zusammenarbeit zwischen allen Beteiligten. Reinhold Pix machte klar, dass neue Formen der Kooperation zwischen Verwaltung, Forschung, Jagd und Waldbesitz notwendig sind, um die Herausforderungen gemeinsam anzugehen.

Rotwildverbreitung unter Beobachtung

Doch wie sieht es mit der Verbreitung des Rotwilds in Baden-Württemberg aus? Laut Informationen der FVA sind die Rotwildgebiete im Land klar ausgewiesen, während das Abschussgebot außerhalb dieser Gebiete gilt. Dennoch zeigt der Wildtierbericht von 2018, dass Rotwild auch außerhalb dieser ausgewiesenen Gebiete vorkommt. Die Analyse der räumlichen und zeitlichen Entwicklung der Rotwildpopulationen innerhalb der Gebiete ist im Gange. Dabei werden auch die Jagdstatistikdaten in Relation zu Fotofallenstudien gesetzt, um ein umfassendes Bild der Rotwilddichte sowie der Populationsstruktur zu erhalten.

Alle Beteiligten sind sich einig: Der Dialog muss fortgesetzt werden, um eine zukunftsfähige Rotwildbewirtschaftung in Baden-Württemberg zu gewährleisten. Nur so kann man den Herausforderungen auf nachhaltige und verantwortungsvolle Weise begegnen.