Bodensee-Fähren im Sinkflug: Minus von 440.000 Euro trotz Saison!

Bodensee-Fähren im Sinkflug: Minus von 440.000 Euro trotz Saison!
Der Bodensee hat viel zu bieten, doch aktuell kämpfen die Fährunternehmen um ihre Zahlen. In den letzten Monaten hat die Stadtwerke Konstanz negative Schlagzeilen produziert, die auf einen dramatischen Rückgang der Fahrgastzahlen hindeuten. Laut SWR hat die Autofähre Konstanz-Meersburg im vergangenen Jahr ein Minus von rund 440.000 Euro verbucht. Zum Vergleich: Im Jahr 2023 erzielte man noch einen Gewinn von fast zwei Millionen Euro. Auch die Bodensee-Schiffsbetriebe (BSB) haben Federn lassen müssen, mit einem Verlust von 145.000 Euro, anstelle der ursprünglich angestrebten 1,1 Millionen Euro Gewinn.
Die Zahlen sind alarmierend. Insgesamt transportierten die Fähren rund 3,6 Millionen Passagiere, das sind etwa 300.000 weniger als im Vorjahr. Neben dem schlechten Wetter, das Auswirkungen auf die Zahl der Fahrgäste hatte, wird der Rückgang auch auf die Homeoffice-Regelungen und das beliebter gewordene Deutschland-Ticket zurückgeführt. Ein bitterer Rückschlag für eine Region, die auf den Tourismus angewiesen ist.
Preiserhöhung als Antwort auf die Krise
Um den finanziellen Verlusten entgegenzuwirken, haben die Stadtwerke eine Preiserhöhung für die Fähre Konstanz-Meersburg zum 1. April angekündigt. Die Erhöhung betrifft Fußgänger, Radfahrer und Fahrzeuge. Notwendig sind die Maßnahmen vor allem, um Instandhaltungen der Schiffe zu gewährleisten.
Die Fähre selbst ist ein wichtiges Bindeglied zwischen Konstanz und Meersburg. Sie verkehrt täglich, rund um die Uhr. Tagsüber fahren die Fähren viertelstündlich und bieten in der Hochsaison bis zu sechs Abfahrten pro Stunde. Nicht nur Passagiere, auch rund 1,5 Millionen PKWs werden jährlich transportiert. Die Verbindung besteht bereits seit 1928 und ist damit ein fester Bestandteil der regionalen Infrastruktur, berichtet Bodensee.de.
Umwelt und Tradition
Besonders erfreulich ist, dass die Fähren mit Rußpartikelfiltern ausgestattet sind und über 900 kg Rußpartikel pro Jahr filtern. Diese umweltfreundlichen Maßnahmen wurden von den Initiativen des BUND ausgezeichnet. Im Jahr 2022 starteten die ersten vollelektrischen Fähren, die den CO2-Ausstoß signifikant reduzieren und geräuschlos operieren. Solche innovativen Ansätze werden zunehmend wichtig, um in Zeiten der Klimakrise nachhaltige Mobilität zu fördern, wie Bodenseeportal betont.
Die Fährverbindungen sind nicht nur ein pragmatisches Transportmittel, sondern auch ein Erlebnis. Die Überfahrt ermöglicht den Blick auf idyllische Weinberge, Obstwiesen und die malerische Blumeninsel Mainau. Sie fördern den regionalen Tourismus und verbinden die charmanten Städte und Dörfer am Bodensee mit einem dichten Netz an Fährverbindungen.
Obwohl die Zahlen aktuell nicht rosig sind, bleibt zu hoffen, dass die Verantwortlichen ein gutes Händchen haben werden, um die Herausforderungen der nächsten Monate zu meistern. Die Bedeutung des Fährverkehrs für die Region kann schließlich nicht hoch genug eingeschätzt werden.