68 Millionen Euro für Wasserversorgung: Klimafester Ostalbkreis in Sicht!
Im Ostalbkreis wird die Eigenwassernutzung mit 2,7 Millionen Euro gefördert, um Wasserabhängigkeit zu reduzieren und resiliente Lösungen zu entwickeln.

68 Millionen Euro für Wasserversorgung: Klimafester Ostalbkreis in Sicht!
Im Ostalbkreis und dem Landkreis Schwäbisch Hall wird ein großes Projekt zur Stärkung der Eigenwassernutzung auf den Weg gebracht. Das Regierungspräsidium Stuttgart hat dafür 2,7 Millionen Euro bereitgestellt, um die Wasserversorgung in der Region zu modernisieren und zukunftssicher zu gestalten. Der Zweckverband Wasserversorgung Jagstgruppe erhält zudem 2.682.600 Euro für die dritte und vierte Bauphase seines umfassenden Modernisierungs- und Ausbaukonzepts, wie Schwäbische Post berichtet.
Die geförderten Maßnahmen zielen darauf ab, die Abhängigkeit von Fernwasserbezügen in den Kommunen Frankenhardt, Jagstzell, Rosenberg, Kreßberg und der Stadt Crailsheim zu reduzieren. Im Rahmen eines engen Zusammenspiels mit dem Zweckverband Wasserversorgung Nordostwürttemberg setzen die Planer auch auf die Automatisierung von Prozessen, um die Effizienz weiter zu steigern.
Hintergrund und Notwendigkeit der Maßnahmen
Diese Initiative ist besonders relevant im Kontext des Klimawandels, der sich in Deutschland zunehmend bemerkbar macht. Das Trockenjahr 2018 war ein echter Stresstest für die Wasserversorgung, mit Rekordwerten beim Wasserverbrauch und einem klaren Anzeichen dafür, dass sich langfristig extreme Trockenperioden häufen könnten. DVGW berichtet, dass die aufgeheizten Sommer und langen Trockenzeiten den Wasserbedarf der Bevölkerung signifikant steigern. Dies erfordert ein Umdenken in der Wasserversorgung, um die Versorgungssicherheit für die Zukunft zu gewährleisten.
Die Herausforderungen, vor denen Wasserversorger stehen, sind vielschichtig. Laut Umweltbundesamt wird Wasserknappheit in Deutschland voraussichtlich ein immer komplexeres Problem darstellen, das durch klimatische Bedingungen, Wasserqualitätsprobleme und die steigenden Wasserentnahmen in der Landwirtschaft verschärft wird. Die Notwendigkeit, systemische Reserven zu schaffen und die Abstimmung zwischen verschiedenen Akteuren zu verbessern, wird als essenziell angesehen.
Umgesetzte Maßnahmen und zukünftige Schritte
Der Zweckverband hat bereits einige wesentliche Schritte in den Aufbau der Eigenwasserversorgung unternommen. Dazu zählen die Erhöhung des jahresdurchschnittlichen Fernwasserbezugs am Pumpwerk Dankoltsweiler, der Ausbau der Eigenwassermenge, sowie die Einrichtung zentraler Aufbereitungsstufen zur Teilenthärtung im Wasserwerk Schweighausen. Dazu kommt die Erweiterung einer Ultrafiltrationsanlage, die zur Sicherung der mikrobiologischen Qualität beiträgt, und die flexible Fernüberwachung verschiedener Brunnen und Quellen.
Bislang sind die ersten beiden Bauphasen bereits erfolgreich abgeschlossen, während die letzten baulichen Maßnahmen nun verwirklicht werden. Bereits zuvor konnte der Verband Jagstgruppe 1,8 Millionen Euro an Landesmitteln für die Umsetzung seines Konzeptes erhalten, was ein gutes Händchen bei der Planung vermuten lässt.
Die anhaltende Unsicherheit und die wachsenden Herausforderungen durch den Klimawandel machen es notwendig, dass Wasserversorger verstärkt zusammenarbeiten und innovative Ansätze zur Wassernutzung entwickeln. Die bevorstehenden Maßnahmen sollen nicht nur der Wasserversorgung der Bevölkerung dienen, sondern auch dazu beitragen, die natürlichen Ökosysteme zu schonen und nachhaltig zu bewirtschaften.