Rinder-Tragödie in Garmisch: Sorgen um Sicherheit auf der Kämialm!
In Garmisch-Partenkirchen sorgte der Tod von 15 Rindern an der Kämialm für Aufregung. Diskussionen über Ursachen und Lösungen beginnen.

Rinder-Tragödie in Garmisch: Sorgen um Sicherheit auf der Kämialm!
Im August 2023 kam es zu einer Tragödie auf der Kämialm im Landkreis Garmisch-Partenkirchen, als 15 Rinder unter bisher ungeklärten Umständen ums Leben kamen. Dies sorgte für einen enormen Aufschrei unter den Tierhaltern und der lokalen Bevölkerung. Die Merkur berichtet, dass die Partenkirchner Weidegenossenschaft in diesem Zusammenhang mögliche Ursachen in militärischen Hubschrauber-Manövern vermutet. Auch der zunehmende touristische Druck in Form von Wanderern und Radfahrern könnte zu Stress für die Tiere führen.
Joseph Grasegger, der Erste Vorsitzende der Weidegenossenschaft, hat bereits mehrere Beschwerden bei der Unteren Naturschutzbehörde eingereicht. Er macht sich besonders Sorgen über die Bundeswehr-Übungen, die zwar in den letzten Jahren nicht signifikant zugenommen haben, aber dennoch eine Belastung darstellen können. Laut den bisherigen Aufzeichnungen gab es in 2022 insgesamt 12 Übungen, 2023 waren es 14, und bis Oktober 2025 wurden bereits 13 Übungen registriert. An den entscheidenden Tagen des Rinder-Unglücks wurden jedoch keine militärischen Flugbewegungen verzeichnet.
Gravierende Vorfälle häufen sich
Der Vorfall auf der Kämialm ist kein Einzelfall. Laut Agrarheute meldete die Weidegenossenschaft Partenkirchen in diesem Sommer bereits vier gravierende Zwischenfälle. Diese ereigneten sich am Schachen und am Oberaibla. Grasegger macht deutlich, dass die Anzahl der Vorfälle in den letzten 30 bis 40 Jahren auf einem Rekordhoch ist. Dies zeigt: Die Belastungsgrenze der Weidegenossenschaft ist erreicht.
Die Sorgen um die Rinderhaltung werden durch die aktuellen Ereignisse nur verstärkt. Selbst mit den besten Zäunen und den erfahrensten Hirten sind die Herausforderungen groß. Respektlosigkeit und unachtsames Verhalten von Menschen sind schwer zu kontrollieren und stellen eine ständige Bedrohung dar. Grasegger beschreibt die Situation als äußerst unangenehm. „Ich möchte nicht mehr ans Telefon gehen, wenn es während der Almzeit läutet“, gesteht er der Merkur.
Die Rolle der Trainingsflüge
Ein weiterer Punkt im Diskurs sind die zunehmenden nicht-militärischen Flüge, die im Jahr 2025 bereits an 26 Tagen stattfanden – im Vergleich zu nur 13 Tagen im Jahr 2022. Die erhöhten Aktivitäten von ADAC, sowie 36 Übungstage für Bergwacht, Polizei und Luftrettung, könnten zusätzlich zur negativen Belastung der Tiere beitragen. Diese Umstände werfen Fragen auf: Wie lange können Mensch und Tier diese Herausforderungen noch ertragen?
Josef Glatz, Vorsitzender des Almwirtschaftlichen Vereins Oberbayern, betont die Notwendigkeit eines Runden Tisches, um über Übungszeiten und -orte zu diskutieren. Dies könnte helfen, die Situation vor Ort zu entschärfen und den Druck auf die Weidetiere zu verringern. Beim 78. Almbauerntag in Ruhpolding wurde bereits Unterstützung für die geschädigten Tierhalter angeboten, da oft nicht alle Schäden durch Versicherungen abgedeckt sind.
Die Diskussion um die Rinderhaltung ist vielschichtig. Der Bereich umfasst nicht nur die Haltung von Rindern für Milch und Fleisch, sondern auch wichtige Aspekte der Tierpflege und Verpflegung, wie in der Bayerischen Landesanstalt für Landwirtschaft beschrieben. Die Tierschutz-Nutztierhaltungsverordnung spielt dabei eine zentrale Rolle und stellt sicher, dass die Tiere die nötige Aufmerksamkeit und Pflege erhalten.
Die Geschehnisse auf der Kämialm rufen nicht nur zur Achtsamkeit hinsichtlich des Umgangs mit Tieren auf, sondern auch zur dringend benötigten Zusammenarbeit zwischen den verschiedenen Akteuren vor Ort, um die Weidehaltung im Einklang mit den Interessen von Mensch und Tier zu gestalten.