Leslie Mandoki: Musik-Ikone dankt Bayern für seine Fluchtgeschichte
Leslie Mandoki wird für seine Verdienste um Kunst und Wissenschaft in Bayern geehrt und reflektiert seine Flucht aus Ungarn.

Leslie Mandoki: Musik-Ikone dankt Bayern für seine Fluchtgeschichte
Leslie Mandoki, 72-jähriger Musiker und Musikproduzent, wurde kürzlich von der bayerischen Staatsregierung mit dem Preis Pro meritis scientiae et litterarum ausgezeichnet. Dies bringt nicht nur Ehre, sondern auch Dankbarkeit für die zahlreichen Chancen, die er in Bayern erhalten hat. Ministerpräsident Markus Söder und Kunstminister Markus Blume (beide CSU) würdigten Mandoki für seine bedeutenden Verdienste in Wissenschaft und Kunst. Radio Bielefeld berichtet, dass Mandoki auch eine Oktoberfest-Version von „Sweet Caroline“ mit Söder produziert hat, die dieser ebenfalls sang.
Die Geschichte des ungarischen Musikers ist ein eindrückliches Beispiel für den Willen zur Freiheit. Mandoki floh 1975 aus dem kommunistischen Ungarn nach Deutschland und stellte seinen Asylantrag in Zirndorf. In einem Interview hebt er hervor, dass seine Flucht nichts für schwache Nerven war – eine Geschichte, die er als „filmreif“ beschreibt. Die Flucht führte über Österreich, wobei er und seine Begleiter Wachhunde ablenkten, um unbemerkt die Grenze zu überqueren. Über seine dramatischen Erlebnisse berichtet Morgenpost.
Integration und Musik – Ein Lebenswerk
Nach seiner Ankunft in Deutschland ging alles schnell. Er erhielt die nötigen Papiere und machte sich als Schlagzeuger einen Namen. Er lernte Deutsch mit Zeitungen und einem Wörterbuch, um sich zu integrieren. Für Mandoki ist die Integration von Migranten in die Gesellschaft ein zentrales Anliegen. Bei seiner Arbeit mit Künstlern wie Phil Collins und Jennifer Rush hat er immer betont, dass Migranten Respekt und Neugier für ihre neue Kultur mitbringen müssen. Gleichzeitig kritisiert er die deutsche Asylpolitik, die viele Menschen jahrelang in Unsicherheit lässt.
Mandoki glaubt fest an die Macht der Musik, um Frieden und Miteinander zu fördern. Sein Projekt Mandoki Soulmates versammelt seit über 30 Jahren namhafte Musiker und schafft Raum für kreativen Austausch. National und international hat er mit Größen wie Lionel Richie und Al Di Meola zusammengearbeitet, was sowohl seine musikalische Vielfalt als auch seinen unermüdlichen Einsatz für den interkulturellen Dialog zeigt.
Die Rolle der Kunst in der Integration
In Anbetracht der aktuellen Herausforderungen in einer von Migration geprägten Gesellschaft ist Mandokis Stimme besonders wichtig. Die Integration erfordert Anstrengungen von beiden Seiten – sowohl von den Zuwanderern, die Sprachkompetenz erwerben müssen, als auch von der Aufnahmegesellschaft, die sich auf die Bedürfnisse von Migranten einstellen sollte. Kunst und Kultur können als Bindeglied dienen, um einen Dialog zu fördern und integrationspolitische Initiativen voranzutreiben. MIZ hebt hervor, dass eine gelingende Integration besondere Beachtung in der kulturellen Diskussion erfordert. So wurde beispielsweise 2015 die Resolution „Willkommen in Deutschland: Musik macht Heimat!“ von der Bundesvereinigung der Musikorganisationen verabschiedet, um eine Integrationskultur zu unterstützen.
Leslie Mandoki ist nicht nur ein Musiker, sondern auch eine Stimme für Migranten. Mit seinem Engagement zeigt er, dass die Kraft der Musik nicht nur unterhält, sondern auch Brücken schlagen und Verständnis fördern kann. In seinen 50 Jahren Sehnsucht nach Freiheit hat er nie aufgehört, für diese Werte einzutreten.