Schichtwechsel: Inklusion im Rhein-Neckar-Kreis erleben und Vorurteile abbauen!

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Am 7. Oktober 2025 fand in Ludwigshafen der bundesweite Aktionstag „Schichtwechsel“ statt, um Inklusion am Arbeitsplatz zu fördern.

Am 7. Oktober 2025 fand in Ludwigshafen der bundesweite Aktionstag „Schichtwechsel“ statt, um Inklusion am Arbeitsplatz zu fördern.
Am 7. Oktober 2025 fand in Ludwigshafen der bundesweite Aktionstag „Schichtwechsel“ statt, um Inklusion am Arbeitsplatz zu fördern.

Schichtwechsel: Inklusion im Rhein-Neckar-Kreis erleben und Vorurteile abbauen!

Heute, am 7. Oktober 2025, steht Deutschland im Zeichen von Inklusion und neuen Möglichkeiten. Der bundesweite Aktionstag „Schichtwechsel“, der von der Bundesarbeitsgemeinschaft der Werkstätten für behinderte Menschen (BAG WfbM) ins Leben gerufen wurde, bringt Menschen mit und ohne Behinderung zusammen, um für einen Tag ihre Arbeit zu tauschen. Dabei geht es nicht nur um einen einfachen Rollenwechsel, sondern auch um das Abbau von Vorurteilen und Berührungsängsten am Arbeitsplatz, wie MRN News berichtet.

Rund 370 Werkstätten und etwa 4800 Beteiligte national zeigen, dass dieses Thema hohe Relevanz hat. In der Rhein-Neckar-Region etwa arbeiteten Beschäftigte der Johannes-Diakonie an verschiedenen Orten. Unter ihnen war auch Dr. Nicole Lamm-Hanel aus dem baden-württembergischen Kultusministerium, die für einen Tag in den „Rhein-Neckar-Werkstätten“ tatkräftig mit Clara Da Gracia Ribeiro hand anlegte. Lamm-Hanel, die regelmäßig zwischen Heidelberg und Stuttgart pendelt, sammelte dabei wichtige Erfahrungen und Eindrücke, die am 11. November bei einem Besuch in ihrem Büro vertieft werden sollen.

Ein Tag voller neuer Erfahrungen

Der Aktionstag hat auch viele persönliche Geschichten hervorgebracht. Mesut Öztas, 38 Jahre alt, tauschte seinen Arbeitsplatz in einer Schreinerei des Evangelischen Diakoniewerks gegen eine Anstellung in der Verwaltung des Landkreises Mainz-Bingen. Dabei hat er aufgrund einer psychischen Erkrankung eine besondere Perspektive: „Ich möchte ein Praktikum in der Kreisverwaltung machen und träume von meinem eigenen Leben mit Wohnung und Auto“, berichtet er. Laut Tagesschau liegt die Vermittlungsquote von Arbeitskräften aus Werkstätten in den allgemeinen Arbeitsmarkt bei weniger als einem Prozent. Ein Umstand, den der Aktionstag aktiv zu ändern versucht.

„Solche Tage sind für uns sehr wichtig, um zu zeigen, was wir können“, erklärt Patricia Retzlaff, eine 24-Jährige, die ihren Bürojob gegen handwerkliche Tätigkeiten in einer Schreinerei tauschte. Der Aktionstag soll Arbeitgebern auch einen realistischen Eindruck von den Fähigkeiten der Beschäftigten vermitteln und die Sichtbarkeit von Menschen mit Beeinträchtigungen erhöhen.

Schritt in die richtige Richtung

Gleichzeitig betont die Bundesagentur für Arbeit, dass viele Arbeitgeber noch zögern, Menschen mit Behinderungen einzustellen. Das ist in Zeiten des Fachkräftemangels ein verschenktes Potenzial. Rund 10,4 Millionen Menschen leben in Deutschland mit Behinderungen, wobei ihre Arbeitslosenquote bei fast 11 Prozent liegt – deutlich höher als bei Menschen ohne Behinderungen.

Die UN-Behindertenrechtskonvention sieht Inklusion als ein Menschenrecht und fordert von Arbeitgebern die Besetzung von Pflichtarbeitsplätzen für Menschen mit Behinderungen. Doch die Realität sieht anders aus: Nur 39 Prozent der Unternehmen erfüllen diese Vorgaben und 45.000 Arbeitgeber beschäftigen überhaupt keine schwerbehinderten Personen. Der Schritt, Menschen mit Behinderungen einen Platz im Arbeitsleben zu bieten, ist nicht nur eine Frage des Gesetzes, sondern auch eine moralische Verantwortung.

Mit Veranstaltungen wie dem Aktionstag „Schichtwechsel“ wird ein erster Schritt getan, um das Bewusstsein für Inklusion zu schärfen und bestehende Vorurteile abzubauen. Es bleibt zu hoffen, dass solche Initiativen in der Zukunft zahlreicher werden und das Bild von Menschen mit Behinderungen in der Arbeitswelt nachhaltig verändern.