Neuer Investor für Geesthachter Krankenhaus: Ein Hoffnungsschimmer!
Am 1. Juli 2025 übernimmt Unternehmer Thomas Pötzsch das insolvente Krankenhaus Geesthacht und plant einen Gesundheits-Campus.

Neuer Investor für Geesthachter Krankenhaus: Ein Hoffnungsschimmer!
In Geesthacht gibt es Licht am Ende des Tunnels: Am 1. Juli 2025 wird das örtliche Krankenhaus unter neuer Regie von Unternehmer Thomas Pötzsch übernommen. Diese Übernahme erfolgt im Rahmen eines laufenden Insolvenzverfahrens, das bereits seit März dieses Jahres angekündigt wurde. Pötzsch, der mit seiner Firmengruppe Cargo-Trans-Pool (CTP) auch im medizinischen Bereich aktiv ist, verfolgt das ambitionierte Ziel, die Klinik zu einem Gesundheits-Campus weiterzuentwickeln. Geschäftsführer Tobias Vaasen bleibt weiterhin für die operative Leitung der Einrichtung zuständig.
Das Krankenhaus Geesthacht bietet nicht nur eine Notaufnahme und eine Geburtenstation, sondern umfasst zudem eine geriatrische Klinik und ein medizinisches Versorgungszentrum. Die Vision von Pötzsch sieht zudem vor, das benachbarte Seniorenheim zu erweitern. Ein weiterer Schritt in die Zukunft ist die geplante Investition in digitale Infrastrukturen, um Geesthacht als Modellstandort für Künstliche Intelligenz und Telemedizin zu positionieren. Mit der Übernahme haben die rund 720 Beschäftigten einen neuen Arbeitgeber gefunden, während der Betrieb nahtlos weiterläuft. Das Pflegeheim an der Johannes-Ritter-Straße bleibt unter der gewohnten Leitung.
Unterstützung und Herausforderungen
Das Gesundheitsministerium Schleswig-Holstein hat sein Engagement für den Erhalt der Klinik bekräftigt und steht im Austausch mit dem Insolvenzverwalter und der Klinikleitung. Es wird intensiv geprüft, welche Lösungen für die Klinik gefunden werden können, während gleichzeitig die Verantwortung für eine angemessene Finanzierung durch die Bundesregierung gefordert wird. Der Staatssekretär Dr. Oliver Grundei hat betont, dass alternative Versorgungsangebote in Betracht gezogen werden müssen, falls der Insolvenzverwalter keine Lösungen findet. Dies könnte auch die Unterstützung durch andere Kliniken in der Region wie die Klinik in Reinbek (18 km entfernt) einschließen.
Die Herausforderungen für die Klinik sind jedoch nicht zu unterschätzen. Unzureichende Einnahmen und steigende Betriebsausgaben sind häufige Ursachen für Insolvenz in diesem Sektor, wie aktuelle Diskussionen zur Krankenhausreform verdeutlichen. Das Gesundheitssystem in Schleswig-Holstein steht vor großen Herausforderungen, und der Eindruck, dass Krankenhäuser eventuell Insolvenzen anmelden müssen, ist nach wie vor präsent. Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach hat zwar die Überlebenschancen durch verschiedene Reformansätze betont, dennoch sind viele Akteure in diesem Bereich skeptisch hinsichtlich der Wirksamkeit dieser Maßnahmen bis 2026.
Ausblick auf die Zukunft
Pötzsch bringt frischen Wind in das Geesthachter Krankenhaus, während die Pläne zur Reformierung des Krankenhaussektors die Situation weiterhin belasten. Die Klinik soll trotz der gegenwärtigen Widrigkeiten und der damit verbundenen Risiken aus der Insolvenz herausgestärkt werden. Bürgermeister Olaf Schulze hebt die Wichtigkeit der Übernahme hervor und sieht darin eine bedeutende Chance für die gesamte Region. Die nachhaltige Entwicklung des Gesundheitsstandorts könnte nicht nur den patientenorientierten Service verbessern, sondern auch den Stellenwert Geestachts im Gesundheitssystem Schleswig-Holsteins erhöhen.
In Anbetracht der bestehenden Herausforderungen bleibt es abzuwarten, ob die Klärung der finanziellen Rahmenbedingungen ausreicht, um langfristig in Geesthacht eine gute medizinische Versorgung gewährleisten zu können. Der Weg ist noch lang, aber mit dem neuen Investor und dem unterstützenden Ministerium scheint ein positiver Kurs eingeschlagen zu werden.
Für weitere Informationen über die Entwicklungen in Geesthacht, können Sie die detaillierten Berichte von LN-Online, Schleswig-Holstein.de, und NDR konsultieren.