Ebersberg: Palliativstation für Deutschlands beliebteste Pflegeprofis nominiert

Ebersberg: Palliativstation für Deutschlands beliebteste Pflegeprofis nominiert

Ebersberg, Deutschland - Die Palliativstation des Klinikums Ebersberg München Ost erregt in diesem Jahr große Aufmerksamkeit, denn das Team um Viviana Dasch wurde für den Wettbewerb „Deutschlands beliebteste Pflegeprofis“ nominiert. Seit 2017 wird dieser Wettbewerb unter der Schirmherrschaft der Pflegebevollmächtigten der Bundesregierung vom Verband der Privaten Krankenversicherung ausgericht. Dies freut nicht nur das Team, sondern wird als wertvolle Anerkennung für die gesamte Palliativpflege betrachtet. Viviana Dasch, die seit 2011 als Palliative-Care-Fachkraft tätig ist, betont wichtig, dass diese Nominierung das gesamte Team würdigt und die außergewöhnliche Arbeit in diesem Bereich sichtbar macht.

Die Palliativstation hat sich ganz dem Ziel verschrieben, die Lebensqualität der Patienten zu verbessern, statt Erkrankungen zu heilen. Hierbei kommen verschiedene therapeutische Ansätze zum Einsatz. Neben psychologischer Beratung werden Physiotherapie, Aromapflege und Farbtherapie angeboten. Ein innovatives Licht- und Farbkonzept, das von Viviana Dasch selbst entwickelt wurde, soll die Schmerztoleranz erhöhen und eine wohlfühlende Atmosphäre schaffen. Bestimmte Farben der Decken haben spezifische therapeutische Wirkungen: So soll Orange und Gelb die Stimmung heben, während Dunkelgrün beruhigend wirkt und Dunkelblau Schmerzen lindert. Violett dagegen fördert den Schlaf – eine wichtige Komponente für die Patienten, die oft unter chronischen Schmerzen leiden.

Die Bedeutung von Empathie in der Palliativpflege

Empathie spielt eine entscheidende Rolle in der Palliativpflege. Experten betonen, dass zwischenmenschliche Beziehungen zwischen Pflegepersonen und Patienten für die Qualität der Versorgung unerlässlich sind. Prof. Dr. Inge Eberl hebt das Bedeutung dieser Empathie hervor, um die körperlichen, emotionalen und sozialen Bedürfnisse der Patienten zu erkennen und angemessen zu reagieren. Ein respektvoller Umgang und professionelle Kompetenz sind gefragt, besonders in schwierigen Lebenssituationen. Die Herausforderungen der letzten Jahre, insbesondere während der Coronakrise, haben diese Wichtigkeit zusätzlich unterstrichen, da Angehörige oft von Einschränkungen bei Abschiedsritualen betroffen waren.

Ein weiterer Aspekt, der in der Palliativpflege von Bedeutung ist, ist die Beziehungsgebung zwischen Pflegepersonal und Patienten. Prof. Dr. Gabriele Gien verdeutlicht: Palliativpflege ist mehr als nur eine medizinische Disziplin – sie erfordert die Anerkennung der menschlichen Würde. Empathische Kommunikation ist nicht nur für die Patienten selbst, sondern auch für ihre Angehörigen von großer Bedeutung, da sie ein Gefühl von Sicherheit und Vertrauen schaffen kann.

Herausforderungen und Verbesserungsvorschläge

Die Nominierung des Teams in Ebersberg beleuchtet auch die Herausforderungen, denen Pflegekräfte regelmäßig gegenüberstehen. Es gibt Forderungen, den Pflegeberuf sowohl psychisch als auch körperlich als belastend anzuerkennen, um die Attraktivität des Berufes zu steigern. Vorschläge zur Verbesserung beinhalten eine gerechtere Bezahlung, verlässliche Dienstpläne und ein positiveres Image des Pflegeberufs. Viviana Dasch äußert sich, dass sie sich freuen würde, wenn ihre Töchter ebenfalls in die Pflege gehen möchten, betont aber auch die Wichtigkeit, den Beruf genau zu betrachten, bevor man sich dazu entscheidet.

Palliativmedizin hat in den letzten zwanzig Jahren deutliche Fortschritte gemacht. Ein würdevolles Sterben ist nicht nur in Einrichtungen, sondern auch zu Hause möglich, unterstützt durch spezialisierte Palliativ-Pflegeteams. Diese Teams bieten nicht nur Hilfe bei Symptomen wie Schmerzen und Atemnot, sondern kümmern sich auch um die psychosoziale Betreuung der Angehörigen, um sie auf den Sterbeprozess vorzubereiten.

Ob in der Klinik oder zu Hause, eine gute Palliativversorgung zielt stets darauf ab, symptomatische Linderung zu bewirken und den Stress des Körpers zu vermindern. Medikamente, darunter auch Opioide zur Schmerzlinderung, werden an die Bedürfnisse der Patienten angepasst. Ein Blick in die Zukunft zeigt: Eine interdisziplinäre Zusammenarbeit in der Palliativpflege verspricht nicht nur eine Verbesserung der Versorgungsqualität, sondern auch eine menschliche Begleitung für die schwerkranken Menschen, die das Bedürfnis nach Achtung und Würde spüren wollen.

Die Entscheidung für eine Patientenverfügung kann dazu beitragen, den Willen des Patienten festzuhalten und somit eine wichtige Grundlage für die Palliativversorgung zu schaffen. Angehörige und Patienten sollten sich stets über die angebotenen Hilfsangebote informieren, um optimal auf die Herausforderungen des Lebensendes vorbereitet zu sein.

Ein starkes Team in Ebersberg zeigt, wie wichtig Empathie, Respekt und einfühlsame Kommunikation in der Palliativpflege sind – und dass jeder Tag einen großen Unterschied im Leben eines Patienten und seiner Familie machen kann. Weitere Informationen über die Nominierung und die Arbeit des Teams finden Sie auf den Webseiten von sueddeutsche.de, uni-heute.de und imtest.de.

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OrtEbersberg, Deutschland
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